Korea: Warnstreik der KCTU gegen Gesetzesvorschl�ge zur Erleichterung der Vergelegentlichung

An die IUL Web-Site geschickt am 04-Apr-2005

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Der koreanische Gewerkschaftsbund KCTU rief 100.000 seiner Mitglieder auf, am 1. April die Arbeit f�r die Dauer von vier Stunden niederzulegen, um ihren Widerstand gegen zwei Gesetzesantr�ge zu signalisieren, die von der Nationalversammlung verabschiedet werden sollen. Im Wortlaut geben die beiden Antr�ge zwar vor, Arbeitnehmer/innen �sch�tzen� zu wollen, die von Personalagenturen vermittelt werden bzw. befristete Arbeitsvertr�ge erhalten, der KCTU meint jedoch, dass diese Gesetze, w�rden sie verabschiedet werden, einer beschleunigten Vergelegentlichung des koreanischen Arbeitsmarktes T�r und Tor �ffnen w�rden. Bereits heute sind rund 60 Prozent aller koreanischen Arbeitnehmer/innen �auf Zeit� oder �nicht regul�r� besch�ftigt.

Der Warnstreik ist Teil eines auf zwei Ebenen gef�hrten Gewerkschaftskampfs gegen die Vergelegentlichung. Neben dem Widerstand gegen eine Gesetzgebung, die eine zus�tzliche Verringerung der fest angestellten Besch�ftigung bedeutet und die St�rke der Gewerkschaft noch weiter unterminieren w�rde, setzen die Mitgliedsgewerkschaften des KCTU auf die Tarifverhandlungen auf Betriebsebene, um f�r Gelegenheitsarbeitnehmer/innen einen regul�ren Status zu erringen. So stand auch bei dem im Jahr 2000 nach 72 Tagen erfolgreich beendeten Streik im Lotte Hotel von Seoul die Vergelegentlichung im Mittelpunkt der Auseinandersetzung. Im Vorjahr gelang es den Gewerkschaften in den koreanischen Coca-Cola Abf�llbetrieben, f�r die Gelegenheitsarbeitnehmer/innen auf dem Verhandlungsweg den Status von Festangestellten durchzusetzen (f�r weitere Einzelheiten hier klicken).

Der IUL-Mitgliedsverband KFSU, der die Sektoren Hotel, Restaurant, Catering und Tourismus organisiert, plant im Rahmen der KCTU-Mobilisierung eine Massenkundgebung, die sich nach der Demonstration der lokalen KCTU-Verb�nde von Seoul vor dem Sitz der Nationalversammlung anschlie�en wird. Im Nahrungsmittel- und Getr�nkesektor werden die Coca-Cola-Gewerkschaften des KCTU (deren IUL-Mitgliedschaft bevorsteht) f�r zwei Stunden die Produktion einstellen, um eine Betriebsversammlung gegen die Verabschiedung der Gesetze abzuhalten und sich am Nachmittag den KCTU-Demonstrationen in Seoul und in der s�dlichen Provinz Kyeongsang anzuschlie�en. Das IUL-Sekretariat hat den Mitgliedsverb�nden und dem Gewerkschaftsbund Solidarit�tsbotschaften geschickt.

Das koreanische Arbeitsministerium erkl�rte den Arbeitskampf zu einem illegalen politischen Streik und k�ndigte an, in aller Strenge gegen die Streikteilnehmer/innen vorzugehen.