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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Vogelgrippe H5N1: Ein Problem des Arbeitsschutzes und der Rechte f�r Lebensmittel- und Landwirtschaftsarbeitnehmer

An die IUL Web-Site geschickt am 01-Nov-2005

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Die Furcht vor einer globalen Pandemie der Vogelgrippe (H5N1) hat erneut den unaufl�slichen Zusammenhang zwischen �ffentlichem Gesundheitswesen, Nahrungsmittelsicherheit, Gewerkschaftsrechten und Arbeitsschutz deutlich gemacht. Die rasche Ausbreitung des Virus hat internationale Institutionen wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Ern�hrungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) und die Weltorganisation f�r Tiergesundheit (OIE) veranlasst, Richtlinien und Aktionspl�ne f�r nationale Regierungen auszuarbeiten. Diese Programme haben bedeutende Konsequenzen f�r Landwirtschaftsarbeitnehmer und die Gefl�gelindustrie, werden aber ausgearbeitet und angewandt, ohne dass dabei die Arbeitnehmer, die in vorderster Front dem Virus ausgesetzt sind, konkret ber�cksichtigt oder dass geeignete Ma�nahmen f�r sie getroffen werden.

Viele der vorgeschlagenen Ma�nahmen zur Bek�mpfung der Ausbreitung des Virus sehen einschneidende Ver�nderungen der Praktiken der Gefl�gelfarmen und einen Umbau der Branche vor. Sie werden deshalb auch betr�chtliche Folgen f�r Landwirtschaftsarbeitnehmer und die Arbeitnehmer in der Gefl�gelverarbeitung haben. Gleichzeitig aber ber�cksichtigt keiner dieser Aktionspl�ne wirklich die Interessen und das Wohl der Arbeitnehmer in der Verarbeitungsindustrie oder der auf Gefl�gelfarmen besch�ftigten Landwirtschaftsarbeitnehmer.

Eind�mmungs- und Verh�tungsma�nahmen, die weder H5N1 als Berufsgefahr noch die zentrale Rolle der Arbeitsschutzrechte der Landwirtschaftsarbeitnehmer f�r die Verhinderung einer weiteren Ausbreitung des Virus anerkennen, werden nur eine begrenzte Wirkung haben.

Die IUL hat deshalb die WHO aufgefordert, die besonderen Berufsgefahren der Landwirtschaftsarbeitnehmer anzuerkennen und geeignete Ma�nahmen in ihre Richtlinien und Aktionspl�ne einzubeziehen. Sie hat ferner die WHO, die FAO, die OIE und die IAO aufgefordert, gemeinsam einen Aktionsplan zu entwickeln, der den vielf�ltigen wirtschaftlichen, sozialen und gesundheitlichen Folgen der H5N1-Krise f�r Landwirtschaftsarbeitnehmer und ihre Gemeinden Rechnung tr�gt. Die betreffenden Ma�nahmen m�ssen die aktive Mitwirkung von Gewerkschaften der Landwirtschaftsarbeitnehmer an der �berwachung und Meldung der H5N1-Ausbr�che sowie an der Kontrolle der von Arbeitgebern und den Beh�rden getroffenen Ma�nahmen umfassen.

Wir haben insbesondere die IAO aufgefordert sicherzustellen, dass Arbeitnehmer nicht gezwungen werden, an Keulungs- und S�uberungsvorg�ngen unter gef�hrlichen Bedingungen teilzunehmen, und sie ersucht, bei nationalen Regierungen zu intervenieren, um zu erreichen, dass Landwirtschaftsarbeitnehmer eine gerechte Entsch�digung erhalten, wenn Farmen und Zuchtbetriebe infolge eines Auftretens des H5N1-Virus vor�bergehend oder st�ndig geschlossen werden.

Die IUL hat ein Informationspapier �ber die Vogelgrippe (H5N1) und Landwirtschaftsarbeitnehmer ausgearbeitet. Hier zum Downloaden des Papiers (pdf Format) klicken.