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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Erneutes Auftreten von H5N1 im Vereinigten K�nigreich macht die dringende Notwendigkeit eines systematischen Arbeitnehmerschutzes deutlich

An die IUL Web-Site geschickt am 04-May-2006

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Das Auftreten des Vogelgrippevirus H5N1 - das erste seit 1998 - auf einer Gefl�gelfarm im Vereinigten K�nigreich hat erneut deutlich gemacht, wie dringend notwendig es ist, dass Arbeitgeber und die Gesundheitsbeh�rden den ausreichenden Schutz der Gefl�gelarbeitnehmer zum Kernpunkt �ffentlicher Ma�nahmen machen, mit denen die potentielle Ausbreitung des Virus einged�mmt werden soll. Das Virus wurde in einem Zuchtbetrieb in Norfolk festgestellt, weshalb die Beh�rden eine �berwachungszone rund um den Betrieb eingerichtet und Veterin�re und Epidemiologen zur Kontrolle der weiteren 29 Betriebe des Unternehmens eingesetzt haben.

Nach Angaben des Unternehmens d�rfte die wahrscheinlichste Kontaminierungsquelle Kot eines infizierten Vogels gewesen sein, den ein Arbeitnehmer an seinen Schuhen in ein H�hnerhaus einschleppte. Ein anderer Gefl�gelproduzent in Norfolk erkl�rte gegen�ber der Times, "die V�gel befinden sich im Innern, deshalb kann es nicht von einem Wildvogel kommen, und wenn es von einem Fahrzeug kam, fragt sich, woher dieses Fahrzeug kam und wo es hingefahren ist? Die Gefl�gelindustrie ist hier eine riesige Branche mit unz�hligen lokalen Lieferanten und Verteilern. Der Dominoeffekt w�re schwerwiegend, wir hoffen aber, dass wir noch einmal davonkommen".

Rund 40 000 Arbeitspl�tze h�ngen im Bezirk Norfolk von der Gefl�gelindustrie ab, wobei dieser Bezirk auch einen gro�en Tourismussektor aufweist, der von einem Virusausbruch hart getroffen w�rde.

W�hrend das Unternehmen Entsch�digung f�r die Keulungen, die gegenw�rtig stattfinden, beanspruchen kann, gibt es innerhalb der Europ�ischen Union bisher noch keine konkreten Ma�nahmen, um Arbeitnehmer f�r die Auswirkungen der H5N1-Krise zu entsch�digen, die nach Sch�tzungen bereits in einigen L�ndern Umsatzr�ckg�nge von bis zu 70% verursacht haben. Das j�ngste Subventionspaket, das die EU am 24. April verabschiedet hat, gilt f�r Farmer, die von dem Nachfrageeinbruch getroffen wurden, nicht jedoch f�r Arbeitnehmer. Und solange die derzeitigen EU-Programme ausschlie�lich auf die Farmer beschr�nkt bleiben, wird es au�erordentlich schwierig sein, auch Vertragsarbeitnehmer und Arbeitnehmer ohne Dokumente in die Entsch�digungs- und Gesundheitsma�nahmen einzubeziehen.

In den britischen Presseberichten �ber den Fall Norfolk wurde zum H5N1-Alarm geblasen, ohne auf den Zusammenhang zwischen den Schuhen eines Arbeitnehmers (oder einem Transportfahrzeug des Unternehmens) als m�gliches �bertragungsmedium des Virus und der Notwendigkeit von vorrangigen Verh�tungsma�nahmen f�r Gefl�gelarbeitnehmer hinzuweisen. Angesichts der Schl�sselposition, die Gefl�gelarbeitnehmer als m�gliche �bertragungsmedien f�r die Ausbreitung des Virus einnehmen, und seiner m�glichen Mutierung zu einem Virus, das von Mensch zu Mensch �bertragen werden kann, m�ssen die Regierungen ihre volle Verantwortung �bernehmen und sicherstellen, dass Arbeitgeber allen Arbeitnehmern der Branche, in st�dtischen und l�ndlichen Gebieten, eine geeignete Ausbildung, notwendige Einrichtungen und Schutzausr�stung bieten.