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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


IUL wirft Reynolds und BAT Verletzung der OECD-Richtlinien zu Gewerkschaftsrechten vor

An die IUL Web-Site geschickt am 08-May-2006

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Die IUL ist �ber die OECD in den USA und im Vereinigten K�nigreich gegen die ungeheuerlichen Verletzungen der OECD-Richtlinien f�r multinationale Unternehmen durch den Zigarettenhersteller Reynolds American vorgegangen. Das US-amerikanische Unternehmen wurde 2004 aus der Fusion von RJ Reynolds und Brown & Williamson, der US-amerikanischen BAT-Tochter gegr�ndet.

Am 3. Mai hat die IUL formelle Antr�ge bei den nationalen Kontaktstellen der OECD in den USA und im Vereinigten K�nigreich eingereicht und sie dringend zum Eingreifen aufgefordert, um den wiederholten Einsch�chterungsma�nahmen der Unternehmensleitung gegen die Arbeitnehmer, die sich in den beiden Reynolds-Betrieben in Winston-Salem, North Carolina in den USA um eine Gewerkschaftsvertretung bem�hen, ein Ende zu machen.

Auf Wunsch einer Mehrheit der Arbeitnehmer in den beiden Betrieben haben zwei Gewerkschaften - die Bakery, Confectionery, Tobacco Workers and Grain Millers Union (BCTGM) und die Machinists und Aerospace Workers (IAM) - gemeinsam damit begonnen, die Arbeitnehmer in den Betrieben zu organisieren. Reynolds hat darauf mit einer ungez�gelten gewerkschaftsfeindlichen Kampagne reagiert, mit der die Arbeitnehmer gezwungen werden sollen, eine Gewerkschaftsvertretung abzulehnen.

Das Unternehmen hat mit seinen auf reichliche Gelder gest�tzten Druckmitteln, die den Arbeitnehmern klarmachen sollen, dass die Folgen einer Entscheidung f�r eine Gewerkschaftsvertretung schwerwiegend sein werden, wiederholt gegen die OECD-Richtlinien versto�en. Zu den von der Unternehmensleitung angedrohten Konsequenzen geh�rte auch die eindeutige Drohung, dass die Produktion ins Ausland verlagert werden m�sse, falls eine f�r den 11. Mai vorgesehene Abstimmung zugunsten der Gewerkschaft ausfalle. Dies ist eine eindeutige Verletzung des Artikels IV 7 der Richtlinien, worin es hei�t, das Unternehmen sollte:

im Verlauf in Treu und Glauben gef�hrter Verhandlungen mit Vertretern der Arbeitnehmer �ber Besch�ftigungsbedingungen oder w�hrend Arbeitnehmer ihr Vereinigungsrecht aus�ben nicht damit drohen, eine Betriebseinheit ganz oder teilweise aus dem betreffenden Land zu verlegen oder Arbeitnehmer aus Betrieben des Unternehmens in andere L�nder zu versetzen, um solche Verhandlungen in unfairer Weise zu beeinflussen oder die Aus�bung eines Vereinigungsrechts zu behindern.

Ann Johnston, die f�r Humanressourcen zust�ndige Vizepr�sidentin von Reynolds American, hat auf mehreren von der Unternehmensleitung einberufenen Versammlungen der Arbeitnehmer erkl�rt, der Beitritt zu einer Gewerkschaft werde unvermeidlich einen Streik zur Folge haben, und ein Streik werde dem Unternehmen nur zwei M�glichkeiten lassen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten, n�mlich die streikenden Arbeitnehmer entweder st�ndig oder durch Vertragsarbeitnehmer zu ersetzen oder die Produktion ins Ausland zu verlagern.

Am 26. April drohte Frau Johnston damit, dass im Falle eines Arbeitskampfes die Produktion nach Mexiko verlagert werde (wo BAT einen Produktionsbetrieb hat), und am 27. April drohte sie mit einer Verlegung nach Puerto Rico. Diese Drohungen erfolgten im Rahmen eines gnadenlosen Sperrfeuers an verleumderischer gewerk-schaftsfeindlicher Propaganda, das eindeutig eine Verletzung von Artikel IV 1(a) der Richtlinien bedeutet, worin von Unternehmen verlangt wird, das Recht ihrer Arbeitnehmer zu achten, sich durch Gewerkschaften vertreten zu lassen.

2003 ergriff die IUL �hnliche Ma�nahmen, als die Nestl�-Unternehmensleitung in Cheongju, S�dkorea, damit drohte, den Betrieb zu schlie�en und die Produktion nach China zu verlagern, um damit Druck auf die Gewerkschaft auszu�ben, die sie in einem Kollektivverhandlungskonflikt ausgesperrt hatte. Die koreanische Arbeitsbeziehungskommission erkl�rte, dass sich Nestl� illegaler Arbeitspraktiken schuldig gemacht habe, und daraufhin wurde eine befriedigende L�sung des Konflikts ausgehandelt.

Die IUL hat angesichts der unmittelbar bevorstehenden Gewerkschaftswahlen, die nur frei und fair verlaufen k�nnen, wenn das Unternehmen unverz�glich aufh�rt, seine Arbeitnehmer einzusch�chtern, deutlich gemacht, dass im Fall Reynolds American rasch gehandelt werden m�sse.