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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


'Marsch für Gerechtigkeit' der Gewerkschaft des Pearl Continental Karachi im Jahr 6 des Kampfes

An die IUL Web-Site geschickt am 13-Dec-2006

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Der Solidaritätsausschuss der Arbeitnehmer des Pearl Continental Hotels hat am 9. Dezember dieses Jahres im Zusammenhang mit den Feiern anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte 2006 (10. Dezember) seinen zweiten jährlichen Marsch für Gerechtigkeit (Artikel in Englisch) organisiert. Wie im vorigen Jahr nahmen Vertreter eines breiten Spektrums von Gewerkschaften, politischen Gruppierungen und Berufsorganisationen sowie Aktivisten von Nicht-Regierungsorganisationen an dem Marsch entlang der Chundrigar Road in Karachi teil und schwenkten dabei Transparente und verteilten Flugblätter.

Der Kampf für Gewerkschaftsrechte in dem Hotel in Karachi geht nunmehr in das sechste Jahr - ohne dass der Siegeswille der Mitglieder und Anhänger der Gewerkschaft gebrochen ist. Er begann im September 2001, als die Hotelleitung ankündigte, sie werde wegen rückläufiger Buchungen alle Gelegenheits- und Zeitarbeitnehmer entlassen und den ständig beschäftigten Mitarbeitern einen bezahlten Arbeitstag pro Woche streichen. Die Gewerkschaft forderte Verhandlungen, doch die Hotelleitung ignorierte diese Forderungen und nahm die Entlassung von 350 Gelegenheitsarbeitern vor. Weder die Gewerkschaft noch die entlassenen Arbeitnehmer wurden unterrichtet. Das Entlassungsschreiben wurde vielmehr am 8. November in einer Tageszeitung veröffentlicht, und als die Arbeitnehmer am nächsten Tag zur Arbeit erschienen, wurden sie am Betreten des Hotels gehindert.

Sodann wurden mehr als 40 ständig beschäftigte Arbeitnehmer, darunter mehrere Gewerkschaftsfunktionäre, entlassen, weil sie die Rechte der Gelegenheitsarbeitnehmer verteidigt hatten. Was als Gewerkschaftskampagne zur Verteidigung der Rechte von Gelegenheitsarbeitnehmern begann, eskalierte rasch zu einem Rundumangriff der Hotelleitung gegen die Gewerkschaft und das körperliche Wohl und die Sicherheit ihrer Mitglieder und Funktionäre. Um die Hotelarbeitnehmer einzuschüchtern und zum Austritt aus ihrer Gewerkschaft zu veranlassen, hat die Hotelleitung Drohungen, Polizeigewalt, willkürliche Inhaftierungen, Entlassungen und Entlassungsdrohungen angewandt. Im Jahr 2002 veranlasste sie, dass Gewerkschaftsführer fälschlicherweise der Begehung von Straftaten angeklagt wurden. Drei Gewerkschaftsführer verbrachten mehr als zwei Monate im Gefängnis, ohne dass der geringste Beweis für ihre angeblichen Vergehen vorgelegt wurde.

Im Jahr 2003 stellte die Internationale Arbeitsorganisation (IAO) der Vereinten Nationen fest, dass die Hotelleitung und die Lokalbehörden in gravierender Weise Gewerkschaftsrechte verletzt hatten. Die IAO wies die Regierung an, die Fälle von Polizeihaft, Gewalt und Schikanen gegen Gewerkschaftsmitglieder in vollem Umfang zu untersuchen und hierüber Bericht zu erstatten. Die IAO forderte ferner Maßnahmen, um die zu Unrecht entlassenen Gewerkschaftsmitglieder und -funktionäre wiedereinzustellen.

Die Hotelleitung, die Regierung Pakistans und die Lokalbehörden haben es abgelehnt, dieser Anweisung zu entsprechen. Es hat keinerlei Wiedereinstellungen oder unabhängige Untersuchungen gegeben.

Die Arbeitnehmer im Pearl Continental in Karachi sowie in anderen Hotels der Kette setzen ihren Kampf für Gerechtigkeit fort. Im Juli dieses Jahres siegte die Gewerkschaft der Arbeitnehmer des Pearl Continental Hotels in Lahore mit ihrer seit zweieinhalb Jahren geführten Kampagne für die offizielle Wiedereinstellung des zu Unrecht entlassenen Gewerkschaftspräsidenten. Sie und andere Hotelgewerkschaften erhielten bei ihrem Kampf gegen zügellose Rechtsverletzungen die starke Unterstützung des 2005 gegründeten Landesgewerkschaftsbundes Pakistan Hotels, Restaurants, Clubs, Tourism, Catering and Allied Workers´ Federation, eines Mitgliedsverbandes der IUL.