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Smithfield Foods strengt ein umfassendes Gerichtsverfahren gegen US-amerikanische Gewerkschaften an

An die IUL Web-Site geschickt am 29-Oct-2007

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Nur zwei Tage, nachdem Smithfield Foods die Verhandlungen mit der United Food and Commercial Workers Union (UFCW) (zu Hintergrundinformationen hier klicken) abgebrochen hatte, strengte das Unternehmen ein umfassendes Gerichtsverfahren gegen diese amerikanische Gewerkschaft und einige ihrer Verb�ndeten an. Die Klage st�tzt sich auf das Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act (RICO) [Gesetz �ber erpresserische und korrupte Organisationen], mit dem urspr�nglich gegen organisierte Verbrechersyndikate in den USA vorgegangen werden sollte, und unterstellt, dass die Bem�hungen der UFCW, �ffentliche Unterst�tzung f�r die Arbeitnehmer in Tar Heel zu gewinnen, eine versuchte Erpressung darstellen. Die UFCW will sich mit aller Energie gegen diese grundlosen Anschuldigungen wehren. Die offizielle Erkl�rung der Gewerkschaft zu der Klage folgt nachstehend. Die Justice@Smithfield Kampagne, mit der Gerechtigkeit f�r die Arbeitnehmer in Tar Heel erk�mpft werden soll, geht weiter.

ERKL�RUNG DER UNITED FOOD AND COMMERCIAL WORKERS INTERNATIONAL UNION (UFCW) ZUR UNBEGR�NDETEN KLAGE VON SMITHFIELD FOODS

"Washington DC - Die Klage von Smithfield Foods gegen die UFCW kommt angesichts der von diesem Unternehmen seit mehr als einem Jahrzehnt begangenen Rechtsverst��e nicht �berraschend.

Die Verst��e des Unternehmens gegen Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsrechte im Tar Heel-Betrieb in North Carolina sind in �ffentlichen Unterlagen ausreichend dokumentiert und umfassen unter anderem gesetzwidrige Entlassungen, Einsch�chterungen, k�rperliche Angriffe, rassistische Formulierungen und die heimliche Beobachtung von Arbeitnehmern. Die Arbeitnehmer haben zweimal versucht, Gewerkschaftsvertreter im Betrieb Tar Heel zu w�hlen, und zweimal hat das Unternehmen ihnen diese Rechte verweigert, indem es gegen das Gesetz versto�en hat.

Die international anerkannte und allgemein geachtete Human Rights Watch hat zweimal Berichte ver�ffentlicht, in denen Smithfield wegen systematischer Verst��e gegen Arbeitnehmerrechte genannt wurde.

In dem in der N�he gelegenen Smithfield Betrieb Wilson handelte das Unternehmen in �hnlich verwerflicher Weise, um Arbeitnehmer daran zu hindern, sich durch eine Gewerkschaft vertreten zu lassen.

In einer mit dem Pulitzer Preis ausgezeichneten Artikelreihe in der New York Times wurde aufgezeigt, wie das Unternehmen Spannungen zwischen wei�en, afro-amerikanischen und lateinamerikanischen Arbeitnehmern sch�rte.

Das Unternehmen ist von der Bundesumweltbeh�rde und der Umwelt- und Naturressourcenbeh�rde von North Carolina vorgeladen und mit einer Geldstrafe belegt worden.

Es ist also mehr als grotesk, dass Smithfield nunmehr die Gerichte in Anspruch nehmen will, um sein verwerfliches Verhalten gegen�ber der �ffentlichkeit zu verschleiern. Das Vorgehen des Unternehmens ist Heuchelei der schlimmsten Art, versucht es doch sich hinter einem frivolen Prozess zu verstecken, mit dem es auch gegen f�hrende Vertreter von B�rger- und Konfessionsgruppen vorgeht, die sich f�r die Smithfield Arbeitnehmer von Tar Heel eingesetzt haben.

Das von Smithfield angestrengte Verfahren soll in Wirklichkeit verhindern, dass bei Regierungsbeh�rden Beschwerden eingereicht werden.

Es soll verhindern, dass sich Organisationen an die �ffentlichkeit wenden, um ihre Unterst�tzung zu erbitten.

Es soll verhindern, dass Verbraucher etwas �ber die Arbeitsbedingungen in Betrieben erfahren, deren Erzeugnisse sie erwerben.

Es soll Vertreter lokaler, einzel- und gesamtstaatlicher Beh�rden sowie von Glaubensgemeinschaften und B�rgergruppierungen als ahnungslose Marionetten der UFCW erscheinen lassen, weil sie sich f�r die Sache der Gerechtigkeit im Smithfield Betrieb Tar Heel einsetzen. Es soll verhindern, dass dem Unternehmen Verletzungen des bundesweit geltenden Vereinigungsrechts der Arbeitnehmer vorgeworfen werden.

Es ist eine wahre Schande, dass Smithfield bereit ist, Millionen Dollar f�r teure Rechtsanw�lte und leichtfertige Prozesse auszugeben, statt die Gelder bereitzustellen, die erforderlich w�ren, um elementare Verbesserungen der Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer von Tar Heel zu bewirken.

In Abstimmung mit anderen m�chtigen Konzernen hat Smithfield Foods dazu beigetragen, das Arbeitsrecht in diesem Land auszuh�hlen. Und nun unternehmen diese Riesenkonzerne den Versuch, das Ungleichgewicht zwischen Arbeitnehmern und Konzernen weiter zu vergr��ern.

Das von Smithfield eingeleitete Rechtsverfahren ist ein Angriff gegen grundlegende amerikanische Werte. Damit wird letzten Endes angestrebt, dass k�nftig nur noch die M�chtigen etwas zu sagen haben. Dass f�r das Verhalten der Konzerne Privilegien gelten und dass dieses Verhalten �ber jeden Tadel erhaben ist. Und dass die Arbeitnehmer, die Verbraucher und die Gemeinden, denen die Konzerne angeblich dienen, keinesfalls dabei mitzureden haben, wie ein Unternehmen seine Arbeitnehmer behandelt oder den Gemeinden dient, in denen sie leben. Es ist wie mit den goldenen Fallschirmen f�r Konzernchefs, die diese auch dann in Anspruch nehmen k�nnen, wenn ihre Entscheidungen dem Unternehmen geschadet haben. Smithfield weigert sich, f�r seine verantwortungslose Missachtung des Gesetzes einzustehen.

Die UFCW wird auch weiterhin in aggressiver Weise jeden Einzelfall des verantwortungslosen Konzernverhaltens von Smithfield anprangern. Die UFCW wird dabei auch weiterhin mit f�hrenden Vertretern von B�rger- und Konfessionsgruppen und gew�hlten Amtstr�gern zusammenarbeiten. Die UFCW wird sich nicht durch ein unbegr�ndetes Rechtsverfahren einsch�chtern lassen, und wir werden weiter f�r Arbeitnehmergerechtigkeit im Betrieb Tar Heel k�mpfen."