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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Panik bei der Unternehmensleitung, weil die Arbeitnehmer von Unilever Indien die Wahrheit �ber die Schlie�ung des Werks in Mumbai erfahren

An die IUL Web-Site geschickt am 21-Nov-2007

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Im Rahmen einer deutlichen Ausweitung der Kampagne gegen die illegale Schlie�ung des Werks Sewri in Mumbai hat der All India Council of Unilever Unions (AICUU) Teams durch ganz Indien geschickt, um die Arbeitnehmer in den neuesten Unilever-Werken, die die erfolgreichsten Markenartikel des Unternehmens produzieren, aufzukl�ren. Indem ein Team in nur sechs Tagen 4 500 Kilometer auf dem Landweg zur�cklegte, w�hrend ein weiteres Team st�ndig von der Polizei bel�stigt und verfolgt wurde, erfuhren Tausende von Besch�ftigten die Wahrheit �ber die Schlie�ung in Mumbai vor dem Hintergrund der gr��ten Krise, der sich die Unilever-Unternehmensleitung seit 75 Jahren gegen�bersieht.

Der IUL-Mitgliedsverband AICUU hatte strategisch klug zehn der modernsten Fabriken der Hindustan Unilever Limited (der indischen Unilever-Tochter) ausgew�hlt, um mehr als 3 200 Arbeitnehmer im Norden und Osten des Landes �ber den Kampf um Sewri zu unterrichten. Hier erzielt das Unternehmen seine h�chsten Gewinne mit seinen erfolgreichsten Produkten, die landesweit an 700 Millionen Verbraucher verkauft werden.

Eine Flugschrift mit der wahren Geschichte des Kampfes um Sewri wurde in acht Sprachen [Englisch, Hindi, Bengali, Tamil, Marathi, Gujarati, Kannada und Mallyalam] gedruckt und an die Arbeitnehmer dieser Fabriken verteilt.

Tatsache ist, dass die meisten Arbeitnehmer in diesen neuen Fabriken noch nicht die brutale Seite der Unternehmensleitung kennengelernt haben, dass aber viele dieser Fabriken nur existieren und so profitabel sind, weil in anderen Teilen des Landes Gewerkschaften zerschlagen und Betriebe gesetzwidrig geschlossen wurden. Die vom AICUU in den Norden und Osten entsandten Teams berichteten: "Dies sind s�mtlich neue Fabriken, in denen die Arbeitnehmer viel Vertrauen in die Unternehmensleitung haben. Jetzt aber ist dieses Vertrauen ersch�ttert".

�berall reagierten die Betriebsleitungen in aggressiver Weise, warnten die Arbeitnehmer davor, mit "den Leuten aus Mumbai" zu sprechen, holten die Polizei, um Versammlungen vor den Fabriktoren zu unterbinden, und heuerten Schl�ger an, um Arbeitnehmer zu bedrohen und Versammlungen aufzul�sen. In Orai erkl�rte die Polizei, es bestehe ein Verbot aller Versammlungen im Umkreis von 200 Metern von den Fabriktoren, und Busse, die Arbeitnehmer in die Fabrik brachten, durften nicht anhalten. Dennoch stoppte das AICCU-Team die Busse, sprach mit den Arbeitnehmern und verteilte die Flugschrift. Im Unilever-Werk in Baddi - wo die Betriebsleitung nach einem Streik im vorigen Jahr eine Scheingewerkschaft gegr�ndet hatte - erkl�rte die Betriebsleitung den Arbeitnehmern, dass jeder, der mit der Hindustan Lever Employees Union (HLEU) aus Mumbai zusammentreffe, entlassen werde. Trotzdem trafen Arbeitnehmer mit der HLEU zusammen. Auch weitere Versuche der Betriebsleitung, die Tagung mit Hilfe angeheuerter Schl�ger zu verhindern, scheiterten.

Nach den Berichten des AICUU f�hrte die konfuse und verzweifelte Reaktion der Unternehmensleitung dazu, "dass Arbeitnehmer nur neugieriger wurden und mehr Informationen �ber unseren Kampf und dar�ber verlangten, wie wir allein gegen diese m�chtige Unternehmensleitung antreten k�nnten. Die Fabrikarbeiter von Mumbai waren in ihren Augen Helden".

In Sumperpur reichte die Fabrikleitung vor dem Eintreffen der Gewerkschaftsdelegation eine Klage bei der Polizei ein und forderte, keine Versammlungen zu erlauben. Daraufhin drohte die Polizei Arbeitnehmern und schikanierte die AICUU-Delegation: "Als wir uns zu der Versammlung mit den Arbeitnehmern der ersten Schicht begaben, kam die Polizei und hinderte uns am Verlassen des Fahrzeugs. Der zust�ndige Polizeioffizier erkl�rte, er stehe unter dem Druck seiner Vorgesetzten, und da bereits eine Versammlung stattgefunden habe, w�rde er seinen Posten verlieren, wenn noch eine weitere Versammlung stattf�nde. Er drohte auch damit, uns zu verhaften, wobei er falsche Anschuldigungen gegen uns erhob. Wir hatten keine andere Wahl, als wieder umzukehren. Die Polizei verfolgte uns bis nach Hamipur".

Ungeachtet der Drohungen und Zwangsma�nahmen der Unternehmensleitung trafen die AICUU-Teams mit hunderten Arbeitnehmern zusammen, die sich sehr f�r den Kampf um das Werk Sewri interessierten, die Flugschrift sorgf�ltig lasen und Fragen stellten. In einigen F�llen versuchte die Betriebsleitung, Arbeitnehmer daran zu hindern, die Kampagnenflugschrift zu lesen. In der Unilever-Speiseeisfabrik Nashik riss der Personalchef Gewerkschaftsmitgliedern die Flugschrift aus der Hand - ein Akt der Verzweiflung, der deutlich macht, wie sehr die Unternehmensleitung eine Ausweitung der Kampagne f�rchtet.

Das in den Osten geschickte Team legte in nur sechs Tagen 4 500 km zur�ck und traf dabei mit Arbeitnehmern im Werk Garden Reach, in der Speiseeisfabrik Kwality Walls, der Fabrik Lipton, der Fabrik Haldia und der Fabrik Brook Bond zusammen. Lokalgewerkschaften an diesen Standorten erkl�rten ihre Unterst�tzung f�r den Kampf der HLEU in Mumbai. In der Speiseeisfabrik Kwality Walls in Kolkatta organisierte der Generalsekret�r der Gewerkschaft, Kollege Premnath Roy, eine Massenversammlung vor den Fabriktoren und forderte dabei Gewerkschaftsmitglieder auf, ihre Solidarit�t f�r den Kampf der Arbeitnehmer von Sewri zu bekunden.

Die erste Phase dieser landesweiten Aufkl�rungskampagne fiel mit den Vorbereitungen der Unternehmensleitung f�r die Feier des 75-j�hrigen Bestehens von Unilever in Indien am 17. Oktober 2007 zusammen. Die Pl�ne f�r umfangreiche Feierlichkeiten mit Arbeitnehmern und ihren Familien wurden durch das Eintreffen der Teams aus Mumbai gest�rt. Die Propaganda des Unternehmens wurde durch die Aufdeckung der gesetzwidrigen Schlie�ung des Werks Sewri stark beeintr�chtigt, und �berall erkl�rten sich die Arbeitnehmer mit dem Kampf in Mumbai solidarisch.