IUF logo; clicking here returns you to the home page.
IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Neue Studie belegt potenzielle Diacetylgefahr f�r Restaurantarbeitnehmer

An die IUL Web-Site geschickt am 07-Jan-2008

Diesen Artikel an eine/n Bekannte/n weiterleiten.



Eine von der US-amerikanischen Zeitung Seattle Post-Intelligencer in Auftrag gegebene Studie belegt, dass Restaurantarbeitnehmern gravierende potenzielle Gesundheitsgefahren durch die Einwirkung des Aromastoffs Diacetyl drohen k�nnten. Diacetyl, ein in k�nstlichen Butteraromen enthaltener chemischer Aromastoff, findet sich h�ufig in Margarine, Backfetten und Kochsprays, die in Gro�k�chen verwendet werden. In den USA enth�lt auch ungesalzene Butter stets synthetisch hergestelltes Diacetyl. Wenn diese Zusatzstoffe beim Kochen erhitzt werden, entwickeln sich D�mpfe, die f�r Arbeitnehmer die Gefahr bedeuten k�nnten, an der l�hmenden, potenziell t�dlichen bronchiolitis obliterans zu erkranken, einem Lungenleiden, das schon bei zahlreichen Arbeitnehmern in der Lebensmittelverarbeitung aufgetreten ist, die Diacetyl ausgesetzt waren.

Dr. Richard Kanwal vom Nationalen Institut f�r Arbeitsschutz (NIOSH) erkl�rte hierzu: "Es ist m�glich, dass die Diacetylmengen, die in Gro�k�chen, die diese mit Butteraromen versetzten Erzeugnisse verwenden, freigesetzt werden, ebenso gro� sein oder m�glicherweise sogar �ber den Mengen liegen k�nnen, die in Popcornbetrieben ermittelt wurden".

Die Laborstudie, bei der Proben der D�mpfe aus einem erhitzten Kessel untersucht wurden, in dem verschiedene diacetylhaltige handels�bliche Produkte verarbeitet wurden, ergab Diacetylkonzentrationen von 7 bis 16 Teilen pro Million (ppm) in den D�mpfen zweier Butterproben, 7 bis 180 ppm bei den verwendeten Margarine- und Backfettarten, 164 ppm bei einem Kochspray mit Butteraroma und 23 bis 234 ppm bei Speise�l mit Butteraroma. �lsorten, die zur Herstellung von Popcorn verwendet wurden, erbrachten die h�chsten Konzentrationsgrade (bis zu 1125 ppm). Diacetyl enthaltende Produkte sind nie in Gro�k�chen getestet worden, wo die Verh�ltnisse in Bezug auf den Einsatz und die Verteilung von Ventilatoren, den Standort von �fen/Brennern usw. sehr unterschiedlich sein k�nnen.

Nachdem bereits von seiten US-amerikanischer Gewerkschaften Regulierungsma�nahmen gefordert wurden, weil es immer mehr F�lle von Lungenerkrankungen bei Arbeitnehmern in der Lebensmittelverarbeitung gab, hat die erw�hnte Studie dazu beigetragen, den Druck auf den Gesetzgeber und die Nahrungsmittelindustrie weiter zu erh�hen. Der IUL-Mitgliedsverband UNITE-HERE, der K�chenpersonal in Restaurants, Hotels und Cateringunternehmen vertritt, reagierte auf die Ver�ffentlichung der Studienergebnisse mit einem Aktionsaufruf, worin es hei�t: "Es ist v�llig unannehmbar, dass K�che bei ihrer Arbeit einen Lungenschaden riskieren sollen, nur um die Bestellungen eines Tages auszuf�hren".

ConAgra, der Hersteller des Kochsprays PAM (eines der getesteten Produkte), reagierte mit der Feststellung, er plane, "bis zum n�chsten Monat alle PAM-Erzeugnisse, die Diacetyl enthalten, aus den Regalen zu entfernen". Wissenschaftler, die an den Untersuchungen beteiligt waren, gehen jedoch davon aus, dass Diacetyl in den USA in rund 6 000 handels�blichen Produkten enthalten ist. Vergleichbare Sch�tzungen f�r andere L�nder sind der IUL nicht bekannt. Die Regulierungsbeh�rden in der Europ�ischen Union beispielsweise r�umen zwar ein, dass diese Substanz in der Lebensmittelverarbeitung massiv verwendet wird, begn�gen sich dabei aber mit der wiederholten Feststellung, dass Diacetyl ... f�r den menschlichen Verbrauch ... als sicher erkl�rt worden sei. Damit bleibt das Problem, dass die potenziellen Gefahren f�r Arbeitnehmer in der Lebensmittelverarbeitung und in Gro�k�chen niemals korrekt untersucht worden sind, obwohl immer offensichtlicher wird, dass eine Einwirkung von Diacetyl zu ernsten Erkrankungen und sogar zum Tod f�hren kann.