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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Diacetyl zerstört die Lungen britischer Lebensmittelarbeiter – Globale Aktion nötiger denn je

An die IUL Web-Site geschickt am 27-Feb-2008

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Auf den Ruf nach einer gesetzlichen Regulierung und einer medizinischen Überwachung von Lebensmittelarbeitern, die dem Aromastoff Diacetyl ausgesetzt sind, haben die europäischen Arbeitsschutzbehörden bislang nicht reagiert. Als sich in den USA die Hinweise auf hunderte Fälle von "Popcornarbeiterlunge" bestätigten, ließen sich die Arbeits- und Nahrungsmittelsicherheitsbehörden immer noch nicht davon abbringen zu wiederholen, dass Diacetyl "für den menschlichen Verzehr ungefährlich" sei und die Risiken am Arbeitsplatz minimal und unter Kontrolle wären.

Ein neuer, von der britischen Organisation Hazards in enger Zusammenarbeit mit der IUL vorgelegter Bericht bestätigt, dass die Zeiten selbstgefälliger Entwarnung vorbei sind.

Martin Muir fing 2003 in der britischen Fabrik des transnationalen Aromastofferzeugers Firmenich in Yorkshire an zu arbeiten. Drei Monate später setzten die ersten Symptome einer Bronchiolitis obliterans ein. Heute, im Alter von 38 Jahren, hat er die Lunge eines Achtzigjährigen.

Seine Symptome wurden nur dank eines aufmerksamen und informierten Spezialisten erkannt, der über die Situation in den USA Bescheid weiß.

Wie viele andere Martin Muirs verdanken der Lebensmittelindustrie eine angeschlagene oder zerstörte Gesundheit? Die Symptome von Bronchiolitis obliterans werden häufig fälschlicherweise als Asthma oder andere Atemwegserkrankungen diagnostiziert, weshalb die Firmen und die Regierungen nicht zur Verantwortung gezogen werden. Auf Anfragen erklärte die für Arbeitsschutz zuständige britische Behörde, dass im VK bei der Herstellung von Mikrowellenpopcorn kein Diacetyl verwendet wird ... sein Einsatz aber in anderen Lebensmittelprodukten weitverbreitet ist. Im Lichte des Muir-Falls sollten wir nicht mehr von der "Popcornlunge" sprechen, sondern von der "Aromastofflunge". Bei einer jüngst in den USA durchgeführten Studie wurden höhere Raten an Diacetylexposition unter Restaurantarbeitern festgestellt als in den Fertigungsbetrieben für Mikrowellenpopcorn.

Lest den ganzen Bericht (nur auf Englisch) auf der Hazards Website hier – und werdet aktiv!