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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Unterstützt das Recht der russischen Nestlé-Beschäftigten auf Lohnverhandlungen!

An die IUL Web-Site geschickt am 24-Mar-2008

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Volle vier Monate, nachdem die Gewerkschaft der Nestlé-Beschäftigten in Perm, eine Mitgliedsorganisation der IUL, zum ersten Mal eine reale Gehaltserhöhung für die fast 1.000 Beschäftigten in der Kitkat-, Bonbon- und Pralinenfabrik gefordert hat, verweigert Nestlé Russland immer noch Verhandlungen in Treu und Glauben. Die Gewerkschaft ruft zu internationalen Protesten auf, um das Recht auf Lohnverhandlungen als ein elementares Arbeiterrecht deutlich zu machen.



Bei einer Protestkundgebung in Perm am 22.März drückten die Beschäftigten ihre Unterstützung für die Forderung der Gewerkschaft nach 21,5% Lohnerhöhung rückwirkend zum 1.1. aus. Die Arbeiterinnen und Arbeiter sind nicht bereit, eine von der Betriebsleitung einseitig verfügte Lohnerhöhung und die Scheinverhandlungen, die das Nestlé-Management in Perm ihnen aufnötigen will, zu akzeptieren.

Wie berichtet (> Nestlé Russland teilt Arbeitnehmern mit: "Wir verhandeln keine Löhne!"), hat Nestlé Lohnverhandlungen für mehrere Monate ganz verweigert mit dem Argument, Löhne seien kein Gegenstand kollektiver Verhandlungen. Nachdem formal ein Arbeitskampf eingeleitet und eine OECD-Beschwerde gegen die Verletzung grundlegender Beschäftigtenrechte durch Nestlé eingereicht wurde, änderte das Unternehmen seine Strategie - von Verweigerung zu ständigem Aufschub der Verhandlungen. Bis jetzt hat die Gewerkschaft kein konkret formuliertes Angebot für eine Gehaltserhöhung vom Arbeitgeber erhalten.

Bei der Kundgebung im Zentrum der Stadt Perm am Samstag, gaben am 22 März mehr als 200 Menschen ihrem Unwillen Ausdruck, die Verzögerungstaktik von Nestlé länger hinzunehmen. Sie machten klar, dass die Erwartung des Unternehmens, dass die Beschäftigten durch eine 15%-ige Lohnerhöhung besänftigt werden könnten, sich nicht bestätigt hat. Kein Wunder – diese Zahl deckt noch nicht einmal die offizielle Inflationsrate von über 15% in der Region 2007. „Wir brauchen eine reale Lohnerhöhung, und zwar jetzt“ sagten Redner bei der Kundgebung. „Viele von uns spenden regelmäßig Blut, weil wir mit dem Lohn nicht über die Runden kommen“.


Mehr als 200 Menschen haben an der Kundgebung im Stadtzentrum von Perm teilgenommen.

Da das Management bei mehreren Gelegenheiten geäußert hat, Entscheidungen würden letztlich nicht in Perm, sondern in Moskau oder sogar im Nestlé-Hauptverwaltung in der Schweiz getroffen, wird die Gewerkschaft den Protest über Perm hinaus tragen. Am Dienstag, 25.März, ist eine Kundgebung vor der Hauptverwaltung von Nestlé Russland im Zentrum von Moskau geplant, die von der Gewerkschaft der Beschäftigten des Agroindustriellen Sektors und der Föderation unabhängiger Gewerkschaften Russlands (FNPR) unterstützt wird.

IUL-Generalsekretär Ron Oswald kommentierte “Nestlé ist verantwortlich dafür, das Gewerkschaftsrechte, einschließlich des Rechts auf Lohnverhandlungen in Treu und Glauben, in jedem Werk und jedem Betriebsteil respektiert werden. Ein globales Unternehmen darf sich solchen Verpflichtungen nicht durch den Versuch entziehen, Bedingungen und Konditionen einseitig zu diktieren. Das Recht auf Lohnverhandlungen ist ein grundlegendes Arbeitsrecht – überall!”

Unterstützt die Beschäftigten bei Nestlé in Perm in ihrem Kampf für das Recht auf Lohnverhandlungen!

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