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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Arbeitergedenktag 2008 - Endosulfan verbieten und Leben retten

An die IUL Web-Site geschickt am 28-Apr-2008

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Jedes Jahr kommen Tausende Landarbeiter und Kleinbauern durch Pestizide ums Leben; Millionen erkranken.

Anl�sslich des Workers Memorial Day am 28. April 2008 will die IUL gemeinsam mit dem Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN) und der Environmental Justice Foundation gegen Endosulfan vorgehen.

Endosulfan wird in erster Linie eingesetzt, um Insekten und Milben auf verschiedenen Kullturen, darunter Tee, Kaffee, Baumwolle, Obst, Gem�se, Soja, Reis und Getreide, zu t�ten. Es ist eines der am weitesten verbreiteten Baumwollpestizide und wird in 28 Baumwollanbaul�ndern eingesetzt. In Indien, dem weltweit gr��ten Baumwollanbauland, werden j�hrlich mehr als 3 000 Tonnen von diesem Stoff ausgebracht.

Wieso ist es ein Problem?

Es sind zahlreiche, auch t�dliche, Vergiftungsf�lle gemeldet worden - in Benin, Costa Rica, Guatemala, Indien, Indonesien, Kolumbien, Kuba, Malaysia, Philippinen, S�dafrika, Sri Lanka, Sudan, T�rkei und in den USA. Endosulfan ist eine der Hauptursachen akuter Vergiftungen in Mittelamerika, in S�dindien und anderen Regionen.

Endosulfan hat bei Dorfbewohnern in Kerala (Indien), die 26 Jahre lang damit leben mussten, dass auf benachbarten Cashewnuss-Plantagen Endosulfan verspr�ht wurde, Geburtsfehler, St�rungen der reproduktiven Gesundheit, Krebs, Sch�digungen des Immunsystems sowie neurologische und neurologisch bedingte St�rungen verursacht.

Endosulfan k�nnte die wichtigste Ursache t�dlicher Vergiftungsf�lle bei westafrikanischen Baumwollfarmern sein. In der Baumwollindustrie Benins hat Endosulfan von 2000 bis 2003 zu 400 Vergiftungsf�llen, von denen 53 t�dlich verliefen, gef�hrt - das sind 69% aller Pestizidvergiftungen. In einer einzigen Provinz Benins sind in nur einer Saison 37 Menschen an Endosulfanvergiftung gestorben.

Endosulfan ist hochtoxisch und wird m�helos �ber den Magen und die Lungen sowie durch die Haut aufgenommen. Symptome einer akuten Einwirkung sind unter anderem St�rungen des zentralen Nevensystems wie Schwindel, Erbrechen, Durchfall, Atembeschwerden, Zuckungen und sogar Bewusstlosigkeit. In schweren F�llen kann der Tod eintreten. Langfristige Einwirkungen k�nnen Effekte auf Nieren und Leber sowie auf die Entwicklung von F�ten haben.

2007 hat die US-amerikanische Umweltschutzbeh�rde (EPA) gewarnt, dass "die Beurteilung von Endosulfan am Arbeitsplatz bei den meisten Anwendungsformen kurz- und mittelfristige Risiken f�r Mischer, Belader und Spr�her erkennen l�sst, auch bei einem Maximum an pers�nlichen Schutzausr�stungen und technischer �berwachung".

PAN International hat festgestellt: "Effekte bei �berlebenden sind unter anderem angeborene Missbildungen, versp�tete sexuelle Reife bei M�nnern, Hormonst�rungen bei Frauen, angeborene geistige Unterentwicklung, Gehirnl�hmung, psychische St�rungen, Epilepsie, Krebs, Haut-, Augen-, Ohren-, Nasen- und Halsprobleme, Ged�chtnisst�rungen und chronisches Unwohlsein".

Aktionsplan

Das Jahr 2008 bietet zwei bedeutende M�glichkeiten, die internationale Gemeinschaft f�r verst�rkte Beschr�nkungen des Verkaufs, des Vertriebs und die Anwendung von Endosulfan zu gewinnen. Vom 13.-17. Oktober 2008 tagt das Expertenkomit� des POPs-�bereinkommens der Vereinten Nationen in Genf, um die M�glichkeit zu pr�fen, Endosulfan in das �bereinkommen �ber persistene organische Schadstoffe aufzunehmen. Eine positive Entscheidung des Expertenkomit�s w�rde eine weitere Pr�fung auf der politischen Ebene und m�glicherweise die weltweite Abschaffung von Endosulfan im Jahr 2009 zur Folge haben.

Anschlie�end wird vom 27.-31. Oktober 2008 die Konferenz der Unterzeichnerstaaten des Rotterdamer �bereinkommens (PIC CoP4) in Rom �ber die Aufnahme von Endosulfan in Anhang III des �bereinkommens entscheiden. Dies ist eine einmalige Gelegenheit, um die internationale Gemeinschaft zu mehr Sicherheitsvorkehrungen f�r den Verkauf und Vertrieb von Endosulfan zu bewegen.

Die IUL fordert deshalb ihre Mitgliedsverb�nde auf