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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Aktion gegen Kinderarbeit: IUL und Education International fordern vereint l�ndliche Bildung f�r alle

An die IUL Web-Site geschickt am 17-Jun-2008

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F�r Millionen Kinder auf dem Land ist qualit�tsorientierte Bildung nach wie vor ein ferner Traum. Der Weltbildungsbericht 2007 der Internationalen Bildungsinitiative (EFA) weist aus, dass die Kinder, die am wahrscheinlichsten keine Schule besuchen oder die Schule vorzeitig verlassen, in l�ndlichen Gebieten leben und aus den �rmsten Familien stammen. Daten f�r die Altersgruppe von 10 bis 19 Jahren aus mehreren L�ndern Afrikas lassen erkennen, dass Kinder aus armen Familien oder auf dem Land mit zehnmal gr��erer Wahrscheinlichkeit die Schule vorzeitig verlassen als Kinder in den St�dten oder aus reichen Familien.

Dies best�tigt fr�here Ergebnisse des Berichts 2006 �ber die Milleniums-Entwicklungsziele, wonach zwar Fortschritte im Hinblick auf die Verbesserung des Zugangs zur Grundschulbildung erzielt w�rden, diese Fortschritte jedoch sehr unterschiedlich seien, und die �rmsten, und zwar h�ufig jene in l�ndlichen Gebieten, zur�ckblieben. Im Bericht hie� es: "Die hohen Armutsraten in l�ndlichen Gebieten schr�nken die Bildungsm�glichkeiten ein, weil Kinderarbeit verlangt wird, der Bildungsstand der Eltern niedrig ist und Zugangsm�glichkeiten zu einem guten, qualit�tsorientierten Schulunterricht fehlen".

Der Mangel an Bildungsm�glichkeiten muss vor dem Hintergrund verbreiteter Kinderarbeit in l�ndlichen Gebieten gesehen werden, da die Landwirtschaft, auf die 70% der weltweiten Kinderarbeit entfallen, ihr gr��ter Nutzer ist. Die Landwirtschaft ist aber auch unter dem Gesichtspunkt von Todesf�llen, Verletzungen und arbeitsbedingten Erkrankungen eine der gef�hrlichsten Branchen, und viele dieser Kinder leisten gef�hrliche Kinderarbeit, die ihre Gesundheit und Sicherheit bedroht, auch in Form von Gesundheitsproblemen, die bis ins Alter nachwirken k�nnen. Kinder von gef�hrlicher Arbeit abzuziehen und in Schulen zu schicken, ist kein einfacher oder leichter Prozess. H�ufig sind Kinder bildungsm��ig zur�ckgeblieben und ben�tigen besondere Bildung. Unter Umst�nden ist auch eine gewisse Zeit der Rehabilitation erforderlich, ehe sie voll in das Bildungssystem integriert werden k�nnen. All dies stellt f�r Lehrer und Schulen eine zus�tzliche Belastung dar und erfordert nat�rlich die notwendigen Ressourcen.

Die Arbeit in l�ndlichen Schulen ist schwieriger als das Unterrichten in St�dten, vor allem wegen schlechter Lebens- und Arbeitsbedingungen. Das kann demotivierend wirken. Die Folge ist, dass l�ndliche Schulen �ber weniger qualifizierte und erfahrene Lehrer verf�gen und dass die Fluktuation bei den Lehrkr�ften hoch ist. (In 24 der 176 L�nder, aus denen Daten vorliegen, gibt es nur einen Lehrer je 40 Sch�ler. 20 dieser L�nder liegen in Afrika s�dlich der Sahara - 2008). Ein Sch�ler-Lehrer-Verh�ltnis von mehr als 40:1 bedeutet f�r gew�hnlich, dass die L�nder zu wenige Lehrer haben, die Lehrer �beranstrengt sind und die Qualit�t von Lehren und Lernen leidet. In dem Bericht 2007 hei�t es, dass Anreize in Erw�gung gezogen werden sollten, die Lehrer in l�ndliche Gebiete locken.

Auch die Bed�rfnisse von M�dchen m�ssen ber�cksichtigt werden. H�ufig werden ihre Br�der bevorzugt in die Schule geschickt, w�hrend von M�dchen erwartet wird, auf den Feldern zu helfen oder Haushaltshilfe zu leisten. 2005 kam eine Erhebung von UNESCO und UNICEF zu dem Ergebnis, dass in Afrika rund 50% der Jungen in den St�dten die Klasse 7 beenden, aber nur 7% der M�dchen in l�ndlichen Gebieten. Auch die Tatsache, dass es zu wenige Lehrerinnen gibt, die f�r M�dchen wichtige Rollenvorbilder sind, um in der Schule zu bleiben, ist ein Problem, vor allem im Bereich der l�ndlichen Bildung.

Aus Anlass des Internationalen Tages gegen die Kinderarbeiet 2008 haben EI und IUL einen Arbeitsplan mit folgenden Schwerpunkten vereinbart:



Einige Arbeit ist bereits geleistet worden. In Kirgistan arbeitet die Landarbeitergewerkschaft gemeinsam mit der Lehrergewerkschaft an der Beseitigung der Kinderarbeit in der Landwirtschaft. Lehrer �berwachen den Schulbesuch zur Erntezeit und organisieren Begegnungen mit den Eltern, bei denen sie sie �ber die negativen Auswirkungen der Arbeit auf die Gesundheit und den Schulunterricht der Kinder informieren.

EI und IUL begr��en die Schlu�folgerungen der diesj�hrigen Diskussion der Internationalen Arbeitskonferenz �ber l�ndliche Besch�ftigung zur Verminderung der Armut, worin es hei�t, dass die staatliche Politik Zugang zu einer obligatorischen, qualitatiav guten und kostenlosen �ffentlichen Grundbildung bieten sollte. Ferner wird in dem Bericht anerkannt, dass eine qualit�tsorientierte Bildung das wichtigste Instrument zur Beseitigung der Kinderarbeit ist.