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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Globale Gewerkschaftskooperation angesichts der Fusion von InBev und Anheuser-Busch zum gr��ten Brauereiunternehmen der Welt dringend notwendig

An die IUL Web-Site geschickt am 10-Sep-2008

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Durch Fusion zum weltweit gr��ten Brauereiunternehmen

Am 14. Juli hat InBev f�r 52 Milliarden US-Dollar (70 US-Dollar je Aktie) das US-amerikanische Brauereiunternehmen Anheuser-Busch (A-B) �bernommen. Dadurch entstand das gr��te Brauereiunternehmen der Welt, das noch vor SABMiller und dem neuen Konsortium Heineken/Carlsberg mit der soeben �bernommenen Brauerei Scottish and Newcastle rangiert. Das neue Unternehmen, das als Anheuser-Busch InBev firmieren soll, wird rund 150 000 Arbeitnehmer in mehr als 50 L�ndern besch�ftigten und mit einem Gesamtumsatz von 10,7 Milliarden US-Dollar (7,8 Milliarden Euro) 31% des Weltbiermarktes beherrschen. Mit der Fusion sichert sich InBev Spitzenmarken auf den wichtigsten M�rkten, wie etwa die eigene A-B-Parademarke Budweiser, Corona der mexikanischen Gruppe Modelo und Tsingtao, die zweitgr��te Biermarke Chinas.

Nordamerikanische Gewerkschaften f�rchten m�gliche Kostensenkungen und Umstrukturierungen

Um die �bernahme zu finanzieren, hat InBev hohe Schulden aufgenommen. Trotz der Zusicherung, es habe nicht die Absicht, eine einzige der 12 A-B Brauereien in Nordamerika zu schlie�en oder die A-B Zentrale in St. Louis, Missouri, zu verlegen oder zur�ckzustutzen, f�rchten die Arbeitnehmer, dass die Ver�u�erung des A-B Themenparks (Busch Gardens), der Verpackungssparte (SeaWorld) sowie anderer nicht zum Kernbereich geh�render Sparten nicht die ausreichenden Barmittel erbringen wird, um die hohen Verbindlichkeiten abzudecken. Unmittelbar vor Genehmigung der Fusion hatte A-B eine 10-15%ige Reduzierung der Belegschaft angek�ndigt (rund 1 300 Arbeitspl�tze), um dadurch den Aktienkurs noch vor dem Abschluss der Transaktion in die H�he zu treiben.

Teamsters demonstrieren vor der A-B Zentrale in St. Louis

Der IUL-Mitgliedsverband Teamsters, der mehr als 7 000 A-B Arbeitnehmer in den USA und Kanada vertritt, f�rchtet k�nftige Umstrukturierungsma�nahmen sowie die M�glichkeit, dass InBev die mit der Gewerkschaft vereinbarten Leistungen im Krankheitsfall und L�hne nicht aufrechterh�lt. Die gr��ten Sorgen der US-amerikanischen Arbeitnehmer verursachen die Einf�hrung des "Null-Budgets" von InBev, Auslagerungen sowie die fragliche Verl�ngerung der Tarifvereinbarungen und die Fortsetzung der bisher �blichen Tarifverhandlungen. Die Tarifvertr�ge zwischen Teamsters und A-B laufen am 28. Februar 2009 aus. Die Verhandlungen begannen am 18. August. Zwei Tage vorher, am 16. August, demonstrierten Teamstersmitglieder in St. Louis, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, dass InBev die Beziehungen zur Gewerkschaft aufrechterh�lt, geltende Vereinbarungen erf�llt und die Zusagen gegen�ber A-B Arbeitnehmern, Rentnern und Gemeinden einh�lt.

Bilder von der Demonstration in St. Louis und Ausz�ge aus den Reden der Gewerkschaftsf�hrer �ber das nachstehende Videolink.



Gemeinsam mit InBev-Arbeitnehmern in aller Welt

Die Teamsters luden Gewerkschaftsf�hrer aus InBev-Betrieben in Brasilien, Belgien und Kanada zu einer Sondertagung in St. Louis mit lokalen Teamster-F�hrungskr�ften bei A-B ein, um �ber ihre Erfahrungen mit der InBev-Konzernleitung zu sprechen. In Brasilien ist die individuelle Produktivit�t f�r InBev besonders wichtig. Hier k�nnen Arbeitnehmer f�r zu geringe Leistung bestraft werden. In Kanada wurden zwei Brauereien in Toronto und Vancouver geschlossen, nachdem InBev Labbat's �bernommen hatte, und die Pensionen der kanadischen Arbeitnehmer verschlechterten sich. Belgische Gewerkschaften berichteten �ber eine Verschlechterung der Beziehungen zwischen Gewerkschaft und Unternehmensleitung, nachdem es infolge der Fusion von Interbrew und AmBev zu einem Wechsel an der Unternehmensspitze gekommen war, �ber fr�here Brauereischlie�ungen und die anhaltende Konsolidierung sowie �ber die verst�rkte Auslagerung und die Zunahme der flexiblen, der Teilzeit- und der Teilzeitbesch�ftigung.

Die IUL und ihre Mitgliedsverb�nde m�ssen bei der St�rkung der Gewerkschaften eine F�hrungsrolle �bernehmen!

Die zunehmende Konsolidierung in der Brauereibranche sowie der neue Biergigant A-B InBev machen eindr�cklich klar, wie dringend notwendig die internationale Gewerkschaftskoordinierung und die konkrete Solidarit�t der betroffenen Arbeitnehmer und ihrer Gewerkschaften in der ganzen Welt sind. Hierbei handelt es sich um eine vorrangige strategische Aufgabe der IUL, die sie auf der n�chsten, f�r 2009 geplanten globalen IUL-Tagung der Brauereiarbeitnehmer mit der Bildung einer Globalen A-B InBev Gewerkschaftsallianz in Angriff nehmen wird.