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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Unterstützt streikende kolumbianische Zuckerrohrarbeiter!

An die IUL Web-Site geschickt am 10-Oct-2008

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Etwa 18 000 in der Landesgewerkschaft der Zuckerrohrschnitter (SINALCORTEROS) zusammengeschlossene kolumbianische Zuckerarbeiter im Cauca-Tal befinden sich seit dem 15. September im Streik. Die IUL bittet um internationale Unterstützung für ihren Kampf.

Während die Produktion von Ethanol aus Zuckerrohr boomt und die Zuckerfabrikbesitzer Supergewinne einstreichen, die noch durch Steuervergünstigungen gesteigert werden, verschlechtern sich die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Zuckerrohrschnitter immer weiter. Die Zuckerarbeiter im Valle del Cauca erhalten Hungerlöhne für Arbeitstage von bis zu 14 Stunden und länger und Arbeit an sieben Tagen in der Woche. Ihre Arbeit führt zur Entkräftung, Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten sind häufig, und das Lebens- und Arbeitsumfeld sowie das Trinkwasser sind in hohem Grade durch Pestizide verunreinigt.

Die Zuckerrohrschnitter werden von den als "Genossenschaften" firmierenden Schwindelgesellschaften beschäftigt, die von der kolumbianischen Regierung gefördert werden, um die tatsächlichen Arbeitgeber von allen Verpflichtungen zu Kollektivverhandlungen sowie Krankheits- und Ruhestandsleistungen zu befreien, für welche die Arbeiter aus ihrer eigenen Tasche aufkommen müssen. Diese "Genossenschaften" liefern den Zucker- und Ethanolfabriken (mit Sitz in Freihandelszonen, für die weitere Steuervergünstigungen gelten) eine Riesenarmee von Vertragsarbeitern.

Am 14. Juli unterbreitete die Gewerkschaft dem Verband der Zucker- und Ethanolfabrikbesitzer ASOCAÑA einen Katalog ihrer Forderungen, wie das Existenzminimum sichernde Löhne, kürzere Arbeitszeiten, bessere Lebens-, Gesundheits- und Bildungsbedingungen und die Ablösung der schwindelhaften Genossenschaften durch formelle Arbeitsverträge, Gewerkschaftsanerkennung sowie einen Tarifvertrag.

Die Forderungen wurden zwei Monate lang ignoriert, und am 15. September begann die Gewerkschaft ihren Streik. Die Reaktion der Regierung und der Arbeitgeber bestand darin, Polizei einzusetzen, um die streikenden Arbeitnehmer mit Gewalt aus den Fabriken zu vertreiben.

Die streikenden Arbeiter und ihre Gewerkschaften haben von IUL-Mitgliedsverbänden in der Region und im globalen Zuckersektor starke Unterstützung und Solidaritätsbotschaften erhalten. Über die Website des Lateinamerikanischen Regionalsekretariats der IUL könnt ihr sie ebenfalls unterstützen, indem ihr eine Botschaft an die Regierung Kolumbiens und den Arbeitgeberverband ASOCAÑA sendet. Mit der Botschaft wird die Regierung aufgefordert, unverzüglich zu intervenieren, um die Arbeitgeber an den Verhandlungstisch zu bringen, damit dort über die am 14. Juli unterbreiteten Gewerkschaftsforderungen diskutiert werden kann.