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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Leiharbeiter von Unilever Lipton Tee beginnen Kampf um st�ndige Arbeitspl�tze

An die IUL Web-Site geschickt am 28-Oct-2008

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Die Teefabrik von Unilever Pakistan in Khanewal, in der Provinz Punjab produziert zwei der gr��ten Teebeutelmarken des Landes - Brook Bond und Lipton. Lipton geh�rt zu den Schwergewichten der "Milliarden-Dollar Marken" von Unilever, den zwei Dutzend Markenerzeugnissen, mit denen das Unternehmen 75% seiner Ertr�ge erwirtschaftet.

In der Unilever-Fabrik Khanewal gibt es aber gerade nur 22 st�ndig besch�ftigte Arbeitnehmer - Gewerkschaftsmitglieder, die den Schutz eines Tarifvertrags genie�en. Weitere 723 Arbeitnehmer werden �ber sechs Leiharbeitsagenturen besch�ftigt. Die meisten dieser Arbeitnehmer sind seit mehr als zehn Jahren in der Fabrik Khanewal t�tig, im Durchschnitt seit 15 Jahren und einige sogar bereits seit 30 Jahren. Da es sich aber bei ihnen formal nicht um Arbeitnehmer von Unilever handelt, k�nnen sie keiner Gewerkschaft der Unilever-Arbeitnehmer beitreten.

Nach dem Gesetz h�tten alle diese Arbeitnehmer nach neun Monaten ununterbrochener Besch�ftigung in ein Dauerarbeitsverh�ltnis �bernommen werden m�ssen. Aber mehr als ein Jahrzehnt sp�ter - und in einigen F�llen drei Jahrzehnte sp�ter - sind sie immer noch Leiharbeiter.

Diese Arbeitnehmer sollten nach geltenden Recht nicht nur als Dauerbesch�ftigte gelten, sondern auch echte Arbeitnehmer von Unilever sein. Die Leiharbeitsagenturen liefern ausschlie�lich Arbeitskr�fte f�r die Unilever-Fabrik Khanewal. Sie fungieren als Briefkastenfirmen in der nahegelegenen Stadt, unterhalten in Wirklichkeit aber ihre B�ros innerhalb der Unilever-Fabrik selbst.

Die wichtigsten Vertragsfirmen haben die Arbeitnehmer zwar entsprechend den gesetzlichen Vorschriften bei der Sozialversicherungsbeh�rde f�r Arbeitnehmer der Provinz Punjab (PESSI) und der Altersrentenbeh�rde f�r Arbeitnehmer (EOBI) angemeldet, dabei aber illegal Beitr�ge von den Arbeitnehmerl�hnen und danach Gelder einbehalten, auf die die Arbeitnehmer Anspruch haben. Ferner haben sie Meldekarten zur�ckgehalten und nur den Arbeitnehmern ausgeh�ndigt, die sie verlangten (etwa die H�lfte).

Zwei Arbeitnehmer von Lipton, die im August entlassen wurden, nachdem sie 30 Jahre lang zum Mindestlohn f�r die Unilever-Teefabrik Khanewal gearbeitet hatten, hatten keinerlei Anspr�che auf soziale Sicherheit, Krankengeld oder eine Rente. Fest entschlossen, ihre Zukunft besser abzusichern und die Gegenma�nahmen zu verhindern, deren Opfer die Arbeitnehmer bei fr�heren K�mpfen gegen die prek�ren Besch�ftigungsverh�ltnisse in der Fabrik wurden, haben die Leiharbeiter die Gewerkschaft Unilever Mazdoor Union Khanewal gegr�ndet. Unterst�tzt vom IUL-Mitgliedsverband National Federation of Food, Beverage and Tobacco Workers of Pakistan hat diese Gewerkschaft bereits 86 Leiharbeitern dabei geholfen, Antr�ge beim Arbeitsgericht zu stellen, um ihr Recht auf Dauerbesch�ftigung durchzusetzen, und weitere 52 Arbeitnehmer bereiten solche Antr�ge vor.



Trotz Drohungen der Betriebsleitung und Versuchen der Leiharbeitsagenturen, die Arbeitnehmer zu �berstunden zu zwingen, beteiligten sich fast 200 Arbeitnehmer an der Protestaktion vom 16. Oktober 2008.