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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Gewerkschaft bei Nestlé Brasilien vereitelt Angriff gegen medizinische Versorgung neuer Rentner

An die IUL Web-Site geschickt am 27-Apr-2009

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Durch rasches Handeln des der IUL angeschlossenen Bundes der Arbeitnehmer der Lebensmittelindustrie São Paulo (FETIASP) wurde ein Versuch von Nestlé Brasilien vereitelt, neue Rentner für die globalen Kostensenkungen durch Verminderung der Leistungen im Krankheitsfall zahlen zu lassen.

Gegenwärtig deckt die medizinische Versorgung aller Arbeitnehmer von Nestlé Brasilien im Ruhestand die ärztliche Betreuung und die Kosten von Arzneimitteln. Seit Ende März drängte die Nestlé-Unternehmensleitung - ohne Konsultierung der Gewerkschaft - Arbeitnehmer, die seit mehr als 25 Jahren für das Unternehmen tätig waren, in den Ruhestand zu treten oder aber auf die Zahlung von Arzneimitteln zu verzichten, wenn sie dies erst später täten. Der Gewerkschaftsvorsitzende Melquíades de Araújo, der dies als "Erpressung" bezeichnete, erläuterte das Vorgehen der Gewerkschaft wie folgt: "Die Gewerkschaft reagierte, indem sie alle Nestlé-Arbeitnehmer im ganzen Land aufforderte, kein Dokument zu unterzeichnen, mit dem sie sich zum Eintritt in den Ruhestand verpflichteten (obwohl viele das bereits getan hatten). Dann verlangten wir ein dringendes Treffen mit Nestlé, um eine Erklärung zu fordern. Die Erklärung von Nestlé lautete, das Unternehmen müsse als Reaktion auf die globale Finanzkrise damit anfangen, 'Ausgaben zu kürzen oder einzuschränken'."

Araújo stellte ferner fest: "Zur Zeit gibt es 1 500 Nestlé-Arbeitnehmer im Ruhestand und rund 150 Arbeitnehmer mit mehr als 25 Jahren Beschäftigungszeit im Unternehmen, die immer noch in Fabriken überall im Land aktiv sind. Die Arzneimittelkosten dieser 150 nicht mehr zu zahlen, würde kaum zu einer Senkung der Ausgaben beitragen, für diese Arbeitnehmer jedoch wäre es ein grausamer Schlag."

Die Leistungskürzungen wurden aufgehoben - und nach der Vereinbarung sind alle Dokumente, die Arbeitnehmer möglicherweise unterzeichnet haben, ungültig. "Nur für den Fall," meinte Araújo, "rieten wir allen Gewerkschaftsmitgliedern, die wirklich in den Ruhestand treten wollen, sich zuerst an die Gewerkschaft zu wenden. Bisher ist ein solcher Fall noch nicht eingetreten."