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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Einigung zwischen Unilever und IUL beendet Konflikt �ber prek�re Besch�ftigung bei Lipton Pakistan

An die IUL Web-Site geschickt am 27-Oct-2009

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Mit einer Einigung zwischen Unilever und der IUL wurde der lange, schwierige Konflikt �ber die Rechte von Arbeitnehmern mit prek�ren Besch�ftigungsverh�ltnissen in der zum Unternehmen geh�renden Lipton/Brooke Bond-Teefabrik in Khanewal, Pakistan beendet. Die Einigung war das Ergebnis von Verhandlungen unter dem Patronat der britischen Nationalen Kontaktstelle, die f�r die Umsetzung der OECD-Richtlinien f�r multinationale Unternehmen zust�ndig ist. Die IUL hatte im Rahmen einer Kampagne, die zu massiver internationaler Unterst�tzung f�r die Arbeitnehmer von Khanewal und ihren Kampf f�hrte, im M�rz dieses Jahres eine Eingabe bei der OECD gemacht.

Die Fabrik Khanewal mit nur 22 direkt von Unilever besch�ftigten Arbeitnehmern und vielen hundert ersetzbaren Arbeitspl�tzen f�r Gelegenheitsarbeitnehmer, die von Arbeitsvermittlungsagenturen nach dem System "keine Arbeit, kein Lohn" bereitgestellt werden, wurde zu einem m�chtigen Symbol f�r die Verweigerung grundlegender Gewerkschaftsrechte durch massive Vergelegentlichung der Besch�ftigung. Den zu prek�ren Bedingungen besch�ftigten Arbeitnehmern von Khanewal war es nach dem Gesetz nicht m�glich, einer Gewerkschaft der Unilever-Arbeitnehmer beizutreten und Kollektivverhandlungen mit Unilever als ihrem wirklichen Arbeitgeber zu f�hren.

Im Rahmen der Einigung hat Unilever zugestimmt, r�ckwirkend zum 15. Oktober 2009 200 weitere permanente Arbeitspl�tze f�r direkt Besch�ftigte zu schaffen, wobei die Vergabe der Arbeitspl�tze nach der Dauer der Betriebszugeh�rigkeit und vorrangig an Mitglieder des Aktionsausschusses der Khanewal-Arbeitnehmer erfolgen soll, der den Kampf vor Ort mit Unterst�tzung des IUL-Mitgliedsverbandes National Federation of Food, Beverage and Tobacco Workers gef�hrt hat. Das Auswahl- und Einstellungsverfahren wird auf Landesebene gemeinsam von der IUL und Unilever durchgef�hrt und �berwacht werden.

Weil die Leiharbeitsagenturen h�ufig systematisch weder ihren finanziellen Verpflichtungen gegen�ber den von ihnen besch�ftigten Arbeitnehmern noch ihren gesetzlichen Verpflichtungen gegen�ber den staatlichen Sozialversicherungs- und Pensionskassen nachkamen, sieht die Einigung sowohl direkte Pauschalzahlungen von Unilever an die Leiharbeiter (unabh�ngig davon, ob diese permanente Stellen erhalten oder nicht) als auch Zusagen von Unilever vor, wonach r�ckst�ndige Verpflichtungen der Leiharbeitsagenturen gegen�ber dem Staat in vollem Umfang erf�llt werden.

Die Mitglieder des Aktionsausschusses ihrerseits haben im Rahmen der Gesamteinigung �ber Dauerarbeitspl�tze und des umfassenderen Entsch�digungspakets zugestimmt, alle gerichtlichen Klagen zur�ckzuziehen. Die Einigung umfasst ferner Klauseln �ber die Nicht-Diskriminierung von Mitgliedern des Aktionsausschussses und umfassende Vertretungsrechte f�r die IUL und ihre Mitgliedsverb�nde.

Mit der Vereinbarung verpflichtet sich Unilever auch zu Investitionen und zur Fortf�hrung der Betriebst�tigkeit in der Fabrik Khanewal.

Der Aktionsausschuss der Arbeitnehmer von Khanewal bedankte sich herzlich bei den vielen Gewerkschaftern und Menschenrechtsaktivisten in aller Welt, die ihren Kampf mit Demonstrationen, Botschaften an das Unternehmen, Versammlungen, Mahnwachen, politischen Aktionen und anderen Formen der Solidarit�tsbekundung unterst�tzt hatten. Ihre Unterst�tzung war von entscheidender Bedeutung.

Der Vorsitzendes Aktionsausschusses Siddiq Aassi erkl�rte: "Ich arbeite seit mehr als 20 Jahren bei Unilever Khanewal, doch h�tte ich nie geglaubt, dass ich eines Tages den Betrieb als Dauerbesch�ftigter betreten werde". Mukhtar Ahmed, der Sekret�r des Aktionsausschusses, meinte: "F�r uns war es ein Traum, in der Unilever-Teefabrik Khanewal einen st�ndigen Arbeitsplatz zu erhalten. Mit fehlen die Worte, um meinen Gef�hlen Ausdruck zu geben". Shahzad Saleem, der stellvertretende Sekret�r des Aktionsausschusses, stellte fest: "Niemand in der Fabrik und in ganz Khanewal kann es glauben - die Leute sagten uns [als wir den Kampf begannen], wir w�rden gegen eine Felswand rennen und zermalmt werden".

IUL-Generalsekret�r Ron Oswald nahm wie folgt Stellung: "Die Vereinbarung von Khanewal ist ebenso wie die j�ngste Einigung bei Rahim Yar Khan ein gro�er Moment f�r Hunderte unserer Mitglieder in Pakistan, die jetzt eine Dauerbesch�ftigung bei Unilever erhalten. Sie bedeutet verbesserte Lebensgrundlagen f�r ihre Familien und eine gewisse W�rde und Sicherheit am Arbeitsplatz. Die IUL war stolz darauf, mit diesen mutigen Mitgliedern zusammenarbeiten zu k�nnen, die so lange unter den schwierigsten Umst�nden f�r diese Rechte gek�mpft haben. Die Bereitschaft von Unilever, mit uns im Rahmen des OECD-Verfahrens konstruktiv zusammenzuarbeiten, deutet darauf hin, dass wir nunmehr einen anhaltenden und geordneten Dialog mit Unilever erwarten k�nnen, um k�nftige Probleme bei diesem globalen Arbeitgeber angehen zu k�nnen. Die IUL ist entschlossen, Mittel und Wege zu finden, um mit der L�sung dieser Probleme `am Verhandlungstisch� zu beginnen - an einem globalen Verhandlungstisch, statt mit Hilfe eines Kampfes in der �ffentlichkeit oder des durchaus hilfreichen Verfahrens nach den OECD-Richtlinien f�r multinationale Unternehmen in Gro�britannen".