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Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Wieder Nespressionen bei Nestl� Russland: Das Unternehmen straft Gewerkschaftsmitglieder mit Entlassung, Diskriminierung und Lohnk�rzungen

An die IUL Web-Site geschickt am 22-Feb-2010

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In den Nestl�-Unternehmensgrunds�tzen hei�t es, es sei Ziel der Gesch�ftsprinzipien des Unternehmens, "einen konstruktiven Dialog mit Arbeitnehmervertretungen" zu f�hren. Tats�chlich hat das Unternehmen kaum eine andere Wahl - wenn es internationale �bereinkommen und Vertr�ge einhalten will, die diese Verpflichtung im Rahmen des internationalen Menschenrechts verankern.

Nach einj�hrigem Kampf willigte die Nestl�-Unternehmensleitung 2008 schlie�lich ein, dass die Gewerkschaft der Kit-Kat-Arbeitnehmer in der russischen Stadt Perm �ber L�hne verhandeln k�nne, die die Unternehmensleitung zuvor als "Betriebsgeheimnis" bezeichnet hatte. Weniger als zwei Jahre sp�ter aber kommt es bei Nestl� Russland erneut zu Nespressionen - indem Arbeitnehmer drangsaliert und Rechte unterdr�ckt werden.

Im November 2009 schlossen sich Arbeitnehmer bei Nestl� Waters Direct in Domodedovo, 30 km vor Moskau, zusammen, um gegen das Problem sinkender L�hne und immer schlechterer Arbeitsbedingungen vorzugehen. Die Nestl�-Tochter in Domodedovo f�llt Wasser der Marke Pure Life ab und liefert es an Privatkunden und B�ros. Nachdem 2008 eines der drei Auslieferungslager des Unternehmens in der Region Moskau geschlossen wurde, erh�hte sich die Arbeitslast der verbleibenden Lieferfahrer betr�chtlich. Diese Fahrer werden nach einem kombinierten System von Liefermengen und Pr�mien bezahlt. Um einen angemessenen Lohn zu erreichen, sind Arbeitstage von 12 Stunden oder mehr erforderlich. Im vorigen Jahr wurde im Rahmen von Kostensenkungsma�nahmen die Zahl der Dispatcher um 50% vermindert, wodurch sich die Arbeitsbelastung der Verbliebenen drastisch erh�hte. Deshalb gr�ndeten Fahrer und Dispatcher eine Gewerkschaft, die am 17. November durch den Beitritt zur Allrussischen Gewerkschaft der Handels- und Dienstleistungsarbeitnehmer 'Solidarnost' Rechtsstatus erlangte.

Unmittelbar danach begann die Betriebsleitung, den Gewerkschaftsvorsitzenden zu schikanieren und seine Kontakte zu den Mitgliedern zu erschweren. Fahrer wurden als Belader eingesetzt, wodurch sie ihre Fahrerpr�mien verloren, oder sie erhielten kleinere Fahrzeuge zugewiesen, die es unm�glich machten, selbst mit 15-16 Stunden Arbeit am Tag die erforderliche Pr�mienquote zu erreichen. Fahrer, die der Gewerkschaft beitraten, mussten Lohnk�rzungen um bis zu 40% hinnehmen.

Vom Gesamtrussischen Koordinierungsrat der Nestl�-Gewerkschaften unterst�tzte Aufforderungen der Gewerkschaft an die Betriebsleitung, Verhandlungen aufzunehmen, um Arbeitspl�ne, �berstunden und Pr�mien zu regeln und die gewerkschaftsfeindlichen Schikanen abzustellen, blieben unbeantwortet.


Am 24. Januar demonstrierten Gewerkschaftsmitglieder trotz Temperaturen von -20 Grad Celsius vor der Moskauer Nestl�-Zentrale, um ihre Rechte einzufordern.

Am 27. Januar wurde Sergej Strykov, der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft, fristlos entlassen. Obwohl Strykovs Verhalten untadelig gewesen war, wurde er beschuldigt, das Unternehmen finanziell zu sch�digen, weil er regelm��ig zus�tzliche Flaschen verkauft habe, wozu die Fahrer fr�her angehalten und wof�r sie belohnt wurden! Die Firmenchefs erkl�rten dem Gewerkschaftsaktivisten Strykov, er k�nne die ihm zustehende �berstundenverg�tung erhalten, m�sse dazu aber "im beiderseitigen Einvernehmen k�ndigen".

Strykov ist einer der Arbeitnehmer, die am 21. Januar Klage gegen das Unternehmen eingereicht haben, um nicht gezahlte �berstundengelder einzufordern - im Fall Strykov Betr�ge, die seit Januar 2006 geschuldet werden.

Als er sich weigerte, zu "k�ndigen" wurde er entlassen und angewiesen, unverz�glich seine Firmenkleidung - Hemd, Jacke, Hut und Schuhe - zur�ckzugeben - und das bei klirrender K�lte!

Die Arbeitnehmer von Nestl� Domodedovo haben sich jedoch durch die brutale Entlassung des stellvertretenden Vorsitzenden ihrer Gewerkschaft nicht einsch�chtern lassen. Gemeinsam mit ihren Anh�ngern versammelten sie sich am 5. Februar erneut vor dem Fabriktor.


Nestl� - Beendet die Pressionen gegen die Gewerkschaft!

Die Gewerkschaft fordert die Wiedereinstellung des stellvertretenden Vorsitzenden Sergej Strykov, die R�ckversetzung aller Gewerkschaftsmitglieder an ihre fr�heren Arbeitspl�tze sowie die Beendigung aller gewerkschaftsfeindlichen Diskriminierungen mit Hilfe von Lohns�tzen, Pr�mien und der Zuweisung anderer Arbeitsaufgaben sowie Verhandlungen zwischen Betriebsleitung und Gewerkschaft �ber Arbeitsbedingungen und �berstundengeld.

Ihr k�nnt ihre Forderungen unterst�tzen � HIER KLICKEN, um eine Botschaft an den Humanressourcendirektor von Nestl� Russland und die Konzernleitung in der Schweiz zu senden. Stoppt die Nespressionen!