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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Pestizidhersteller Syngenta dr�ngt Malaysia zur Aufhebung des Paraquat-Verbots

An die IUL Web-Site geschickt am 15-Dec-2003

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Am 3. Oktober hat die Europ�ische Union den Weg zum verst�rkten globalen Einsatz des hochtoxischen Herbizids Paraquat geebnet, indem der St�ndige Ausschuss f�r die Nahrungsmittelkette und die Gesundheit der Tiere daf�r stimmte, dieses Produkt in die Positivliste der Richtlinie 91/414 �ber die Vertriebsgenehmigung f�r Pestizide aufzunehmen. Die IUL, Umweltgruppen und EU-Mitgliedstaaten, die den Einsatz von Paraquat verboten oder drastisch eingeschr�nkt hatten, waren gegen jede Genehmigung eines umfangreicheren Einsatzes dieses hochgiftigen Stoffes, doch der Druck der Industrie und ein Sinneswandel Frankreichs in letzter Minute (unter dem Druck seiner Landwirtschaftslobby auf den Antillen) bewirkten ein Abstimmungsergebnis zu Gunsten von Paraquat. D�nemark, Finnland, Luxemburg, �sterreich und Schweden stimmten dagegen.

In dem Schreiben, das die IUL vor der Abstimmung an die EU-Beh�rden richtete, hie� es: "Paraquat in die Positivliste aufzunehmen w�rde einen verst�rkten Einsatz dieses giftigen Stoffes f�rdern und ihn in der EU sowie in anderen L�ndern, in denen er zur Zeit verboten ist, in den Markt dr�cken. Auch sein umfassenderer Einsatz in Entwicklungsl�ndern w�rde gef�rdert, ungeachtet der bekannten Gefahren, die er f�r die Menschen und die Umwelt bedeutet, und der in Malaysia und in anderen L�ndern laufenden Bem�hungen, seine Verwendung einzuschr�nken und zu unterbinden". Und genau dies geschieht jetzt.

Kurz nach der Entscheidung der EU veranstaltete der in der Schweiz beheimatete transnationale Chemiekonzern Syngenta - der Paraquat unter der Markenbezeichnung Gramoxon herstellt und vertreibt - eine Pressekonferenz, auf der er die Regierung Malaysias aufforderte, ihr Verbot und ihre allm�hliche Unterbindung des Produkts aufzuheben. Um Druck auf die malaysischen Aufsichtsbeh�rden auszu�ben, schaltete Syngenta ganzseitige Anzeigen in der malaysischen Presse, worin unter Verweis auf die EU-Zulassung die angebliche Sicherheit des Produkts angepriesen wurde. Der Konzern verga� dabei zu erw�hnen, dass die Ergebnisse der Studie �ber die Sicherheit von Paraquat, die offensichtlich der EU-Zulassung zu Grunde lagen, nie ver�ffentlicht worden sind. Der Malaysische Gewerkschaftskongress hat die Regierung aufgefordert, an dem Verbot festzuhalten, doch Syngenta verf�gt �ber betr�chtliche Mittel und umfangreiche Erfahrungen mit einer erfolgreichen Lobbyarbeit. Wir k�nnen davon ausgehen, dass das Unternehmen bereits in Nicaragua und anderen L�ndern aktiv ist, wo auf ein Verbot dieses giftigen Herbizids hingearbeitet wird.

Paraquat ist f�r einen gro�en Teil der Zehntausende von pestizidbedingten Todesf�llen verantwortlich, die die WHO j�hrlich verzeichnet. Es ist sowohl f�r Menschen als auch f�r Tiere au�erordentlich giftig. Dringt es einmal durch die Haut oder �ber die Lungen oder oral in den K�rper ein, so sind seine Wirkungen nicht mehr zu korrigieren. Es gibt kein bekanntes Gegenmittel gegen eine Paraquat-Vergiftung. Arbeitnehmer in der Landwirtschaft sind dieser giftigen Substanz beim Mischen und Spr�hen sowie bei Arbeiten auf frischgespr�hten Feldern regelm��ig ausgesetzt.

Paraquat t�tet Arbeitnehmer, und es gibt erprobte Alternativen f�r seinen Einsatz. Aus diesem Grund bereitet sich die IUL gemeinsam mit Umweltsch�tzern und f�r Nahrungsmittelsicherheit eintretenden Gruppen darauf vor, den Kampf weiterzuf�hren. Wir pr�fen alle M�glichkeiten einer wirksamen Nutzung der innerhalb der EU und auf globaler Ebene bestehenden M�glichkeiten, um die globalen Auswirkungen dieser sch�ndlichen Entscheidung der Europ�ischen Union und ihrer Pestizidlobby umzukehren oder zumindest einzuschr�nken.