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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Arbeitgeber lehnen Verhandlungen ab - Unterst�tzt die kambodschanischen Hotelgewerkschaften!

An die IUL Web-Site geschickt am 05-Apr-2004

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Die kambodschanische IUL-Mitgliedsgewerkschaft Cambodian Tourism and Service Workers� Federation (CTSWF) hat um internationale Unterst�tzung f�r ihre Kampagne gebeten, mit der erreicht werden soll, dass die Hotelarbeitgeber die Bedienungszulagen an die Arbeitnehmer weitergeben, f�r die sie ein wesentliches Element ihres Einkommens darstellen. Die Arbeitgeber haben einseitig Entscheidungen des kambodschanischen Schlichtungsrates zur�ckgewiesen, wonach sie in �bereinstimmung mit den kambodschanischen Gesetzen regelm��ig jeden Monat 100 Prozent der Bedienungszulagen an die Arbeitnehmer auszahlen sollten. In vielen F�llen haben kambodschanische Hotels diese Bedienungszulagen seit mehr als f�nf Jahren erhoben, aber nie ordnungsgem�� weitergegeben. Nach Sch�tzungen der CTSWF belaufen sich die den Hotelarbeitnehmern allein f�r die letzten drei Jahre geschuldeten Bedienungszulagen auf insgesamt 3 Millionen US-Dollar. Die Gewerkschaft setzte den Arbeitgebern eine Frist bis zum 2. April, um die Bedienungszulage wieder einzuf�hren, und ist am 5. April in Streik getreten, nachdem die Arbeitgeber weitere Schritte in dieser Beziehung abgelehnt hatten.

W�hrend des gesamten Jahres 2003 hat sich die CTSWF im F�nfsterne-Hotel Cambodiana in Phnom Penh f�r die volle Weitergabe der zehnprozentigen Bedienungszulage an die Arbeitnehmer eingesetzt, die immer nur als monatliche "Belohnung" verteilt wurde, ohne dass eine Rechnungslegung �ber die tats�chlich vereinnahmten Betr�ge erfolgte. Als die Hotelleitung Verhandlungen in Treu und Glauben ablehnte, entschied der kambodschanische Schlichtungsrat im August 2003, dass die Kollektivverhandlungen gescheitert seien, und wies die Hotelleitung an, 100% der vereinnahmten Betr�ge in eindeutiger und transparenter Weise an alle Arbeitnehmer auszuzahlen. Die Hotelleitung akzeptierte die Entscheidung des Schlichtungsrates und begann mit der Auszahlung der vollen Bedienungszulage. Zuvor hatte jeder Arbeitnehmer im Durchschnitt 20 bis 40 US-Dollar im Monat als eine Art "Belohnung" erhalten. Nach dem Wechsel zur vollen Auszahlung der Bedienungszulage erh�hten sich diese Zahlungen auf 160 US-Dollar im November 2003, 120 US-Dollar im Dezember und 97 US-Dollar im Januar 2004.

Am 28. Januar 2004 teilte das Cambodiana jedoch mit, es werde ab 1. Februar keine Bedienungszulage mehr erheben, was f�r die Hotelarbeitnehmer einen betr�chtlichen Einkommensverlulst bedeutete.

�hnliche Schlichtungsentscheidungen ergingen f�r die Raffles-Luxushotels in Siem Reap und Phnom Penh. Im Anschluss an Streikma�nahmen der Gewerkschaft nach dem Zusammenbruch der Verhandlungen verf�gte der Schlichtungsrat am 27. Januar eine Erh�hung des Mindestlohns auf 50 US-Dollar und die monatliche Auszahlung der vollen Bedienungszulagen. Die Erhebung einer Bedienungszulage wurde daraufhin am 1. Februar 2004 eingestellt. Auch andere f�hrende Hotels im ganzen Land haben ihre Absicht bekundet, keine Bedienungszulagen mehr zu erheben, was der Gewerkschaft keine andere Wahl lie�, als einen Streik anzuk�ndigen.

Als die Verhandlungen auf Branchenebene begannen, erkl�rte der Arbeitgeberverband am 17. Februar 2004, man habe versuchsweise zugestimmt, k�nftig wieder eine Bedienungszulage zu erheben, was die Gewerkschaft veranlasste, ihre Streikank�ndigung zur�ckzuziehen. Am 4. M�rz, einen Tag vor einem weiteren geplanten Treffen, bei dem �ber die H�he der Bedienungszulage und ihre Verteilung diskutiert werden sollte, zogen die Arbeitgeber ihre fr�here Zusage zur�ck und erkl�rten, sie seien nicht bereit, k�nftig wieder eine Bedienungszulage zu erheben. Der CTSWF blieb deshalb keine Alternative, als am 5. April die Arbeit niederzulegen.

Die Kampagne f�r die Bedienungszulage ist f�r die erst im September vorigen Jahres gegr�ndete junge Gewerkschaft eine au�erordentlich wichtige Aktion. Es geht dabei um den Beschluss der Arbeitgeber, den Kollektivverhandlungsprozess einseitig abzulehnen und den Arbeitnehmern einen massiven Einkommensverlust aufzub�rden. Die Hotelgewerkschaften geh�ren zu den wenigen Organisationen innerhalb der jungen kambodschanischen Gewerkschaftsbewegung, denen es gelungen ist, anerkannt zu werden und Tarifvertr�ge abzuschlie�en. Das Ergebnis dieses Kampfes wird deshalb wesentliche Konsequenzen f�r die F�higkeit der Gewerkschaften haben, neue Mitglieder zu gewinnen und die Arbeitsbedingungen in der expandierenden Tourismusindustrie Kambodschas zu beeinflussen.

Jetzt handeln!


Ihr k�nnt die Cambodian Tourism and Service Workers� Federation (CTSWF) unterst�tzen, indem ihr eine Botschaft in Englisch an die Leiter der Hotels sendet, in denen die CTSWF f�r die Erhebung und die gerechte Verteilung der Bedienungszulage k�mpft. Es handelt sich dabei um die folgenden Hotels.

Hotel Cambodiana Phnom Penh
InterContinental Hotel Phnom Penh
Raffles Le Royal Phnom Penh
Raffles Grand Hotel d�Angkor Siem Reap
Sunway Phnom Penh
Sofitel Siem Reap
Juliana Hotel Phnom Penh
Holiday Villa Phnom Penh

Mit der Botschaft bekundet ihr eure Unterst�tzung f�r die Gewerkschaft und fordert die Hotelleitung auf, die kambodschanischen Gesetze und die Entscheidung des Schlichtungsrates einzuhalten, die Bedienungszulage zu erheben und vollst�ndig, gerecht und in transparenter Weise monatlich zu verteilen und Verhandlungen in Treu und Glauben mit der Cambodian Tourism and Service Workers� Federation aufzunehmen. Um eine Botschaft zu senden, hier klicken! Kopien eurer Protestbotschaft gehen automatisch an das General- und das zust�ndige Regionalsekretariat der IUL sowie an unseren Mitgliedsverband in Kambodscha.