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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Protestiert gegen sexuelle Bel�stigung von Arbeitnehmerinnen bei PepsiCo Polen

An die IUL Web-Site geschickt am 26-Jan-2005

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Unser Mitgliedsverband, das Lebensmittelsekretariat der NSZZ "Solidarnosc", hat uns �ber schwerwiegende Vorw�rfe wegen sexueller Bel�stigungen von Arbeitnehmerinnen durch eine Aufsichtskraft im PepsiCo Snack Food Betrieb (Frito-Lay) in Grodzisk Mazowiecki in der N�he von Warschau, Polen, unterrichtet.

Rund 100 Frauen arbeiten als Packerinnen in der Nachtschicht unter der Aufsicht von drei m�nnlichen Kollegen. Es hei�t, dass im Verlauf der letzten beiden Jahre Frauen wiederholt in das B�ro des Nachtschichtleiters gerufen und dort sexuell missbraucht wurden, wobei ihnen mit der Entlassung gedroht wurde, falls sie die Vorf�lle melden sollten. Gegen Ende des letzten Jahres begannen einige der Frauen, die sexuell bel�stigt worden waren, hier�ber zu sprechen.

Am 29. Dezember 2004 rief der Nachtschichtleiter und Humanressourcenmanager mindestens acht Frauen einzeln zu sich und drohte ihnen mit der Entlassung aus disziplinarischen Gr�nden, falls sie nicht von sich aus k�ndigen w�rden. F�nf von ihnen unterzeichneten wegen der angedrohten Entlassung vorbereitete Schreiben, mit denen sie freiwillig k�ndigten. Auch zwei andere Arbeitnehmerinnen und der Ehemann einer dieser Frauen wurden entlassen oder k�ndigten unter den Drohungen.

Am 3. Januar 2005 erhoben acht dieser Frauen Klage wegen sexueller Bel�stigung. Drei Frauen (Beata, Dorota, Grazyna) erkl�rten vor dem Arbeitsgericht, sie selbst seien bel�stigt worden, w�hrend die f�nf anderen diese Anschuldigungen bekr�ftigten. Beata wurde wegen "unentschuldigter Abwesenheiten" entlassen, w�hrend Dorota und Grazyna gezwungen wurden, einer freiwilligen K�ndigung "zuzustimmen" (um so eine Entlassung aus disziplinarischen Gr�nden zu vermeiden, die bedeutet h�tte, keinen anderen Arbeitsplatz finden zu k�nnen). Eine der Frauen, die wegen "unzul�nglicher Arbeit" entlassen wurde, war nur wenige Wochen zuvor �ffentlich f�r ihre hervorragende Arbeitsleistung gelobt worden.

Am 7. Januar 2005 traf das Lebensmittelsekretariat der NSZZ "Solidarnosc" mit der Betriebsleitung zusammen, um diese Vorw�rfe zu erl�utern. Das Unternehmen zeigte sich nur bereit, die Vorw�rfe zu untersuchen, nicht jedoch, die Arbeitnehmerinnen wiedereinzustellen. Der betreffenden Aufsichtskraft wurde Urlaub gew�hrt.

Das Unternehmen hat darauf bisher nur dadurch reagiert, dass es die Opfer entlassen hat, statt das behauptete Fehlverhalten der F�hrungskraft zu untersuchen. Indem es PepsiCo unterl�sst, geeignete Ma�nahmen zu treffen, um seine Arbeitnehmerinnen gegen sexuelle Bel�stigungen zu sch�tzen, verst��t es in gravierender Weise gegen europ�ische und polnische Gesetze und verletzt die Menschenrechte seiner Arbeitnehmerinnen.

In einem Schreiben an den PepsiCo-Pr�sidenten und Generaldirektor Steven Reinemund hat die IUL gefordert, dass das Unternehmen die Vorw�rfe unverz�glich untersucht und geeignete Ma�nahmen ergreift. Als minimalen ersten Schritt, um eine �nderung der Situation einzuleiten, haben wir die unverz�gliche Wiedereinstellung aller Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, die wegen ihres Widerstands gegen sexuelle Bel�stigungen in der Frito-Lay Fabrik Grodzisk Mazowiecki entlassen oder zur K�ndigung gezwungen wurden, und die volle Nachzahlung aller L�hne und Leistungen gefordert.

Reagiert jetzt!


Im Rahmen des "Weltweiten Verhaltenskodex" von PepsiCo hat sich das Unternehmen dazu verpflichtet, "ein Arbeitsumfeld ohne Diskriminierung, sexuelle und sonstige Bel�stigungen zu f�rdern". Der Kodex enth�lt auch einen Abschnitt, in dem zugesagt wird, dass die Personen, die ein moralisches Missverhalten bei PepsiCo melden, gesch�tzt werden sollten und dass gegen jeden Direktor oder Angestellten von PepsiCo, der Vergeltungsma�nahmen gegen einen Mitarbeiter ergriffen hat, der seine Rechte wahrgenommen hat, Abhilfema�nahmen und sogar strafrechtliche Ma�nahmen ergriffen werden. Der PepsiCo-Kodex liegt in 40 Sprachen vor und ist in deutsch abrufbar unter

www.pepsico.com/citizenship/coc/index.shtml

Die wichtigsten Seiten sind:
www.pepsico.com/citizenship/coc/german/pg4.shtml und www.pepsico.com/citizenship/coc/german/pg14.shtml

In den PepsiCo Verhaltensnormen wird eine geb�hrenfreie Telefonnummer angegeben, die aus jedem Teil der Welt angerufen werden kann, sofern jemand eine Verletzung melden m�chte. Die Nummer dieser "PepsiCo Speak Up Hotline" ist 1-866 729 4888 (f�r USA und Kanada) bzw. 1-770 810 2637 (f�r die �brige Welt). Anrufe bei dieser Hotline w�ren eine hervorragende Erg�nzung zu etwaigen Protestbriefen an den PepsiCo-Generaldirektor.

Hier klicken, um ein eigenes Protestschreiben in Englisch an das Unternehmen zu senden. Kopien gehen automatisch an die Gewerkschaft, den polnischen Arbeitsminister und das IUL-Sekretariat.

Wir danken euch im Voraus f�r eure Solidarit�t und Unterst�tzung.