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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Massenentlassung von Zeitarbeitnehmern bei Unilever Pakistan im Rahmen eskalierender Gewerkschaftsangriffe der Unternehmensleitung

An die IUL Web-Site geschickt am 16-Nov-2007

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Die Unilever-Unternehmensleitung hat ihre Angriffe gegen die Gewerkschaft im Werk Rahim Yar Khjan verst�rkt, indem sie auf einen Schlag Hunderte Gelegenheitsarbeiter entlie�, die sich um die Anerkennung ihres gesetzlichen Rechts auf st�ndige Besch�ftigung bem�ht hatten.

Als die Gelegenheitsarbeitnehmer am 20. Oktober zur ersten Schicht (6 bis 14 Uhr) eintrafen, wurden sie von bewaffneten Polizeibeamten am Werkstor in einen Tagungsraum verwiesen, wo Mitglieder der Betriebsleitung, unterst�tzt von Polizeibeamten, K�ndigungsschreiben verteilten. Die Polizei zwang dann die Arbeitnehmer, diese K�ndigungsschreiben zu unterzeichnen. Die Gelegenheitsarbeitnehmer der zweiten Schicht konnten das Werk ungehindert betreten und ihre Arbeit aufnehmen, doch um 18 Uhr - vor Ende ihrer Schicht - begannen Mitglieder der Betriebsleitung, K�ndigungsschreiben zu verteilen.

K�ndigungsschreiben wurden auch durch Kuriere Arbeitnehmern in ihren Wohnungen zugestellt. Das Ergebnis war, dass nahezu allen 300 Gelegenheitsarbeitnehmern an einem einzigen Tag gek�ndigt wurde.

Die Gewerkschaft reagierte, indem sie Gelegenheitsarbeitnehmer aufforderte, nicht zur dritten Schicht (20 bis 6 Uhr) anzutreten, worauf das Werk zum Stillstand kam. Die Betriebsleitung reagierte mit dem Einsatz von noch mehr bewaffneten Polizisten im Werk.

Eine weitere Kampfma�nahme der Betriebsleitung bestand darin, gesetzwidrig 23 Gelegenheitsarbeitnehmer zu entlassen, die bereits beim Arbeitsgericht den Status als st�ndig Besch�ftigte beantragt hatten. Diese Entlassungen waren deshalb gesetzwidrig, weil der Besch�ftigungsstatus eines Arbeitnehmers nicht ge�ndert werden sollte, solange sein Fall vor Gericht anh�ngig ist. Die Betriebsleitung plant nunmehr, Gelegenheitsarbeitnehmer von Leiharbeitsagenturen einzusetzen - eine Ma�nahme, der sich die Gewerkschaft widersetzt.

Die Gewerkschaft von Unilever Rahim Yar Khan erhielt verst�rkte Unterst�tzung anl�sslich einer Sondertagung des IUL-Mitgliedsverbandes Unilever Employees Federation of Pakistan, die am 25. Oktober in Rahim Yar Khan stattfand. An dieser Tagung nahmen Gewerkschaften anderer Unilever-Betriebe teil, in denen die Mitglieder zur Unterst�tzung der Arbeitnehmer von Rahim Yar Khan Protesttransparente entrollt, zur Demonstration ihrer Solidarit�t schwarze Armbinden getragen und Versammlungen vor den Werkstoren abgehalten hatten, um auf den Kampf ihrer Kollegen aufmerksam zu machen und alle Gewerkschaftsmitglieder �ber seine Entwicklung zu informieren.

Am 26. Oktober fand in Rahim Yar Khan eine gemeinsame Tagung von Arbeitnehmerorganisationen statt, an der mehr als 50 Vertreter von Gewerkschaften sowie Journalisten und Nichtregierungsorganisationen teilnahmen. Es wurde ein Aktionsausschuss gebildet, um die Unterst�tzung f�r den Kampf f�r Gewerkschaftsrechte im Unilever-Betrieb Rahim Yar Khan zu erweitern und zu verst�rken.

Zu Beginn des Kampfes, als Unilever auf die Versuche der Gewerkschaft, heimliche Auslagerungen zu verhindern, mit dem Einsatz von Polizei und Elitetruppen in und vor dem Werk reagierte, befolgten IUL-Mitgliedsverb�nde unseren Aufruf zu Solidarit�tsbekundungen mit zahlreichen Botschaften an Unilever. Das Unternehmen hat all diese Botschaften mit einer genormten E-Mail beantwortet, worin es seine Version der Ereignisse als "sozial verantwortungsbewusster" Arbeitgeber erl�uterte. Die IUL wiederum hat diese Ausf�hrungen in einem Schreiben korrigiert. Hier klicken, um die IUL-Antwort an Unilever (im pdf Format, in Englisch) zu lesen.