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Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Nestl� profitiert von Tropensturm in der Dominikanischen Republik, um Dauerbesch�ftigte durch Gelegenheitskr�fte zu ersetzen

An die IUL Web-Site geschickt am 26-Nov-2007

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W�hrend Nestl�-Konzernchef Peter Brabeck bei einer Veranstaltung der IAO in Genf das sozial verantwortungsbewusste Verhalten des Unternehmens in den Entwicklungsl�ndern r�hmte (der Bericht ist hier zu lesen), lieferte die Nestl�-Unternehmensleitung in der Dominikanischen Republik ihre Auslegung dessen, wie das Unternehmen in Gemeinden, in denen es t�tig ist, zum "gemeinsamen Wohl beitr�gt".

Ende Oktober wurden die Dominikanische Republik und Haiti vom Tropensturm Noel heimgesucht und mit voller Wucht getroffen. Er l�ste Schlammlawinen und �berschwemmungen aus, tausende verloren ihr Haus und hunderttausende mehr waren betroffen. W�hrend die verheerenden Folgen des Sturms noch vor aller Augen waren und mit dem Wiederaufbau gerade erst begonnen wurde, fand Nestl� nichts dabei, die Not von elf Opfern des Sturms zus�tzlich zu versch�rfen, indem es sie kurzerhand aus dem Speiseeisbetrieb von Santo Domingo entlie�.

Als der Personalleiter am 14. November den elf, seit langem im Betrieb besch�ftigten Arbeitnehmern die K�ndigungsschreiben aush�ndigte, erkl�rte der Unternehmensleiter der Gewerkschaftsf�hrung, die K�ndigungen seien aufgrund eines Produktionsr�ckganges n�tig geworden, die Betroffenen w�rden durch Gelegenheitskr�fte ersetzt und es sei damit zu rechnen, dass die Zahl der Dauerbesch�ftigten in allen Nestl�-Betrieben in der Dominikanischen Republik gek�rzt w�rde.

Die Nestl�-Gewerkschaften in der Dominikanischen Republik prangerten Nestl� �ffentlich an und verurteilten die Entlassungen aufs sch�rfste, die abgesehen davon, dass sie von ungeheuerlicher Kaltschn�uzigkeit zeugen, den Kollektivvertragsbestimmungen zuwider handeln, da diese eine vorherige R�cksprache mit der Gewerkschaft verlangen. Am 16. November bildeten rund 100 Gewerkschaftsmitglieder aus den drei Nestl�-Betrieben im Land gemeinsam mit Gewerkschaftsmitgliedern anderer Unternehmen, darunter Unilever, vor dem Speiseeisbetrieb einen Streikposten und verlangten die Aufhebung der K�ndigungen. Am 19. November forderte eine Delegation der Nestl�-Gewerkschaften ein Einschreiten des Arbeitsministeriums, w�hrend Vertreter der Gewerkschaften zusammen kamen, um einen Aktionsplan zu erarbeiten. Am Tag darauf wurde eine Pressekonferenz abgehalten, auf der die Kaltschn�uzigkeit und eklatante Respektlosigkeit Nestl�s noch einmal hervorgehoben wurde. Geplant ist unter anderem, die Mauern der Nestl�-Betriebe zum Zeichen der Trauer schwarz zu verh�llen und vor dem Nestl�-Hauptquartier in Santo Domingo eine Demonstration abzuhalten.

Diese K�ndigungen � die von den Arbeitnehmern trotz finanzieller Anreize nicht angenommen wurden � sind der Gipfel einer im Januar begonnenen Entlassungswelle, die auf eine Steigerung der Produktion um 80% folgte. Damals wurden 45 Dauerbesch�ftigte entlassen und durch Arbeitnehmer eines Subunternehmens mit niedrigeren L�hnen, ohne �berstundenverg�tung und ohne Beitr�ge zur staatlichen Sozialversicherung ersetzt. Alles deutet darauf hin, dass die von Noel verursachten Verw�stungen Nestl� lediglich darin best�rkt haben, seine Wachstumsstrategie in der Dominikanischen Republik beizubehalten, die auf die systematische Zerst�rung menschenw�rdiger Arbeit hinausl�uft.