IULVereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit Welttag f�r menschenw�rdige Arbeit - 7. Oktober
An die IUL Web-Site geschickt am 06-Oct-2009 Diesen Artikel an eine/n Bekannte/n weiterleiten.
Gewerkschaften in aller Welt machen am 7. Oktober, jeweils auf eigene Weise, mobil, um vor dem Hintergrund des schlimmsten Wirtschaftsabschwungs seit den 1930er Jahren den globalen Kampf f�r menschenw�rdige Arbeit in den Vordergrund zu r�cken. Massenarbeitslosigkeit bedroht das Leben, die Gesundheit, die Arbeitspl�tze und die Gemeinschaften der arbeitenden Menschen. �ber Jahrzehnte entwickelte Systeme der sozialen Sicherheit werden ausgeweidet, um Finanzinvestoren zu beschwichtigen. Es gibt heute mehr als eine Milliarde Menschen, deren elementare Ern�hrungsbed�rfnisse nicht erf�llt werden k�nnen. Arbeitgeber nutzen den Abschwung, um jetzt schon unzul�ngliche Arbeitsbedingungen noch weiter zu versch�rfen. Durch Auslagerungen, Vergelegentlichung und die Vernichtung direkter, st�ndiger Arbeitspl�tze werden die Arbeitsverh�ltnisse von Arbeitnehmern in aller Welt noch prek�rer.
Am Welttag f�r menschenw�rdige Arbeit lenkt die IUL die Aufmerksamkeit auf die - anhaltenden K�mpfe bei Nestl� und Unilever, den weltweit gr��ten bzw. drittgr��ten globalen Lebensmittelunternehmen, die nach wie vor in jedem Jahr Dutzende Milliarden Dollar an ihre Aktion�re aussch�tten und dabei gleichzeitig ihren Arbeitnehmern grundlegende Rechte verweigern. In Khanewal, Pakistan besch�ftigt die Fabrik, die den au�erordentlich rentablen Lipton-Tee erzeugt, ganze 22 Arbeitnehmer auf der Grundlage direkter Besch�ftigungsvertr�ge. Die �ber 500 anderen Besch�ftigten sind ersetzbare Gelegenheitsarbeiter und m�ssen von Hungerl�hnen leben, setzen sich aber nun mit Unterst�tzung der IUL zur Wehr.
Nestl� feierte das Krisenjahr 2008 mit dem R�ckkauf eigener Aktien im Umfang von fast 8 Milliarden US-Dollar. Das waren mehr als die H�lfte der gesamten Konzernausgaben f�r L�hne und Geh�lter. In Panjang, Indonesien k�mpfen Nescaf�-Arbeitnehmer seit mehr als zweieinhalb Jahren f�r die Einbeziehung der L�hne in die Kollektivverhandlungen. Nestl� erkl�rt jedoch, L�hne seien ein "Betriebsgeheimnis", und verweigert den Arbeitnehmern das Recht auf Lohnverhandlungen"!
- Globale Hungerrevolten als Reaktion auf die gewaltigen Preiserh�hungen bei Grundnahrungsmitteln im Jahr 2007 hatten zur Folge, dass Regierungen und Entscheidungstr�ger 2008 das weltweite Ph�nomen des Hungers wiederentdeckten, das zuvor kaum noch wahrgenommen worden war. Nach offiziellen UN-Sch�tzungen liegt die Zahl der unterern�hrten Menschen heute bei �ber einer Milliarde. Zu der wachsenden Zahl der Hungernden in der Welt geh�ren unz�hlige Landarbeiter - die dazu beitragen, die Welt zu ern�hren. Sie m�ssen hungern, weil ihre Rechte als Arbeitnehmer systematisch unterdr�ckt werden. Durch ihre Interventionen bei der IAO und der Hochrangigen UN-Arbeitsgruppe zur Ern�hrungskrise hat die IUL daf�r gesorgt, dass Arbeitnehmerrechte als wesentlicher Faktor in die UN-Agenda zur Ern�hrungskrise aufgenommen werden. Doch der "Umfassende Aktionsrahmen" der UN enth�lt gegenw�rtig nur einen Hinweis auf den Zusammenhang zwischen L�hnen und Hunger - und dabei handelt es sich um eine Warnung vor einer Anhebung der L�hne.
Landarbeiter brauchen die Lebensgrundlage sichernden L�hne, um sich und ihre Familien zu ern�hren. Die IUL wird deshalb fordern, dass die UN-Ern�hrungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO unsere Forderung nach den Lebensunterhalt sichernden L�hnen f�r alle Landarbeiter unterst�tzt und zu einem Element aller globalen Bem�hungen zur Bek�mpfung des Hungers macht. Und wir werden uns in den kommenden Monaten und Jahren gemeinsam mit unseren Mitgliedsverb�nden diesem Thema ausf�hrlich widmen.
Ebenfalls am 7. Oktober wird die IUL zwei Berichte ver�ffentlichen, die auf das riesige Defizit an menschenw�rdiger Arbeit bei Dole aufmerksam machen, dem weltweit gr��ten Erzeuger von Frischobst, der auch im rasch wachsenden Schnittblumensektor f�hrend ist. Die Berichte werden der Auftakt gezielter Aktivit�ten und Kampagnen sein.
- Vorsichtig gesch�tzt, gibt es in der ganzen Welt mehr als 100 Millionen Hausangestellte, die jede Art von Hausarbeit, von der Kinderbetreuung bis zur Gesundheitsf�rsorge, leisten. Sie werden r�cksichtslos ausgebeutet, werden Opfer des Menschenhandels, werden unw�rdig behandelt und genie�en keinerlei soziale Sicherheit und h�ufig nicht einmal elementare B�rgerrechte. Sie werden nicht als Erwerbst�tige anerkannt und genie�en keinerlei Rechte oder Schutz als Arbeitnehmer. Doch die Hausangestellten organisieren sich! 2010 wird die IAO mit der Arbeit an einem internationalen �bereinkommen �ber menschenw�rdige Arbeit f�r Hausangestellte beginnen, das 2011 vorliegen wird. Dieses �bereinkommen wird - erstmals im internationalen Recht - die Rechte der Hausangestellten als Erwerbst�gige nennen - ihr Recht, Gewerkschaften zu gr�nden und Kollektivverhandlungen zu f�hren, ihr Recht auf soziale Sicherheit, Arbeitsschutz und Rechtsschutz. L�nder, die dieses �bereinkommen ratifizieren, m�ssen seine Bestimmungen in das innerstaatliche Recht �bernehmen. Die IUL war aktiv daran beteiligt, die Grundlagen f�r diese Initiative zu erarbeiten, und hat zur Errichtung des Internationalen Hausangestelltennetzwerks IDWN beigetragen, dem regionale und nationale Hausangestelltenorganisationen in aller Welt angeh�ren. Mehr Informationen k�nnen von der IUL angefordert werden - hier klicken, um die Kampagnenbrosch�re in Englisch (im pdf Format) herunterzuladen.