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Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Streik in den gr��ten belgischen AB INBEV Brauereien zur Rettung von 300 Arbeitspl�tzen endet nach 14 Tagen mit Schlichtung

An die IUL Web-Site geschickt am 26-Jan-2010

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Am 10. Januar gab die Unternehmensleitung von AB InBev bekannt, wegen des r�ckl�ufigen Bierkonsums und der Notwendigkeit, "schlanker und flexibler" zu werden, 10% der verbleibenden 8 000 Arbeitspl�tze in Westeuropa streichen zu wollen. Die geplante Ma�nahme h�tte den Verlust von 263 Arbeitspl�tzen in Belgien (von 2 700) und 386 in Deutschland (von 3 000) sowie eine noch unbekannte Zahl von Entlassungen in Frankreich, den Niederlanden und Gro�britannien bedeutet. Das Unternehmen plant ferner die Schlie�ung seiner Brauerei in Luxemburg und einer Vertriebszentrale in Br�ssel.

Alle Arbeitnehmer von AB InBev in Belgien und ihre Gewerkschaften lehnten die Pl�ne der Unternehmensleitung einstimmig ab und k�mpften f�r diese Arbeitspl�tze. Vom 8. Januar an blockierten Streikposten der Arbeitnehmer die Brauereien Jupiler und L�wen und verhinderten die Zu- und Ausfahrt von Lastwagen. An dem Tag, an dem die Pl�ne verk�ndet wurden, hielt eine Gruppe von Arbeitnehmern in der Brauerei Jupiler 10 F�hrungskr�fte in einer ausgedehnten Verhandlungssitzung fest, die sich �ber 11 Stunden erstreckte, wobei sie die Forderung stellte, mit Vertretern der Zentrale sprechen zu k�nnen, und die R�cknahme der Stellenstreichungen verlangte, ehe sie der Beendigung der Sitzung nach 2.00 Uhr fr�h am folgenden Tag zustimmten.

Eine aus 40 Arbeitnehmern bestehende Gewerkschaftsdelegation begab sich in das Schloss, in dem Philippe de Spoelberch lebt, einer der �ltesten Interbrewaktion�re, um ihn aufzufordern, Druck auf die AB InBev Konzernleitung auszu�ben, die Entscheidung �ber die Stellenstreichungen zur�ckzunehmen.

AB InBev konnte eine Gerichtsverf�gung zur Aufhebung der Blockade erreichen, die das Unternehmen jedoch wegen der bereits angespannten Situation nicht vollstrecken lie�. Aufgrund der wirksamen Streikposten und angesichts der Drohung eines landesweiten Streiks verschwanden die Marken Stella Artois, Jupiler und Hoegaarden aus Gastst�tten und Lagerregalen.

Nachdem eine von der belgischen Regierung eingeleitete Schlichtung am 19. Januar scheiterte, war ein dritter Versuch am 21. Januar erfolgreich. Die zwischen AB InBev, den belgischen Gewerkschaften und den staatlichen Schlichtern erzielte Vereinbarung bedeutet, dass der aktuelle Umstrukturierungsplan zur�ckgezogen wird, die Streikenden f�r den 21. und 22. Januar ihre L�hne erhalten und die Rahmenbedingungen f�r eine konkrete Anh�rung zu einem Gesch�ftsplan f�r AB InBev in Belgien festgelegt wurden. Sofern die Arbeitnehmer der Vereinbarung zustimmen, sollten die Streikposten noch am Nachmittag des 22. Januar zur�ckgezogen werden. Dies ist ein bedeutender Sieg f�r die belgischen Ab InBev Gewerkschaften, aber noch nicht das Ende des Tunnels. "Wir haben eine Schlacht gewonnen, aber noch nicht den Krieg", erkl�rt Luc Gysemberg von der Gewerkschaft CSC.

AB InBev Arbeitnehmer in Europa sind eine gef�hrdete Gattung. Im November 2009 verkaufte Ab InBev 11 Brauereien in Osteuropa - eine Gruppe, die jetzt "StarBev" hei�t - f�r 2,231 Millionen Dollar an die Beteiligungsgesellschaft CVC Capital Partners.

AB InBev entstand 2008 mit der �bernahme des belgisch-brasilianischen Konglomerats InBev durch das US-amerikanische Brauereiunternehmen Anheuser-Busch. Dieses globale Brauereiunternehmen erzeugt einige der meistverkauften Biersorten der Welt, darunter Stella Artois, Budweiser, Leffe, Jupiler und Hoegaarden.

Rund 40% des Ab InBev Umsatzes entfallen zur Zeit auf den US-amerikanischen Markt. Das Unternehmen besitzt ferner die Llabatt's Brauereien in Kanada.