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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Ein weiterer Untervergabe-Skandal bei Danish Crown?

An die IUL Web-Site geschickt am 04-Feb-2010

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Die deutsche Staatsanwaltschaft und die Steuerbeh�rden gehen ernsthaften
Anschuldigungen bez�glich Danish Crown in Deutschland nach. Im Dezember
wurde eine gro�e Anzahl an rum�nischen Leiharbeitern, die als Fleischzerleger
arbeiten, nicht � oder nur teilweise � bezahlt. Dieser Art des harten Lohnkampfes
sehen sich andere Danish Crown Fleischzerleger ebenfalls ausgeliefert.
Die deutsche Nordwest-Zeitung berichtet, dass 32 Rum�nen mit Versprechungen von Geld und sch�nen gr�nen W�ldern zur Arbeit bei Danish Crown aus ihrem Heimatland nach Oldenburg gelockt wurden. Die Realit�t glich jedoch eher einem Albtraum als einem M�rchen.

Ihnen waren 7,50� Stundenlohn und 152 Arbeitsstunden pro Monat versprochen wurden, was einem Monatsgehalt von 1.140� entspricht. �Ich habe aber nur 467,69� [3� pro Stunde] bekommen�, sagte einer der Rum�nen. �Zehn von den anderen wurden im Dezember gar nicht bezahlt�. Aus lauter Verzweiflung wandten sich die Rum�nen an die Oldenburger Steuerbeh�rden. Die Abteilung Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) untersucht nun die Vorf�lle der Rum�nen bei Danish Crown und andere Anschuldigungen, einschlie�lich der Besch�ftigung nicht angemeldeter
Arbeitnehmer. Die Hauptuntersuchung konzentriert sich auf den Haupt-Subunternehmer von Danish Crown f�r gering bezahlte osteurop�ische Arbeitnehmer, Cypriot Atlanco Limited, mit Hauptsitz in Dublin, Irland.

Einrichtungen von Danish Crown in Deutschland sind fast ausschlie�lich mit osteurop�ischen Leiharbeitnehmern ausgestattet. Diese kosten das Unternehmen weniger als die H�lfte von regul�ren deutschen Arbeitnehmern und ein Drittel von dem, was ein d�nischer Fleischzerleger kosten w�rde. Laut Danish Crowns eigenem Haushalt gibt es im Jahr 2009/2010 in Deutschland 820 Leiharbeitnehmer und nur 118 permanente Arbeitnehmer (Ende 2008 waren es 670 bzw.
131).

'Die weitverbreitete Besch�ftigung von unterbezahlten Arbeitskr�ften aus Osteuropa in Deutschland ist der Grund f�r die Verfrachtung von 7 Millionen d�nischer Schweine zur Schlachtung nach Deutschland, und der Grund daf�r, dass Danish Crown seine Schlachth�user in D�nemark geschlossen und in den letzten Jahren 3.000 d�nische Fleischzerleger entlassen hat. Danish Crown droht nun damit, den d�nischen Fleischzerlegern noch mehr Arbeitspl�tze wegzunehmen und diese den Leiharbeitnehmern in Deutschland zu geben, wenn die D�nen in
den aktuellen Verhandlungen bez�glich der neuen Tarifvereinbarung eine Lohnk�rzung von 20% nicht akzeptieren. Das k�nnen wir nicht akzeptieren", sagt Ole Wehlast, Pr�sident der d�nischen Gewerkschaft der Arbeiter in der Lebensmittelindustrie NNF und Pr�sident des Lebensmittel-, Getr�nke- und Tabaksektors von EFFAT. Es ist nicht das erste Mal, dass Danish Crown in Oldenburg in einen Fall suspekter Lieferanten billiger osteurop�ischer Arbeitskr�fte verwickelt ist. 2006 wurde der fr�here Vermittler Ingolf
R�schmann zu einer einj�hrigen Haftstrafe und einer Zahlung von �500.000 f�r den extensiven Betrug durch nicht angemeldete Arbeitnehmer verurteilt.
`Wenn die neuen Anschuldigungen zutreffen, dann ist das ein Skandal und eine Blamage f�r Danish Crown. Nach der Verurteilung im Jahr 2006 m�sste man doch annehmen, dass Danish Crown nun versuchen w�rde, eine reine Weste zu bekommen und alles zu tun, um nicht erneut eine Rechtsverletzung zu begehen. Alles andere w�rde dem Ruf des Unternehmens schaden und davon h�ngen schlie�lich tausende Arbeitspl�tze ab. Dennoch scheint die Leitung von Danish
Crown weiterhin entschlossen zu sein, gering bezahlte osteurop�ische Arbeitskr�fte auf Kosten der bisherigen d�nischen und deutschen Arbeitnehmer zu verwenden, unabh�ngig davon, ob dies zu Sozialdumping f�hrt und die Verwicklung in einen Skandal zynischer M�nner bedeutet", so Ole Wehlast.