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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Unilever Pakistan erkl�rt entlassenen Zeitarbeitnehmern: Gebt euren Kampf auf oder vergesst die Zusatzleistungen!

An die IUL Web-Site geschickt am 02-Oct-2008

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Der Widerstand des Aktionskomites f�r die entlassenen Arbeitnehmer des Unilever Werks Rahim Yar Khan, Pakistan, obsiegt gegen die j�ngste Welle von Drohungen und Erpressungen der Unternehmensleitung.

Im Oktober letzten Jahres entlie� die Unternehmensleitung fristlos 292 "Zeit"arbeitnehmer - von denen die meisten seit vielen Jahren besch�ftigt waren - in ihrem Betrieb in Rahim Yar Khan. Sie reagierte damit unmittelbar auf die Ank�ndigung der Gewerkschaft, sie werde Zeitarbeitnehmer als Mitglieder aufnehmen und diesen dabei helfen, den ihnen nach dem Gesetz zustehenden Status von Dauerbesch�ftigten zu erreichen. Die Massenentlassungen wurden durch die Pr�senz schwer bewaffneter Polizei- und Elitetruppen erleichtert, die in der Fabrik operierten (und komfortabel in den "G�steh�usern" untergebracht waren). Die entlassenen Arbeitnehmer wurden unverz�glich durch Gelegenheitsarbeitnehmer ersetzt, die ihrerseits �ber eine von Verwandten und Freunden der Betriebsleitung in aller Hast gegr�ndeten Leiharbeitsagentur rekrutiert worden waren.

Im Dezember 2007 gr�ndeten die entlassenen Arbeitnehmer das Aktionskomite f�r die entlassenen Arbeitnehmer von Unilever Rahim Yar Khan und sind seither vom IUL-Mitgliedsverband National Federation of Food, Beverages and Tobacco Workers (NFFBTW) aktiv unterst�tzt worden.

Als Vergeltungsma�nahme weigerte sich die Unilever Betriebsleitung, Zahlungen aus dem Gewinnbeteiligungsfonds der Arbeitnehmer f�r 2007 zu leisten, es sei denn, die entlassenen Arbeitnehmer z�gen ihre Gerichtsklagen gegen die Entlassungen zur�ck. Nach pakistanischem Recht m�ssen Unternehmen mit mehr als 50 Arbeitnehmern jedes Jahr 5% der Gewinne einem Gewinnbeteiligungsfonds der Arbeitnehmer zuweisen. Dieses Geld wird sodann an die Arbeitnehmer ausgezahlt und stellt eine der wichtigsten Zusatzleistungen dar, auf die Arbeitnehmer gesetzlichen Anspruch haben. Alle Arbeitnehmer von Unilever Rahim Yar Khan, auch die 292 entlassenen Zeitarbeitnehmer, sollten Zahlungen aus dem Fonds 2007 erhalten.

Unilever hat die verzweifelte Situation der Arbeitnehmer, die in einer von einem Unternehmen gegr�ndeten Stadt seit 11 Monaten ohne L�hne oder Arbeit sind. in brutaler Weise ausgenutzt, indem es von ihnen verlangte, als Voraussetzung f�r die Zahlung der Gelder ihre Klagen zur�ckzuziehen.

Als Reaktion auf diese Form der Erpressung reichte das Aktionskomite eine Klage beim �rtlichen Arbeitsamt ein und veranstaltete anl�sslich des j�ngsten Besuchs des Arbeitsministers der Provinz Punjab eine Protestdemonstration. Mit diesem Protest konnte die Aufmerksamkeit des Arbeitsministers gewonnen werden, und die Folge war, dass Regierungsbeamte Unilever warnend darauf hinwiesen, das Unternehmen m�sse unverz�glich Zahlungen aus dem Gewinnbeteiligungsfonds der Arbeitnehmer an alle Arbeitnehmer leisten, auch an die entlassenen Zeitarbeitnehmer.

Die entlassenen Zeitarbeitnehmer werden deshalb ihre gegen die ungerechten Entlassungen und die gewerkschaftsfeindlichen Ma�nahmen durch Unilever angestrengten Klagen weiter verfolgen und trotzdem die dringend ben�tigten Zahlungen aus dem Gewinnbeteiligungsfonds erhalten, auf die sie einen rechtm��igen Anspruch haben.

Von den 8 000 Personen, die Unilever-Erzeugnisse in Pakistan herstellen, werden nur 371 direkt von Unilever besch�ftigt. Innerhalb seiner gesamten Betriebsbereiche st�tzt sich Unilever in hohem Ma�e auf Gelegenheits-, Zeit- und Leiharbeiter, deren Vertr�ge keine Sicherheit der Arbeitspl�tze gew�hrleisten und geringere L�hne und Leistungen als jene der formell von Unilever besch�ftigten Arbeitnehmer bedeuten. Das Aktionskomite k�mpft gegen die r�cksichtslose Beseitigung permanenter Arbeitspl�tze durch Unilever und verdient dabei die Unterst�tzung von Gewerkschaften in aller Welt, die sich f�r Gewerkschaftsrechte einsetzen.