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IUL



Nestle Indien bewirkt Dauerverbot von Arbeitnehmerversammlungen

18-Mar-2009



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Die Unternehmensleitung von Nestle Indien stellte gleichzeitig bei vier Gerichten in drei Bundesstaaten Antr�ge auf ein Dauerverbot s�mtlicher gewerkschaftlicher Zusammenk�nfte, Versammlungen und Demonstrationen in einem 200 Meter breiten Umkreis ihrer Fabriken in Moga, Samalkha, Ponda Goa und Bicholim. Dabei handelt es sich um die vier Nestle-Fabriken in Indien, die gewerkschaftlich organisiert sind und in denen 1 350 Arbeitnehmer dem IUL-Mitgliedsverband Federation of All India Nestle Employees angeh�ren.

Mit �hnlichen K�mpfen, wie sie bereits in Russland und Indonesien gef�hrt wurden, fordert die Federation of All India Nestle Employees das Recht auf Lohnverhandlungen. Bisher werden die j�hrlichen Lohnsteigerungen einseitig von der Unternehmensleitung dekretiert, und in den letzten Jahren lagen diese Steigerungen deutlich unter der Inflationsrate, was ein Absinken der Reall�hne bedeutete. Vor allem der dramatische Anstieg der Lebensmittelpreise in den letzten beiden Jahren hat das Einkommen der Arbeitnehmer im weltweit gr��ten Lebensmittelunternehmen reduziert. Und obwohl Nestle Indien die Preise seiner eigenen Produkte im letzten Jahr um 15% erh�hte, ignorierte die Unternehmensleitung die Forderungen der Gewerkschaft nach Lohnsteigerungen in H�he der Inflationsrate.

Selbst nachdem Nestle Indien bekannt gegeben hatte, dass sein Umsatz in den letzten 12 Monaten um 23,4% und der Nettogewinn um 29,1% gestiegen war, verweigerte die Unternehmensleitung Verhandlungen mit der Federation of All India Nestle Employees und k�ndigte einseitig eine j�hrliche Lohnerh�hung um gerade mal 6% an. Als Reaktion meldeten die vier dem Gewerkschaftsbund angeh�renden Einzelgewerkschaften Streiks anl�sslich eines gemeinsamen Aktionstages an, an dem sie erneut das Recht auf Lohnverhandlungen einfordern wollten.

Nestle Indien reagierte mit Antr�gen auf ein "Dauerverbot" jeder Art von Gewerkschaftst�tigkeit oder Arbeitnehmerversammlung in einem 200 Meter breiten Umkreis jeder Fabrik. In den Gerichtsantr�gen des Unternehmens wird zwar der geplante Streiktag als Grund angef�hrt (und der Streik als "illegal" bezeichnet, obwohl die Streikanmeldungen gem�� den gesetzlichen Vorschriften erfolgten), doch m�chte Nestle Indien in Wirklichkeit alle "Werkstorversammlungen" unterbinden - also die regelm��igen Versammlungen vor den Fabriktoren vor und nach Schichten, die die �blichste und wichtigste M�glichkeit bieten, Mitglieder �ber Gewerkschaftst�tigkeiten zu unterrichten. Genau deshalb w�nschte das Unternehmen ein dauerndes Verbot.

Mit dem Dauerverbot wird nicht nur den Arbeitern von Nestle Indien ihr grundlegendes Versammlungsrecht verweigert, sondern auch die Funktionsf�higkeit der Gewerkschaft drastisch eingeschr�nkt.


Arbeitnehmer versammeln sich vor den Toren von Nestle Moga

Angesichts dieser Situation hat die Federation of All India Nestle Employees die Unternehmensleitung von Nestle Indien erneut aufgefordert, ihre Lohnverhandlungsrechte anzuerkennen. Sollte das Unternehmen dies erneut ablehnen und sich auf das Versammlungsverbot st�tzen, um seine Arbeitnehmer zu unterdr�cken, wird der Gewerkschaftsbund, mit voller Unterst�tzung durch die IUL, seine Kampagne zur Verteidigung von Gewerkschaftsrechten verst�rken.