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Beendigung des Streiks bei südafrikanischem Coca-Cola Abfüller / Gespräche über Vertragsarbeit

23.02.10 News
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Mit einer Einigung zwischen den Konfliktparteien konnte der siebenwöchige Streik der FAWU bei ABI, einem zu SAB gehörenden Coca-Cola Abfüller in Südafrika, am 9. Februar beendet werden. Im Rahmen der Einigung haben die FAWU und ABI vereinbart, spätestens Ende März landesweite Gespräche zu beginnen, um den Einsatz von Arbeitsvermittlern, Leiharbeitern und selbständigen Fahrern im Unternehmen zu erörtern. Die FAWU, deren grundsätzlicher Widerstand gegen den Einsatz von Leiharbeitern in der Einigung festgehalten wurde, hat deutlich gemacht, sie werde, sofern bei der Eindämmung prekärer Beschäftigungsverhältnisse bei ABI keine Fortschritte gemacht würden, diese missbräuchlichen Beschäftigungsverhältnisse auch weiterhin in die Öffentlichkeit tragen, auch während der kommenden FIFA-Weltmeisterschaften.

Nach der Vereinbarung erhalten die Arbeitnehmer von ABI eine pauschale Lohnerhöhung von 7,8% und eine höhere Ausbildungszulage sowie verbesserte Leistungen im Rahmen der SAB-Wohnungsbeihilfe. Ein bedeutender Erfolg des Streiks ist auch die Regelung der Überstundenvergütung. Ab sofort gilt die Arbeit von Montag bis Freitag als normale Arbeitszeit, während Arbeitszeiten an Wochenenden (Samstagarbeit) als Überstunden vergütet werden, was eine deutliche Einkommenssteigerung bedeutet.

Die Einigung sieht auch Maßnahmen vor, um Arbeitnehmer im Fall rechtmäßiger Streiks vor einer Bestrafung zu schützen. Alle Disziplinarmaßnahmen, die das Unternehmen wegen vorgeblicher Gewalttätigkeiten ergreifen will, unterliegen der Aufsicht durch einen unabhängigen Vermittler, um die Rechtmäßigkeit des Vorgehens zu gewährleisten. Ferner enthält die Einigung Bestimmungen, um Gelegenheitsarbeiter gegen Disziplinarmaßnahmen und Beschäftigungsverlust wegen der Beteiligung an dem Streik zu schützen. Die FAWU und die IUL werden die Einhaltung der vorgesehenen Verfahren genau beobachten, um missbräuchliche Praktiken und ungerechte Entlassungen aufgrund des Streiks zu verhindern.

Der FAWU-Generalsekretär Katishi Masemola gratulierte den Mitgliedern wegen ihres schwierigen siebenwöchigen Kampfes, mit dem sie ihre Forderungen als Streikposten und bei Massenversammlungen unterstützt hatten, und dankte wärmstens den vielen IUL-Mitgliedern und Anhängern, deren Solidarität und deren Botschaften an das ABI-Management dazu beigetragen hatten, die Einigung zu erzielen.