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Organisierung und prekäre Beschäftigung haben für die Allianz der Coca-Cola-Beschäftigten in der IUL Vorrang

23.02.10 News
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Die Allianz der Coca-Cola-Beschäftigten, der heute 56 IUL-Gewerkschaften mit Mitgliedern bei Coca-Cola angehören, wurde 2008 ins Leben gerufen, um die Organisierungsarbeit und die Verhandlungsposition der Mitglieder innerhalb des Unternehmens zu stärken.

Der Lenkungsausschuss der Allianz hielt am 4. und 5. Februar seine zweite Tagung im IUL-Sekretariat in Genf ab, um die bisherigen Tätigkeiten zu überprüfen und die nächsten Schritte im Rahmen eines der ehrgeizigsten Projekte der IUL zum Aufbau einer weltweiten Gewerkschaftsorganisation innerhalb eines großen transnationalen Unternehmens zu planen.

Der Kampf gegen die um sich greifende Prekarisierung der Beschäftigung bei Coca-Cola hat für die Allianz Vorrang, und sie hat in diesem Sinn eine in deutlichen Worten formulierte Entschließung zur Unterstützung der Mitglieder der FAWU angenommen, die bei ABI, dem zu SAB gehörenden Coca-Cola Abfüller in Südafrika, für bessere Löhne und gegen prekäre Beschäftigungsverhältnisse streikten. Dieser siebenwöchige Streik wurde am 9. Februar beigelegt. Die Allianz wird sich bemühen, die missbräuchliche Anwendung prekärer Beschäftigungsbedingungen zu bekämpfen, und alle Gewerkschaftsbemühungen aktiv unterstützen, um der Vernichtung ständiger, direkter Beschäftigungsverhältnisse Einhalt zu gebieten.

Die Unterstützung der Allianz für Organisierungsinitiativen innerhalb des Coca-Cola Systems geht Hand in Hand mit dem Kampf gegen prekäre Beschäftigung im Rahmen der globalen Coca-Cola und PepsiCo-Organisierungsprojekte der IUL. IUL-Koordinator/innen arbeiten zur Zeit mit Mitgliedsverbänden in mehreren Ländern an Organisierungsstrategien, und die Gespräche mit dem Unternehmen auf internationaler Ebene zielen darauf ab, Organisierungsmöglichkeiten für Mitgliedsverbände zu eröffnen.

Die gegenseitige Unterstützung bei Konflikten und bei der Abwehr von Angriffen gegen Gewerkschaftsrechte ist eine wesentliche Aufgabe eines globalen Gewerkschaftsnetzes, und deshalb hat sich der Lenkungsausschuss mit Fällen der jüngsten Zeit befasst, in denen eine solche Unterstützung geboten wurde, beispielsweise mit dem Konflikt, in den die SIPTU in Irland im vorigen Jahr verwickelt war, und dem jüngsten Streik der FAWU in Südafrika. In einer weiteren Entschließung forderte der Lenkungsausschuss der Allianz ferner die unverzügliche Anerkennung der Gewerkschaft bei Coca-Cola in Multan, Pakistan.

Ein weiteres wichtiges Thema waren die schwierigen Tarifverhandlungen bei der CCE AG, einem Coca-Cola-Abfüller in Deutschland. Der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats, Johan Botella, berichtete über die unnachgiebige Haltung des Unternehmens in Bezug auf Beschäftigungsgarantien und die zunehmende Leiharbeit sowie die Entschlossenheit der Gewerkschaft, menschenwürdige Arbeit für alle Coca-Cola-Beschäftigten in Deutschland zu verteidigen.

Die Tagung bekräftigte auch die Notwendigkeit eines aktiven Netzes der Pepsi-Cola Gewerkschaften, um für die Arbeitnehmer im Sektor Erfrischungsgetränke generell bessere Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen zu erreichen. Die Allianz begrüßte die ersten Schritte der IUL zur Entwicklung eines solchen Netzes.