Honduras: Rainforest Zertifizierung als Deckmantel für Unternehmen, das Arbeitnehmerrechte mit Füßen tritt – Helft den Bananenarbeitern und protestiert jetzt!

Die Zertifizierung der Rainforest Alliance soll dafür garantieren, dass Produkte nach strengen sozialen Standards und unter Einhaltung der grundlegenden Arbeitnehmerrechte erzeugt werden. Die IUL verfügt jedoch über umfassende Beweise, dass die Zertifizierung dazu benutzt wird, die Arbeitnehmerrechte nicht zu stärken, sondern zu unterwandern.

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2012 gründeten die Arbeiter/innen der Bananenplantage Tres Hermanas in Honduras die Gewerkschaft SITRAINBA, um sich dagegen zu wehren, dass ihr Arbeitgeber keinen Mindestlohn bezahlt, Überstunden nicht vergütet und illegale Entlassungen ausspricht. Nachdem die Führer die Plantage organisiert und SITRAINBA aufgebaut hatten, wurde die Gewerkschaft am 15. August 2012 beim Arbeitsministerium offiziell eingetragen. Doch anstatt die Gewerkschaft anzuerkennen, setzte das Management von Tres Hermanas seine eigene „Pseudogewerkschaft“ ein und fing an, die SITRAINBA-Mitglieder mit Schikanen und Kündigungen unter Druck zu setzen. Im vergangenen Monat suspendierte das Unternehmen die Mitglieder der SITRAINBA 8 Tage lang von der Arbeit. Tres Hermanas (das dem honduranischen Vertriebskonzern COHFRUTSA gehört) ist für seine eklatanten Rechtsverletzungen berüchtigt, wobei gegenwärtig eine Beschwerde bei den US-Handelsbehörden vorliegt.

Umso erstaunlicher ist es, dass Tres Hermanas von der amerikanischen Rainforest Alliance (RA) eine Zertifizierung für seine guten sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Praktiken erhalten hat.

FESTAGRO, der Verband, der die Bananenarbeitergewerkschaften in Honduras koordiniert und die SITRAINBA unterstützt, hat der RA umfassende Beweise für die Rechtsverletzungen vorgelegt. Rainforest überprüfte die Vorwürfe im Juni 2013 und stellte vier grobe „Nichtübereinstimmungen“ mit ihren Standards fest, darunter mit der Norm 5.12, die das Recht der Beschäftigten garantiert, sich gewerkschaftlich zu organisieren und Kollektivverhandlungen zu führen.

Ungeachtet dieser eindeutigen Beweislage hat RA Tres Hermanas gerade wieder zertifiziert.

In einem Schreiben warnt FESTRAGO-Generalsekretär German Zepeda die RA, dass es mit dieser Zertifizierung die Straffreiheit bei Verletzungen von Arbeitnehmerrechten stärkt, die im Landwirtschaftssektor der Region ohnehin gang und gäbe ist.

IUL-Generalsekretär Ron Oswald sagte dazu: „Das Unternehmen versteckt sich hinter seiner Rainforest-Zertifizierung, um sowohl seinen Käufern wie auch der Öffentlichkeit vorzugaukeln, dass es zu den „Guten“ gehört. Wir fordern Rainforest auf, diese Plantage unverzüglich zu dezertifizieren.“

Er fügte hinzu: „Auf ihrer Website lesen die Verbraucher: „Der kleine grüne Frosch versichert Ihnen, dass Produkte und Dienstleistungen in umweltfreundlicher, sozial und wirtschaftlich nachhaltiger Weise erzeugt wurden. Neben dem Schutz der Wälder und Wildtierbestände sorgen wir dafür, dass die Bedingungen der Arbeiter/innen, ihrer Familien und Gemeinden verbessert werden.“ Im Fall von Tres Hermanas ist das eindeutig nicht wahr. Rainforst sollte das Unternehmen auf der Stelle dezertifizieren.“

Oswald bestätigte außerdem, dass die IUL Gespräche mit Chiquita führt, das bei Tres Hermanas einkauft.

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