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Eine andere Seite der Demokratiebewegung Hongkongs: der Kampf für Kollektivverhandlungsrechte

10.12.14 News
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Der Gewerkschaftsbund von Hongkong (HKCTU) drängt weiter auf Rechtsvorschriften zur Festlegung von Kollektivverhandlungsrechten für die Arbeitnehmer/innen Hongkongs. Derzeit gibt es keine gesetzliche Regelung, die Hongkonger Arbeitgeber zur Aufnahme von Kollektivverhandlungen verpflichtet.

Eine Verordnung über Kollektivverhandlungen, die am Vorabend der am 1. Juli 1997 erfolgten Übergabe Hongkongs an China verabschiedet wurde, wurde von dem neuen Gesetzgebungsrat im Oktober dieses Jahres mit der Begründung abgeschafft, dass sie “die industrielle Harmonie stören“ und “Hongkongs wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit und seine Attraktivität für ausländische Investitionen beeinträchtigen” würde.

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Der HKCTU veranstaltete am 7. Dezember einen Marsch und eine Kundgebung, um seine Forderung nach Kollektivverhandlungsvorschriften und einer 7%-igen Lohnerhöhung für die Arbeitnehmer/innen Hongkongs zu wiederholen, deren Löhne in den vergangenen 15 Jahren stagniert haben – Boomjahre für die Elite, die die Politik Hongkongs dominiert. Die Demonstranten trugen ihre Forderungen auf den gelben Bändern, die als Symbol der Demokratiebewegung angenommen worden sind. Gewerkschaftmitglieder protestierten bei grossen Konzernen, darunter Swire Beverages (Coca-Cola). Swire-Mitglieder waren unter den HKCTU-Gewerkschaften, die am 29. September streikten, um ihre Unterstützung für die Demokratiebewegung zu bekunden.

Eine internationale IUL-Delegation wird vom 19.-21. Dezember in Hongkong weilen, um internationale gewerkschaftliche Unterstützung für den HKCTU zu bekunden.

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Hing Lung Chan, ein Vorsitzender der Swire Beverages-Gewerkschaft, spricht auf der Kundgebung.