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Kolumbianische Zuckerrohrarbeiter/innen erlangen Festanstellungen nach brutalen Attacken auf Streikende

10.03.15 News
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Die der IUL angeschlossene SINTRAINAGRO hat für die Zuckerrohrschneider/innen der Zuckerfabrik Risaralda im Cauca-Tal in Westkolumbien direkte Festanstellungen durchgesetzt. Die bahnbrechende Vereinbarung wurde am 5. März unterzeichnet, nachdem 500 Zuckerrohrschneider/innen am 2. März in einen unbefristeten Streik getreten waren und am nächsten Tag von Angehörigen der staatlichen Bereitschaftspolizei und betriebseigenen Sicherheitskräften brutal attackiert worden waren. Die Attacke hatte zur Folge, dass Dutzende von Streikenden verletzt wurden und sich der lokale Gewerkschaftsführer Carlos Ossa Trejos in einem kritischen Zustand befindet.

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Die Vereinbarung wurde nach intensiven Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft, dem Vorstand der nationalen Gewerkschaftszentrale CUT und dem Arbeitsministerium erzielt.

Vor dieser Vereinbarung erhielten Zuckerrohrschneider/innen, die seit vielen Jahren beschäftigt waren, zeitlich befristete Verträge, und durch die Mechanisierung wurden die Löhne noch weiter gedrückt. Die Vereinbarung verpflichtet das Unternehmen dazu, alle SINTRAINAGRO-Zuckerrohrschneider/innen mit unbefristeten Arbeitsverträgen „gemäß IAO-Standards für menschenwürdige Arbeit” zu beschäftigen, die von einer Risaralda-Filiale, die binnen 10 Wochen zu gründen ist, eingestellt werden sollen. Das Unternehmen kann Streikende nicht entlassen oder ihre Einstellung ablehnen, muss bei der Zuweisung von Arbeit „die Anwendung der Grundsätze der Gleichheit und Nichtdiskriminierung” sicherstellen und wird unter anderem Mechanismen für die Sicherstellung der Zahlung von Sozialbeiträgen einrichten.

„Diese Regierung möchte eine Atmosphäre des Terrors und der Straflosigkeit für jeden schaffen, der es wagt aufzubegehren. Die Arbeiter/innen und ihre Familien haben aber keine Angst mehr und verteidigen ihr Recht auf Beschäftigung und menschenwürdige Lebensbedingungen”, erklärte Mauricio Ramos von der SINTRAINAGRO. „Wieder einmal hat sich gezeigt, dass Mobilisierung, Druck und friedlicher Kampf die Instrumente sind, um Rechte einzufordern.”