Home

Australische Gewerkschaften protestieren gegen die Unterdrückung der Gewerkschaftsrechte bei Nescafé Indonesien / Proteste haben Schliessung des Nespresso-Geschäfts in Sydney zur Folge

08.09.10 News
Druckversion

Die australischen Gewerkschaften im Staat Neusüdwales veranstalteten am 30. August, angeführt von Unions NSW (vormals der Arbeitsrat), eine Demonstration vor dem Nestlé-eigenen Nespresso-Geschäft im Stadtzentrum von Sydney. Die Aktion, die vorübergehend zur Schliessung des Nespresso-Geschäfts durch die Geschäftsleitung führte, diente der Unterstützung der der IUL angeschlossenen SBNIP, die die Beschäftigten der Nescafé-Fabrik in Panjang, Indonesien, vertritt.

Die SBNIP kämpft seit 2008 für das Recht zur Aushandlung einer Kollektivvereinbarung, einschliesslich Lohnsätzen. Statt zu verhandeln, hat die Nestlé-Betriebsleitung beharrlich versucht, die Gewerkschaft zu unterlaufen, und grundlegende Gewerkschaftsrechte verletzt, indem sie sich für eine gelbe Gewerkschaft eingesetzt und IUL-Mitglieder schikaniert und eingeschüchtert hat.

Auf der Kundgebung gezeigte Plakate forderten "Schluss mit Nespressionen: Schluss mit dem Missbrauch von Nescafé-Arbeiter/innen in Indonesien", "Schluss mit Nespressionen: Achtet die Arbeitsrechte der indonesischen Nescafé-Arbeiter/innen" und "Nespressionen: Hinter dem Kaffee übt Nestlé Druck auf die Arbeitnehmerrechte aus".

Vor Nespresso-Geschäft - vorne rechts : James Ritchie mit Nespressionen-Plakat. Charley Donnelly (IUL-A/P-Regionalpräsident, steht neben Mark Lennon (mit Krawatte), Sekretär von Unions NSW. Am linken Ende des Spruchbands steht Neville Donaldson, Stellvertretender Nationaler Sekretär der NZ-SFWU.

Mark  Lennon, der Sekretär von Unions NSW, der anwesend war, erklärte: "Unions NSW wird die Bemühungen der IUL um die Aushandlung einer Kollektivvereinbarung für die Nestlé-Beschäftigten in Indonesien weiterhin unterstützen. Wir lehnen die gewerkschaftsfeindlichen Taktiken Nestlés zur Untergrabung der Arbeitnehmerrechte ab".

Charley Donnelly, der IUL-A/P-Regionalpräsident und Generalsekretär der Nationalen Arbeitergewerkschaft, Australien (NUW) erklärte: "Es ist höchste Zeit, dass Nestlé aufhört, die indonesischen Arbeitnehmer/innen zu drangsalieren, und wie ein verantwortungsbewusstes globales Unternehmen agiert. Es ist höchste Zeit, dass die Nespressionen aufhören und dass Nestlé damit beginnt, mit der IUL-Mitgliedsgewerkschaft eine neue Kollektivvereinbarung über die Lohnsätze auszuhandeln".

Zu den Gewerkschaften, die auf der Kundgebung mit ihren Spruchbändern vertreten waren, gehörten LHMU, AMWU, Lehrerverbände, CFMEU, NUW und Unions NSW.

Die neuseeländischen Gewerkschaftsführer James Ritchie (Generalsekretär, Molkereiarbeitergewerkschaft), Neville Donaldson (Stellvertretender Nationaler Sekretär, Dienstleistungs- und Lebensmittelarbeitergewerkschaft) und Dave Eastlake (Generalsekretär, Fleischarbeitergewerkschaft), die zu einer Tagung der Trans Tasman Food Unions Group nach Sydney gekommen waren, schlossen sich der Demonstration an.

"Die Missachtung des Rechts der Arbeitnehmer/innen, Kollektivverhandlungen zu führen und ihre Gewerkschaft in Indonesien anerkennen zu lassen, wird den Arbeitnehmern/innen und Konsumenten überall in der Welt vor Augen geführt werden. Als Vertreter der neuseeländischen Molkereiarbeitergewerkschaft bin ich stolz darauf, dass ich heute an der Demonstration vor dem Nespresso-Geschäft in Sydney teilgenommen habe. Nestle muss überall zu jeder Zeit mit öffentlichen Demonstrationen rechnen, bis es die internationalen Arbeitsübereinkommen in Indonesien einhält", sagte James Ritchie.

Der Regionalsekretär von IUL Asien/Pazifik, Ma Wie Pin, hatte eine Woche vor der Demonstration auf einer Tagung von Unions NSW das Wort ergriffen, worauf rund 40 anwesende Gewerkschaftsführer unverzüglich eine Eingabe an Nestlé-Konzernchef Paul Bulcke unterzeichneten, in der die Konzernleitung aufgefordert wurde, sofort und bedingungslos echte Verhandlungen mit SBNIP im Hinblick auf eine Kollektivvereinbarung, einschliesslich Lohnverhandlungen, aufzunehmen. Diese Eingabe wurde über das IUL-Sekretariat in Genf an Nestlé übermittelt.