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Zuckergewerkschaftsführer in Kolumbien ermordet

07.07.17 News
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Alberto Román Acosta González, der Präsident der Zweiggewerkschaft Guacarí der SINTRAINAGRO in Kolumbiens Valle del Cauca, wurde am 1. Juli von bewaffneten Männern auf einem Motorrad erschossen, während er seinem Sohn beim Fussballspielen zuschaute. Mitglieder der SINTRAINAGRO waren während des Streiks der Zuckerrohrschneider 2015 in Valle del Cauca Zielscheibe gewaltsamer Attacken. Die Gewerkschaft hat offen das Freihandelsabkommen zwischen Kolumbien und den USA kritisiert, das zu einer gravierenden Verschlechterung der Lebensbedingungen der Zuckerarbeiter geführt hat. Die der IUL angeschlossene SINTRAINAGRO hat sich auch nachdrücklich für den Friedensprozess zwischen der Regierung und der bewaffneten Opposition eingesetzt.

Zu seiner Ermordung kam es nicht lange nachdem Präsident Juan Manuel Santos stolz verkündet hatte, dass Kolumbien von der IAO nicht mehr als ein Land eingestuft werde, das die Arbeitnehmerrechte verletzt. Der Defensoría del Pueblo, der für die Wahrung der Bürgerrechte zuständigen Stelle der Regierung, zufolge wurden zwischen dem 1. Januar 2016 und dem 1. März dieses Jahres 156 Sozialaktivisten und Menschenrechtsverteidiger ermordet. Kolumbien ist nach wie vor ein Land, in dem Gewerkschaftsführer und -mitglieder hochgradig gefährdet sind.
AlbertoRoman
Die IUL hat Präsident Santos angeschrieben und eine umfassende und transparente Untersuchung dieser jüngsten Ermordung und ausreichende Massnahmen zum Schutz von Gewerkschaftsführern und -mitgliedern gefordert.