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Rat der unabhängigen Gewerkschaften bei Coca-Cola Indonesien lehnt die nationale Kollektivvereinbarung ab und fordert Wiedereinstellung der entlassenen Gewerkschaftsführer

16.05.18 News
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AtraLutfiDer Kampf für Vereinigungsfreiheit in den Betrieben von Coca-Cola Amatil in Indonesien hat sich mit der Gründung des Gewerkschaftsrats bei Coca-Cola Indonesien zugespitzt, in dem sich vier unabhängige Gewerkschaften zusammengeschlossen haben, um gegen die Absprache des Konzerns mit der SPSI vorzugehen, der nationalen Gewerkschaftsstruktur, die auf die Neue Ordnung der Militärdiktatur (1967-1989) zurückgeht. Das Management hat sich geweigert, den Gewerkschaftsrat bei Coca-Cola Indonesien anzuerkennen, schikaniert weiterhin die Gewerkschaftsmitglieder und lehnt gleichzeitig eine Wiedereinstellung der Führer der unabhängigen Gewerkschaften, Atra und Lufti, ab.

Vorausgegangen waren Massenproteste gegen die jüngste Verlängerung der nationalen Kollektivvereinbarung, die der Konzern in Absprache mit der SPSI durchgesetzt hat. Durch die nationale Kollektivvereinbarung werden die Rechte der Arbeitnehmer/innen angesichts Umstrukturierungen und Massenentlassungen untergraben und die Leistungen gekürzt. Am Tag der Arbeit boykottierten die Beschäftigten des Abfüllbetriebs in Semarang die Arbeit an einem öffentlichen Feiertag, um gegen die Bedingungen der nationalen Vereinbarung zu protestieren, was das Management dazu veranlasste, die Beschäftigten zuhause aufzusuchen, um sie durch Schikanierung zur Rückkehr an ihre Arbeitsplätze zu bewegen. Sie weigerten sich. Danach setzte das Management diese Schikanierung mit der Androhung von Disziplinarmassnahmen fort.

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Am 3. Mai schrieb der Gewerkschaftsrat bei Coca-Cola Indonesien an Coca-Cola Amatil und stellte Folgendes fest: "Die nationale Kollektivvereinbarung ist vor dem Hintergrund von Verstössen gegen das Recht auf Vereinigungsfreiheit durch den Konzern, einschliesslich der Entlassung der Gewerkschaftsführer, ausgehandelt worden, und aufgrund dessen ist eine Ausübung echter Gewerkschaftsrechte nicht möglich. Unter diesen Umständen arbeiten die Beschäftigten jeden Tag in einem Klima der Angst und der Einschüchterung, und dadurch wird das Ergebnis solcher Verhandlungen stark beeinträchtigt."

Der Rat bemerkt, dass die Mehrheit der Beschäftigten die nationale Vereinbarung trotz der Durchsetzungsversuche des Managements ablehnt, und bekräftigt, dass als unabhängige, durch Ausübung des Rechts auf Vereinigungsfreiheit gebildete Gewerkschaften "wir uns weigern, eine in einem Klima der Angst und der Einschüchterung geschlossene Kollektivvereinbarung anzuerkennen oder einzuhalten."

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