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Deutschland: Stehende Ovationen für entlassene Deliveroo-Betriebsräte, DGB-Kongress sichert Solidarität und Unterstützung für Rechte in der Plattformökonomie zu

22.05.18 News
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Zwei junge Beschäftigte, denen nach der Gründung eines Betriebsrats bei der Essensliefer-Plattform Deliveroo gekündigt worden war, erhielten auf dem Kongress 2018 des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) am 16. Mai in Berlin stehende Ovationen. Einer von ihnen, Orry Mittenmayer, der letzte gewählte Betriebsrat, der nach der gewerkschaftlichen Organisierung im Februar noch bei Deliveroo beschäftigt war, verlor nur eine Woche vor dem Kongress seine Arbeit. Michaela Rosenberger, die Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) verurteilte mit scharfen Worten die prekären Arbeitsbedingungen der Beschäftigten, die zur Folge haben, dass sie ohne Arbeitsplatzsicherheit, ohne soziale Absicherung und zu Löhnen arbeiten, die den gesetzlichen Mindestlohn unterschreiten können. Eine Resolution, die Deliveroo aufforderte, alle entlassenen Betriebsräte wieder einzustellen, entfristete direkte Arbeitsverträge anzubieten, die Schein'selbstständigkeit' zu beenden und mit der NGG Verhandlungen über einen Tarifvertrag aufzunehmen, wurde einstimmig angenommen. Die Forderungen gelten auch für andere Fahrdienste und digitale Plattformen.

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Hubertus Heil, der Bundesminister für Arbeit und Soziales, hat zugesichert, dass er sich für uneingeschränkte Beschäftigungsrechte für Plattform-Beschäftigte einsetzen wird, und betont, dass Digitalisierung nicht mit Ausbeutung gleichgesetzt werden kann. Die NGG hat eine elektronische Kampagne zur Unterstützung des Kampfes für Rechte bei Deliveroo auf den Weg gebracht - HIER KLICKEN, um mehr zu erfahren und euch anzuschliessen.