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Coca-Cola Amatil Indonesien leitet Disziplinarmassnahmen gegen Gewerkschaftspräsidenten ein, weil er die Mitglieder über ihre gesetzlichen Ansprüche informiert hat

02.11.18 News
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SoviCoca-Cola Amatil Indonesien leitet Disziplinarmassnahmen gegen den Präsidenten der unabhängigen demokratischen Gewerkschaft bei Coca-Cola Bandung, Sovi Fradina Mardani Masrip, ein, weil er seine Mitglieder über ihre gesetzlichen Ansprüche informiert hat. Als das Management ein Personalabbauprogramm in die Wege leitete, stellten die Beschäftigten im Rahmen einer WhatsApp Messenger-Gruppe Fragen zu den vorgeschlagenen Abfindungen. Sovi Fradina informierte sie daraufhin über die gesetzlich vorgesehenen Abfindungen und über die Berechnung dieser gesetzlichen Ansprüche. Das Management richtete unverzüglich am 19. Oktober ein drittes und endgültiges Warnschreiben an Sovi Fradina, in dem ihm vorgeworfen wurde, “an die Beschäftigten bewusst Informationen zu verbreiten”, die das Personalabbauprogramm beeinträchtigten und dem Unternehmen Schaden zufügten. Mit dem dritten Warnschreiben (und unter Umgehung eines ersten und zweiten Warnschreibens) bezeichnete das Management dies als ein schweres Vergehen, das jederzeit in den kommenden sechs Monaten bis zum 19. April 2019 zu einer Suspendierung und möglicherweise einer Kündigung führen wird.

Am 23. Oktober forderte der der IUL angeschlossene Verband der Lebensmittel- und Getränkearbeiter, FSBMM, das Management von Coca-Cola Amatil Indonesien in einem Schreiben auf, die Disziplinarmassnahmen zurückzunehmen mit der Begründung, dass Sovi Fradina “die nach den geltenden Rechtsvorschriften korrekten Informationen über die Arbeitnehmerrechte weitergegeben hat”. Das Management antwortete, dass die Disziplinarmassnahmen im Einklang mit den Vorschriften von Coca-Cola Amatil Indonesien stünden, wonach “jeder Mitarbeiter gehalten ist, den guten Ruf des Unternehmens zu wahren und ein harmonisches Betriebsklima in dem Unternehmen aufrechtzuerhalten”. Anders ausgedrückt, die Informationen über ihre gesetzlich vorgesehenen Ansprüche hatten zur Folge, dass die Beschäftigten die angebotenen Abfindungen ablehnten, da das Unternehmen ihnen weniger als ihre gesetzlich vorgesehenen Ansprüche zahlen wollte. Anscheinend beeinträchtigte dies  das Personalabbauprogramm und fügte dem Ruf des Unternehmens Schaden zu.

Die Massnahmen gegen den Präsidenten einer unabhängigen Gewerkschaft wegen Aufklärung der Mitglieder über ihre gesetzlichen Ansprüche folgen auf die Kündigung der Gewerkschaftspräsidenten Atra und Lufti.