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Am Internationalen Tag der Menschenrechte weltweite Solidarität mit den Menschenrechtsverteidigern in den Philippinen

11.12.19 News
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Nationale und internationale Gewerkschaftsorganisationen in aller Welt führen am 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, Aktionen durch, um die Aufmerksamkeit auf die organisierte Gewalt gegen Gewerkschafter und Menschenrechtsverteidiger in den Philippinen zu lenken. Dem Philippinischen Zentrum für Gewerkschafts- und Menschenrechte zufolge sind seit dem Amtsantritt von Rodrigo Duterte im Juni 2016 mindestens 43 Gewerkschaftsführer ermordet worden.

Eines der ersten Opfer der aussergerichtlichen Tötungen war Orlando Abangan (auf Englisch), ein Organisator bei der nationalen Gewerkschaftszentrale SENTRO und ein Führer der Partido ng Manggagawa (PM). Ein anderer PM-Gewerkschafter, Dennis Sequeña, wurde im Juni dieses Jahres ermordet.

IUL-Generalsekretärin Sue Longley. Die IUL arbeitet mit Mitgliedsverbänden in den Philippinen und auf internationaler Ebene zusammen, um Massnahmen zur Beendigung der zügellosen Menschenrechtsverletzungen und Attacken auf Gewerkschafter zu fordern.

Die systematische Gewalt gegen Gewerkschafter, Gemeinwesenorganisatoren, Journalisten und Menschenrechtsaktivisten stützt die weit verbreitete Praxis des ‘red-tagging’, das Brandmarken von Gewerkschaften und ihren Mitgliedern als Subversionsagenten und damit als legitime Ziele staatlicher Repression. In einer Erklärung der SENTRO am 10. Dezember prangerte Danny Edralin, SENTRO-Vorsitzender und Generalsekretär der der IUL angeschlossenen NUWHRAIN, das “red tagging” an, weil “es die Rechtfertigung sowohl für gezielte Angriffe des Militärs auf Gewerkschafter und das Schüren von Ängsten unter den Arbeitern und Arbeiterinnen als auch für dessen Straffreiheit liefert” und dafür, Arbeiter und Arbeiterinnen gewaltsam davon abzuhalten, unabhängige Gewerkschaften zu bilden.

SENTRO-Demonstration am 10. Dezember in Manila

In Coca-Cola-Betrieben in den Philippinen hat das Management angebliches Polizeipersonal zu einem “Town Hall Meeting” mit Beschäftigten im Bacolod City-Betrieb des Unternehmens, bei denen den Beschäftigten nahegelegt wurde, aus der SENTRO-Mitgliedsgewerkschaft auszutreten. Herbert Demos, SENTRO-Koordinator in der Stadt General Santos, ist vom Management einer Fischkonservenfabrik öffentlich bedroht worden, weil er Beschäftigten bei der Gründung einer eigenen unabhängigen Gewerkschaft geholfen hatte.

Überall in den Philippinen können Arbeiter und Gewerkschafter die gleichen Geschichten erzählen. Die Gewalt, die durch den ‘Drogenkrieg’ des Duharte-Regimes ausgelöst und legitimiert worden ist, hat einen organisierten Angriff auf das Leben und die Freiheiten all jener ermöglicht, die ihre grundlegenden Rechte ausüben wollen. Die Gewerkschaftsaktionen am 10. Dezember künden von der Entschlossenheit der weltweiten Gewerkschaftsbewegung, diese Rechte zu verteidigen und der Gewalt und der Einschüchterung ein Ende zu setzen.