Home

Menschenrechtsverletzungen durch Unilever erneut unter Beschuss – IUL reicht Beschwerde bei der britischen Regierung ein

02.07.12 Feature
Printer-friendly version

Seit fünf langen Jahren wird den Beschäftigten der Unilever-Fabrik in Doom Dooma, Assam, Indien, das Recht vorenthalten, frei die Gewerkschaft zu wählen, von der sie sich vertreten lassen wollen, um ihre Beschäftigungsbedingungen auszuhandeln.

In einer von der IUL und Unilever unter der Ägide der britischen Regierung im Jahr 2010 unterzeichneten Vereinbarung wurden Verfahren zur Lösung des Problems festgelegt. Den Beschäftigten sollte die Möglichkeit gegeben werden, ihre Gewerkschaft unter Bedingungen der Sicherheit und Anonymität zu wählen; die Ergebnisse sollten von einem in beiderseitigem Einvernehmen bestimmten Dritten überprüft werden. Die Mehrheitsgewerkschaft sollte die neue Kollektivvereinbarung aushandeln, sobald die Vereinbarung, die von der Betriebsleitung und der von ihr während der brutalen Aussperrung im Jahr 2007 geschaffenen Gewerkschaft zusammengeschustert worden war, in diesem Jahr ausläuft.

Dies war eine klare Verpflichtung seitens Unilever, zu deren Umsetzung reichlich Zeit vorhanden war. Seit der Unterzeichnung der Vereinbarung hat das Unilever-Management eine endlose Reihe von Verzögerungen und Provokationen in die Wege geleitet, um dafür zu sorgen, dass diese Vereinbarung nicht umgesetzt wird. Unlängst, am 19. Juni, inszenierte das indische Unilever-Management eine gefährliche Provokation, um seine Verachtung für die Beschäftigten, deren Gewerkschaft und die mit der IUL unterzeichnete Vereinbarung zu zeigen. Das Unternehmen schickt sich an, eine neue Vereinbarung mit einer illegitimen Organisation zu unterzeichnen, um  die  Rechteverweigerung für mindestens 4 weitere Jahre festzuschreiben.

Am 20. Juni reichte die IUL eine formelle Beschwerde bei der britischen Nationalen Kontaktstelle für die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen ein, in der Unilever für seine schweren Menschenrechtsverletzungen rechenschaftspflichtig gemacht wird. Mit dieser jüngsten Beschwerde gegen Unilever steigt die Zahl der gegen dieses Unternehmen eingeleiteten Verfahren wegen Verstößen gegen die Leitsätze auf 10, womit es der Rekordhalter unter den Konzernen ist.

Die IUL wird mit allen verfügbaren Mitteln dafür kämpfen, dass die Rechte ihrer Mitglieder in Doom Dooma wie auch anderenorts in vollem Umfang eingehalten werden.