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Wichtiger Sieg bei Kollektivverhandlungen mit Nescafé Schweiz

20.09.12 News
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Die Ausdauer der Gewerkschaft und die Angst, die Bücher für ein wirtschaftliches Gutachten offen legen zu müssen, haben Nestlés Widerstand gegen eine Lohnerhöhung im Nescafé-Betrieb in Orbe gebrochen.

Bei den im November 2011 aufgenommenen "Verhandlungen" bot Nestlé zunächst gar nichts an – nicht einmal die im Kollektivvertrag vorgeschriebene Angleichung an die gestiegenen Lebenskosten. Daraufhin gingen der Personalausschuss und seine Gewerkschaft UNIA vor die Schlichtungsstelle, und im Juni wurde eine Evaluierung der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens in Auftrag gegeben.

Im Juli ruderte Nestlé zurück, nahm die Verhandlungen wieder auf und stimmte einer Erhöhung um 75 Schweizer Franken für alle, vom Kollektivvertrag erfassten Beschäftigten zu.

Dieser Betrag entspricht einer Erhöhung von 2% bei den niedrigsten Löhnen sowie von 1,5% beim durchschnittlichen Gehalt der in der Produktion beschäftigten Arbeitnehmer/innen.

In einem Unternehmen, das kollektive Gehaltserhöhungen am liebsten durch leistungsbezogene Steigerungen ersetzt sehen würde, bedeutet dieser Erfolg einen großen Sieg für die auf dem Solidaritätsprinzip beruhende Kollektivverhandlung. Die Gewerkschaft im Orbe-Betrieb hat ihren Kollektivvertrag, die erste Verteidigungslinie gegen Attacken dieser Art, erfolgreich verteidigt.