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Schande über Sheraton!

10.02.15 Urgent Action
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Die Sheraton-Hotels und -Resorts sind Teil der Starwood Group, zu deren Marken auch Westin, St. Regis, Méridien, W Hotels und die Luxury Collection gehören. Starwood nennt sie “ausgeprägte Lifestyle-Brands” – gehobene Unterkünfte für wohlhabende Reisende und Urlauber. Aber brutale Verletzungen der Menschenrechte der Angestellten des Konzerns können Teil dieses ausgeprägten Lifestyles sein. Unlängst wollten Beschäftigte von Sheraton-Hotels in Äthiopien und auf den Malediven ein grundlegendes Menschenrecht ausüben: Aushandlung ihrer Beschäftigungsbedingungen durch ihre Gewerkschaften. Sie bekamen die missbräuchliche Full-Service-Behandlung des Sheraton-Managements zu spüren – brutale Massenentlassungen und Einschüchterung. HIER KLICKEN, UM EINE NACHRICHT AN STARWOOD ZU SCHICKEN.

Rechteverletzungen in bester Lage

Sheraton lockt künftige Gäste in das Sheraton Addis Hotel in Addis Abeba, Äthiopien, mit glitzernden Pools, zauberhafter Unterwasser-Musik und einer betörenden Auswahl an Restaurants. Die Beschäftigten haben vor kurzem die Kehrseite dieser bezaubernden Welt kennengelernt.

SheratonAddis

Im April letzten Jahres ersuchte die gesetzlich anerkannte Gewerkschaft, die die Angestellten des Hotels vertritt, um Verhandlungen zum Abschluss einer neuen Kollektivvereinbarung. Im April unterzeichneten das Management und die Gewerkschaft eine Vereinbarung mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales, die technische Unterstützung bei den Verhandlungen vorsah. Die Verhandlungen begannen im Juli und verliefen während mehrerer Verhandlungsrunden in einem Klima “guten Verständnisses”, wie die staatliche Schiedsbehörde es nannte – bis die Hotelleitung den Prozess aus nach Auffassung der Behörde illegitimen technischen Gründen abrupt und einseitig beendete und ausstieg. Zwei Tage danach stellte das Hotel 65 Beschäftigten Kündigungsschreiben zu, ausnahmslos Gewerkschaftsmitglieder, einschließlich der Unterhändler, auf die sich das Management und der Vorstand der Gewerkschaft geeinigt hatten. Am 31. Juli zog sich das Management aus den Verhandlungen zurück, nachdem es erklärt hatte, es sei nicht bereit, mit Beschäftigten zu verhandeln, deren Arbeitsverhältnis beendet worden sei!

In einer offiziellen Mitteilung verurteilte die Behörde die “Bösgläubigkeit” des Konzerns und die “Vernachlässigung und Verachtung der Bemühungen der Behörde”. Die Gewerkschaft hat diese willkürlichen und unfairen Entlassungen juristisch angefochten, hat aber mit einem notorisch korrupten und ineffizienten Rechtssystem zu kämpfen, das kaum Aussicht auf eine zügige oder rasche Entscheidung bietet. Sheraton/Starwood lizensiert die Marke und führt das Hotel für den Eigner, Scheich Mohammed Hussein Ali Al Amoudi, ein saudiarabischer Milliardär, laut Forbes der größte Einzelinvestor in Äthiopien.

Die Beschäftigten wollen an ihre Arbeitsplätze zurückkehren – mit einer Garantie ihrer Gewerkschaftsrechte. Starwood hat auf Schreiben der IUL nicht geantwortet.

Paradies, vollkommen?

"Willkommen in einer Welt des goldenen Sonnenscheins, feinster Speisen, des Wassersports und der Unterhaltung, gekrönt von warmer maledivischer Gastfreundschaft auf unserer eigenen privaten Insel”, lockt die Website des Sheraton Maldives Full Moon Resort & Spa. Aber die Gastfreundschaft erstreckt sich nicht auf die Beschäftigten, die grundlegende Menschenrechte ausüben wollen.

Seit die der IUL angeschlossene TEAM im Februar letzten Jahres eine Mehrheit der Full Moon-Beschäftigten rekrutiert hat, weigert sich die Hotelleitung, die Gewerkschaft formell anzuerkennen, und hat ein Disziplinarverfahren gegen den Gewerkschaftssekretär eingeleitet.

Am 19. April 2014 wandte sich die Gewerkschaft schriftlich an die Hotelleitung mit der Bitte um ein Gespräch über die ungerechte Behandlung ihres Gewerkschaftssekretärs. Sie erhielt keine Antwort, und die Gewerkschaftsmitglieder versammelten sich im Personalbereich, um zu protestieren. Am 14. Mai begaben sich dienstfreie Gewerkschaftsmitglieder in das Büro des Direktors, um ihn um ein Treffen zu bitten, fanden ein leeres Büro vor und warteten friedlich auf seine Rückkehr. Dann kam die Polizei, begann mit einem Verhör der Gewerkschaftsführer und ordnete danach die Räumung des Büros an. Am Tag darauf, dem 15. Mai, erhielten der Präsident der Gewerkschaft, der Gewerkschaftssekretär und ein Vorstandsmitglied Disziplinarschreiben, in denen sie der unrechtmäßigen Versammlung und des illegalen Vorzeigens von Gewerkschaftstransparenten im Personalbereich am… 19. April bezichtigt wurden! Am Abend dieses Tages wurden ihnen in Anwesenheit der Polizei Kündigungsschreiben übergeben. Der Konzern hat auf Schreiben der IUL nicht reagiert.

Seitdem sind insgesamt zehn Gewerkschaftsführer entlassen worden, und mehr als einhundert Mitglieder haben das gleiche Disziplinarschreiben erhalten. Da das Resort auf einer privaten Insel liegt, dürfen Gewerkschaftsfunktionäre diese nicht betreten, um Mitglieder zu treffen, ohne gegen die Vorschriften über unbefugtes Betreten zu verstoßen.

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In Äthiopien und auf den Malediven versucht das Sheraton-Management, die Gewerkschaften mit brutalen Methoden zu eliminieren, die Furcht einflössen: Disziplinarverfahren, Einschüchterung, Massenentlassungen. Der Konzern weigert sich, auf Schreiben der IUL zu reagieren, und glaubt anscheinend, straflos internationale Menschenrechtsstandards rücksichtslos verletzen zu können. Schande über Sheraton! – HIER KLICKEN, UM EINE BOTSCHAFT an die Sheraton-Konzernleitung ZU SCHICKEN mit der Aufforderung, die Situation zu bereinigen, die Gewerkschaftsrechte zu achten und mit der IUL zu sprechen.