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Entlassungen und Ungewissheit nach Brand in einem Geflügelverarbeitungsbetrieb

19.04.16 News
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Nur wenige Tage, nachdem ein Grossbrand in einem Betrieb des Geflügelproduzenten Wiesenhof im niedersächsischen Lohne am 28. März eine Produktionshalle und eine Anlieferungshalle zerstört hatte, begannen Leiharbeitsfirmen, die Leiharbeitskräfte an Wiesenhof vermitteln, mit der Ausstellung von Kündigungsschreiben.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der Betriebsrat haben betont, dass die Sicherung der Arbeitsplätze höchste Priorität haben muss, wobei sie unterstrichen, dass der wirtschaftliche Schaden im Wesentlichen von den Versicherungsgesellschaften abgedeckt sein müsste. Die Gewerkschaft hat darauf hingewiesen, dass es andere praktikable Lösungen gibt, die Entlassungen vorzuziehen sind.

Der Ministerpräsident und der Finanzminister von Niedersachsen trafen am 6. April mit der Muttergesellschaft PHW zusammen, um über die Zukunft des Standorts, der Arbeitsplätze und der Zulieferbetriebe in der Region zu sprechen. Der Konzern hat seine Absicht bekräftigt, den Betrieb wiederaufzubauen, garantiert aber nicht die Weiterbeschäftigung aller Mitarbeiter/innen.

Ein Treffen zwischen dem Konzern und der NGG und dem Betriebsrat am 14. April blieb ergebnislos, da der Konzern sich weigerte, Informationen zum Versicherungsschutz offenzulegen.

Der Betrieb in Lohne beschäftigt 1200 Mitarbeiter/innen, von denen 750 festangestellt sind. Die verbleibenden 450 Mitarbeiter/innen sind je zur Hälfte Leiharbeitskräfte und migrantische Werksvertragsbeschäftigte.