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Hunderte von Beschäftigten von Nestlé Deutschland protestieren mit internationaler Unterstützung vor der Hauptverwaltung des Konzerns in der Schweiz

04.10.18 News
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Am 2. Oktober sind Busse mit insgesamt 400 Nestlé-Beschäftigten aus ganz Deutschland nach Vevey, Schweiz, zu einem Massenprotest vor der Nestlé-Hauptverwaltung gefahren.

Der Protest richtete sich gegen Massnahmen, die die Arbeitsplätze von rund 600 Beschäftigten in Deutschland gefährden und die darauf abzielen, der Forderung des Nestlé-CEO Ulf Mark Schneider nach einer Steigerung der Gewinnmargen auf bis zu 18,5% gerecht zu werden.

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In den letzten Monaten hat Nestlé die Schliessung seiner Fabrik in Ludwigsburg angekündigt, die Ersatzkaffeeerzeugnisse herstellt und 107 Mitarbeiter beschäftigt, die Schliessung seines Qualitätssicherungslabors in Weiding, das Babynahrungsprodukte analysiert und 85 Mitarbeiter beschäftigt, den Stopp von Produktionslinien in Lüdinghausen (Maggi) und Biessenhofen (Zerealien für Kleinkinder), wovon 170 Mitarbeiter betroffen sind, und Stellenstreichungen bei den Aussendienstmitarbeitern und den Backoffice-Mitarbeitern, wovon weitere 200 Mitarbeiter betroffen sind. Ausserdem hat der Konzern eine Attacke auf die Kollektivvereinbarungen gestartet und Gehaltskürzungen und Einschnitte bei den Arbeitsbedingungen gefordert.

Bei einem Treffen mit Vertretern der zentralen Personalverwaltung von Nestlé übergaben Gewerkschaftsvertreter aus den betroffenen Fabriken Petitionen, die von 17 000 Nestlé-Beschäftigten und Unterstützern in Deutschland unterzeichnet worden waren.

Der Protest war von ihrer Gewerkschaft, der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), mit Unterstützung der IUL und der Schweizer Gewerkschaft UNIA organisiert worden. Den Nestlé-Beschäftigten schlossen sich Vertreter des internationalen Sekretariats und der lateinamerikanischen Regionalorganisation der IUL und von Gewerkschaften an, die Nestlé-Beschäftigte in der Schweiz, in Frankreich, im VK und in Australien vertreten.

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IUL-Generalsekretärin Sue Longley bei einer Ansprache auf der Demonstration