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Belgien: Gewerkschaften und AB InBev-Management erzielen Grundsatzvereinbarung

16.12.19 News
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Beim Brauereiriesen AB InBev erzielten die der IUL angeschlossenen Gewerkschaften und das Management am Freitag, dem 6. Dezember 2019 eine Grundsatzvereinbarung über Arbeitsplatzsicherheit. Die Vereinbarung hat eine Laufzeit von fünf Jahren.

Der Konflikt bei AB InBev hatte sich über zwei Wochen hingezogen. Die Gewerkschaften wollten eine grössere Beschäftigungssicherheit und Einkommensgarantien im Fall von Freisetzungen aus wirtschaftlichen Gründen. Unter anderem forderten sie eine Angleichung der Arbeitsbedingungen und Leistungen von Arbeitern und Angestellten, weil letztere derzeit weniger günstige Bedingungen haben. Als die Verhandlungen vor drei Wochen begannen, gerieten sie rasch in eine Sackgasse, und die Mitgliedsverbände riefen am Tag danach einen Streik in allen AB InBev-Brauereien aus.

Um den Druck zu erhöhen, protestierten die Mitgliedsverbände und blockierten sie den Lastwagenverkehr am Montag, dem 9. Dezember vor den Toren der AB InBev-Brauereien in Leuven, Jupille and Hoegaarden. Das Management lehnte dann eine Wiederaufnahme der Verhandlungen bis zu einer Normalisierung des Betriebs aller Brauereien ab. Die Blockaden wurden am Mittwochabend nach Intervention eines Richters aufgehoben, am Donnerstagmorgen traten die Beschäftigten in Leuven aber immer noch nicht ihre Frühschicht.an. Die Brauerei nahm den normalen Produktionsbetrieb im Laufe dieses Tages auf.

Das Management lud die Mitgliedsverbände dann zu einem "abschliessenden Treffen mit einer klaren Tagesordnung" am Freitag ein. Das Ergebnis dieses Treffens war eine Grundsatzvereinbarung über die strittigsten Punkte. Der ACV-Gewerkschaftsfunktionär Kris Vanautgaerden erklärte, dass die Vereinbarung über Arbeitsplatzsicherheit und Einkommensgarantie eine Laufzeit von 5 Jahren haben wird. “Das Management bindet sich somit langfristig. Die Menschen brauchten diese Gewissheit”, erklärte Vanautgaerden. “AB InBev investiert derzeit massiv in unseren Nachbarländern, und das hat unseren Mitgliedern natürlich Sorgen bereitet. Jetzt haben wir eine Vereinbarung, mit der eine bestehende Vereinbarung fortgeführt wird, mit einigen Verbesserungen hier und da. Wir sind zufrieden. Dies können wir gegenüber den Beschäftigten problemlos vertreten.”

Es gibt noch einige offene Fragen, die mit dem Management diskutiert werden müssen. Vanautgaerden erwartet aber keine weiteren Probleme.

Der Originalbericht in den belgischen Medien findet sich hier (auf Holländisch).