Unter der Schirmherrschaft der Regierung hat die argentinische IUL-Mitgliedsorganisation Federación de Trabajadores de la Industrias de la Alimentaria (FTIA) vor kurzem ein nationales Protokoll mit dem Lebensmittelarbeitgeberverband unterzeichnet, in dem die Verpflichtung zur Gewährleistung eines gewalt- und belästigungsfreien Arbeitsplatzes im Einklang mit den Grundsätzen des IAO-Übereinkommens 190 anerkannt wird. Das Übereinkommen 190 wurde von Argentinien im Februar 2021 ratifiziert.
Dieses Protokoll ist das Ergebnis zahlreicher Diskussionen, die in den letzten 20 Jahren in der FTIA geführt wurden und die es ermöglichten, integrative Strategien zu entwickeln und konkrete Maßnahmen zu planen. Das neue Protokoll:
- gewährleistet, dass das Recht auf ein Leben in einer Arbeitswelt ohne Gewalt und Belästigung für alle Arbeitnehmer gilt, unabhängig von ihrem Arbeitsvertrag und ihrem Geschlecht
- Besondere Aufmerksamkeit für geschlechtsspezifische Gewalt
- stellt eine Reihe von Präventivmaßnahmen und möglichen Sanktionen im Sinne von Ü190 vor, wobei die Notwendigkeit der Vertraulichkeit und der Nicht-Viktimisierung der Betroffenen zu beachten ist
- Deckt alle Lebensmittelunternehmen in Argentinien ab, die unter den Tarifvertrag fallen
Hector Morcillo, Generalsekretär der FTIA, erklärte: "Dieses Protokoll ist das Ergebnis eines langen Prozesses. Wir haben die Erfahrungen genutzt, die IUL im Rahmen der mit dem multinationalen Unternehmen Unilever ausgehandelten Vereinbarung zur Bekämpfung sexueller Belästigung gesammelt hat. Wir sind sehr stolz auf diese Errungenschaft, die einen wichtigen nächsten Schritt bei der Umsetzung des IAO-Übereinkommens 190 darstellt."
Patricia Alonso, die Vorsitzende des IUL-Frauenausschusses, fügte ihre Glückwünsche hinzu: "In einer Arbeitswelt ohne Gewalt und Belästigung zu leben, ist ein Menschenrecht für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf der ganzen Welt, und in diesem Sinne ist die Arbeit der Gewerkschaftsorganisationen von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung von Strategien und Mechanismen zur Gewährleistung dieses wichtigen Rechts. Wir beglückwünschen die Initiative der FTIA und die konkreten Ergebnisse ihrer Aktionen zur Verteidigung und zum Schutz der Würde von Lebensmittelarbeitern."
