Veröffentlicht: 18/03/2021

Mit der Annahme des Übereinkommens 190 (Ü.190) und der Empfehlung 206 (E.206) durch die Internationale Arbeitskonferenz im Juni 2019 werden wichtige Instrumente für die langfristigen Bemühungen der Gewerkschaften zur Beseitigung von Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt geschaffen. Angesichts der pandemiebedingten Zunahme von Gewalt und Belästigung sind diese Instrumente wichtiger denn je. Dank des Drucks der Arbeiterbewegung ist Italien das erste europäische Land, das Ü.190 ratifiziert hat; dennoch ist die Ratifizierung nur der erste Schritt in diesem Kampf, wie IUL-Mitgliedsverbände in Italien hier mitteilen:

  • Maria Grazia Gabrielli, Generalsekretärin von Filcams CGIL, stellt die Roadmap auf: "Tarifverhandlungen spielen eine wichtige Rolle beim Aufbau konkreter Praktiken und Maßnahmen zur Bekämpfung von Mobbing. Die Verhandlungen über die Erneuerung der nationalen Branchenvereinbarung für den Handels- und Dienstleistungssektor werden dieses Thema einschließen. Ausgehend von der Ratifizierung der Konvention spielen weitere Aktionen der Gewerkschaftsbewegung eine wichtige Rolle, angefangen am Arbeitsplatz, bis hin zu dem kulturellen Wandel, der notwendig ist, um das Erbe von geschlechtsspezifischer Gewalt, Vorurteilen und Diskriminierung zu überwinden."
  • Tina Bali, Nationale Sekretärin der Flai CGIL, fügt hinzu: "Die Priorität der Gewerkschaft ist die vollständige Umsetzung und konkrete Anwendung der Konvention. Es wird eine Schlüsselaufgabe für Flai und CGIL sein, durch Verhandlungen zu intervenieren. Es ist auch wichtig, Sensibilisierungskampagnen durch gezielte Prozesse der Informationsverteilung und Schulung unserer Vertrauensleute in Unternehmen, Gebieten und allen Arbeitsplätzen durchzuführen, die wie die Landwirtschaft zersplittert und einem größeren Risiko von Ausbeutung und sexueller Belästigung ausgesetzt sind."
  • Emilio Fargnoli, Internationale Abteilung von UILTuCS-UIL, bekräftigt: "UILTuCS wird sein Möglichstes tun, um Ü.190 zu fördern. Für uns ist klar, dass Geschlechterfragen, Chancengleichheit, Mobbing und Stalking am Arbeitsplatz auch auf lokaler Ebene im Sinne von Ü.190 effektiv angegangen werden können. Diese Maßnahmen werden die Aktionen ergänzen, die unser nationales Zentrum in Zusammenarbeit mit Institutionen wie der Gleichstellungsbeauftragten und der Arbeitsaufsichtsbehörde durchführt, um eine effektive Gleichstellung der Geschlechter zu unterstützen."

Argentinien, Ecuador, Fidschi, Namibia, Somalia und Uruguay haben Ü.190 ebenfalls ratifiziert. Südafrika, Chile, Irland, Spanien und die Mongolei sind die nächsten Länder, die diesen Prozess vorantreiben.