Nur noch wenige Wochen bis zur Eröffnung der Fußballweltmeisterschaft und angesichts der zunehmenden Besorgnis über die Menschenrechtslage in Katar hat die IUL die FIFA erneut aufgefordert, Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten im Gastgewerbe in den Gastgeberhotels zu ergreifen.
In einem Schreiben an FIFA-Präsident Gianni Infantino räumt die IUL ein, dass zwar einige Fortschritte bei der Anhebung der Löhne und der Abschaffung des Kafala-Systems (gebundene Arbeit) erzielt wurden, den Arbeitnehmern in Katar jedoch die grundlegenden Rechte auf Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen verweigert werden. Diese Weigerung, unabhängige Gewerkschaften zuzulassen, macht es den Arbeitnehmern unmöglich, (ohne Angst vor Repressalien) Bedenken über Arbeitsbedingungen und sexuelle Belästigung zu äußern.
- Die IUL hatte sich im September 2021 an die FIFA gewandt, um auf die alarmierenden Zahlen der sexuellen Belästigung im Gastgewerbe hinzuweisen und vorzuschlagen, dass die Hotels, die die Weltmeisterschaft ausrichten, aufgefordert werden sollten, einen Hinweis anzubringen, dass sexuelle Belästigung von Hotelpersonal nicht toleriert wird.
- Um diese Botschaft zu verbreiten, hat die IUL eine Broschüre "Stop Sexual Harassment" erstellt, die sich an die Hotels richtet, die Gastgeber der Fußballweltmeisterschaft sind; sie fordert die Hotelleitungen auf, deutlich zu machen, dass Gästen, die Hotelangestellte belästigen, der Zutritt zum Hotel verwehrt wird.
- Das Faltblatt wurde an die FIFA und an die gastgebenden Hotels, darunter große internationale Ketten, verschickt.
- Die HRCT-Gruppe der IUL hat auf ihrer Konferenz 2022 beschlossen, eine Arbeitsgruppe einzuberufen, die die Möglichkeiten zur Organisation internationaler Sportveranstaltungen untersuchen soll; die Konferenz verurteilte auch die Auswahl von Ländern, die Menschen- und Arbeitsrechte unterdrücken, als Austragungsorte für internationale Sportveranstaltungen.
