Published: 09/05/2012

Die Beschäftigten bei Nestlé Nicaragua, überwiegend Frauen, klagen darüber, dass der anhaltende Druck auf die Belegschaft einen anhaltenden Anstieg der Berufskrankheiten und Arbeitsunfälle zur Folge hat.

Dies war eine wesentliche Schlussfolgerung des ersten einer Reihe von Schulungsseminaren, das am 29. April von der der IUL angeschlossenen SINPROLAC, der Gewerkschaft der Fabrik von Nestlé Nicaragua, in Matagalpa veranstaltet wurde. Die Beschäftigten führen die hohe Rate der Schädigungen durch wiederkehrende Belastung in der Fabrik auf die Anwendung des Hochleistungs-Arbeitsprogramms „Nestlé Continuous Excellence“ zurück, das den Wettbewerb unter den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und eine ständige Erhöhung der Arbeitsbelastung fördert – ohne Erhöhung der Löhne.

Mindestens jeder fünfte Beschäftigte der Fabrik leidet an arbeitsbedingten Muskel-Skelett-Erkrankungen und klagt über Atembeschwerden, die vermutlich mit dem Vorhandensein von Kaffeepartikeln in der Arbeitsstätte zusammenhängen. Die Gewerkschaft behauptet seit langem, dass die Betriebsleitung die Arbeitsschutzvorschriften nicht einhält, und kämpft mit einem missbräuchlichen Führungssystem, bei dem Manager Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen drohen, die ihre Rechte geltend machen.

Valentina Méndez vom Matagalpa-Arbeitsinspektorat nahm an dem Seminar teil und bestätigte, dass Kontrollen Fälle von Missbrauch und Vergeltung gegenüber Beschäftigten ergeben hätten; Besprechungen mit dem Unternehmen hätten zu Verbesserungen beim Arbeitsschutz, bei den Leistungen im Krankheitsfall und bei den Urlaubsansprüchen geführt, es gebe aber immer noch Probleme, und sie forderte die Beschäftigten nachdrücklich auf, ihre Rechte und ihre Würde weiterhin zu verteidigen.