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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Arbeitnehmer bei Unilever Lipton Tea gehen gegen das System ersetzbarer Arbeitspl�tze vor und fordern das Recht ... f�r Unilever zu arbeiten!

An die IUL Web-Site geschickt am 22-Jan-2009

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Mit Unterst�tzung des IUL-Mitgliedsverbandes National Federation of Food, Beverage and Tobacco Workers of Pakistan intensivieren mehr als 700 Leiharbeiter in der letzten Lipton Teefabrik in Pakistan, die noch Unilever direkt geh�rt und von diesem Unternehmen betrieben wird, ihre Kampagne f�r die �bernahme in ein Dauerbesch�ftigungsverh�ltnis. Sie werden in K�rze eine Reihe landesweiter und lokaler Aktionen durchf�hren und ben�tigen hierzu dringend eure Unterst�tzung.

W�hrend Unilever weltweit sein enorm teures Aktienr�ckkaufs- und Superdividendenprogramm mit Hilfe des massiven Einsatzes von Fremdunternehmen und umfangreicher Unternehmensver�u�erungen finanziert, hat die Unternehmensleitung in Pakistan mit der Schaffung ersetzbarer Arbeitspl�tze neue Normen f�r die Ausbeutung von Arbeitnehmern in prek�ren Besch�ftigungsverh�ltnissen entwickelt. Die Teefabrik von Unilever Pakistan in Khanewal, in der Provinz Punjab, produziert zwei der gr��ten Teebeutelmarken des Landes - Brook Bond und Lipton. Lipton geh�rt zu den wichtigsten "Milliarden-Dollar-Marken" von Unilever, den zwei Dutzend Markenerzeugnissen, mit denen der Konzern 75% seiner Ertr�ge erwirtschaftet.

Bis zum 31. August vorigen Jahres betrieb Unilever eine zweite Lipton-Fabrik in Karachi. Dieses Werk besch�ftigte 122 Dauer- und 450 Gelegenheitsarbeitnehmer. Aber das waren f�r Unilever zu viele st�ndig Besch�ftigte, weshalb der Betrieb pl�tzlich geschlossen und die Produktion in ein nahegelegenes ehemaliges Lagerhaus verlegt wurde - mit 100 ausgelagerten Zeitkr�ften.

In der Unilever-Fabrik Khanewal sind 22 st�ndig besch�ftigte Arbeitnehmer t�tig, s�mtlich Gewerkschaftsmitglieder, f�r die ein Tarifvertrag gilt. Weitere 723 jedoch werden von sechs Leiharbeitsagenturen gestellt.

Die kleine Gruppe der st�ndig besch�ftigten Arbeitnehmer erh�lt einen monatlichen Grundlohn von 18 000 Pakistanischen Rupien - das sind etwa 226 US-Dollar. Der Grundlohn der anderen, die ersetzbare "Zeit"arbeit leisten, betr�gt 6 000 Pakistanische Rupien, wenn sie das Gl�ck haben, mindestens 26 Tage im Monat arbeiten zu d�rfen. Andernfalls liegt ihr Tagelohn bei 232 Rupien - weniger als 3 Dollar. W�hrend die Dauerbesch�ftigten doppelte S�tze f�r �berstunden und Feiertagsarbeit erhalten, wird den Leiharbeitern nur der Grundlohn gezahlt. Ersetzbare Arbeitnehmer haben keinerlei Anspruch auf Jahres- oder Krankenurlaub. Sie wissen nicht, welche Aufgaben ihnen in der n�chsten Woche zugewiesen und wie ihre Arbeitszeiten sein werden - oder ob sie �berhaupt Arbeit haben werden.

Die meisten dieser Arbeitnehmer sind seit mehr als zehn Jahren im Betrieb Khanewal t�tig, wobei der Durchschnitt bei 15 Jahren liegt und einige sogar auf 30 Besch�ftigungsjahre zur�ckblicken k�nnen. Sie sind jedoch keine formellen Arbeitnehmer von Unilever, sie k�nnen keiner Gewerkschaft der Unilever-Arbeitnehmer beitreten und nicht mit Unilever als Arbeitgeber verhandeln.

Alle diese Arbeitnehmer h�tten nach dem Gesetz in ein Dauerbesch�ftigungsverh�ltnis �bernommen werden m�ssen, sobald sie neun Monate lang ununterbrochen besch�ftigt waren. Aber mehr als ein Jahrzehnt - und in einigen F�llen sogar drei Jahrzehnte - sp�ter sind sie nach wie vor Leiharbeiter. Eigentlich sollten sie nach dem Gesetz nicht nur den Status von Dauerbesch�ftigten haben, sondern auch von Unilever direkt besch�ftigt werden. Die Leiharbeitsagenturen stellen ausschlie�lich Arbeitskr�fte f�r die Unilever-Fabrik Khanewal. Sie fungieren als Briefkastenfirmen in der nahegelegenen Stadt, betreiben aber in Wirklichkeit ihre B�ros innerhalb des Unilever-Werks.

Zwei Arbeitnehmer von Lipton, die im August entlassen wurden, nachdem sie 30 Jahre lang zum Mindestlohn f�r die Unilever-Teefabrik Khanewal gearbeitet hatten, hatten keinerlei Anspr�che auf soziale Sicherheit, Krankengeld oder eine Rente. Arbeitnehmer wie sie haben die Gewinne erwirtschaftet, die es dem Konzernchef Niall Fitzgerald erm�glichten, 2004 mit einem goldenen Handschlag von 17 Millionen Britischen Pfund aus dem Konzern auszuscheiden.

Fest entschlossen, ihre Zukunft besser abzusichern und die Gegenma�nahmen zu verhindern, deren Opfer die Arbeitnehmer bei fr�heren K�mpfen gegen die prek�ren Besch�ftigungsverh�ltnisse in der Fabrik wurden, gr�ndeten die Leiharbeiter die Gewerkschaft Unilever Mazdoor Union Khanewal. Unterst�tzt vom IUL-Mitgliedsverband National Federation of Food, Beverage and Tobacco Workers of Pakistan hilft diese Gewerkschaft Leiharbeitern dabei, Antr�ge beim Arbeitsgericht zu stellen, um ihr Recht auf Dauerbesch�ftigung durchzusetzen. Sie hat Versammlungen und Demonstrationen organisiert und ihren Kampf in die �ffentlichkeit getragen, bisher jedoch noch ohne Erfolg: Die Vertragsarbeiter sind nicht in ein Dauerbesch�ftigungsverh�ltnis �bernommen worden, und Unilever hat in b�sartiger Weise auf �hnliche Bem�hungen reagiert, dem System der ersetzbaren Arbeitspl�tze an anderen Produktionsst�tten ein Ende zu machen. Im Konsumg�terwerk des Unternehmens in Rahim Yar Khan beispielsweise, dessen Besch�ftigungspraktiken erneut Gegenstand einer formellen Eingabe der IUL bei der OECD sind, entlie� Unilever fast 300 Arbeitnehmer, die ihre Absicht bekundet hatten, f�r ihren Dauerbesch�ftigungsstatus zu k�mpfen. Jetzt, da sich die Gewerkschaft Khanewal auf eine neue Runde �ffentlicher Aktionen vorbereitet, um ihrem Fall Nachdruck zu verleihen, bedarf es dringend internationaler Unterst�tzung.

Die Lipton-Arbeitnehmer k�mpfen f�r das Recht der Arbeitnehmer in aller Welt auf menschenw�rdige Arbeit - sichere Besch�ftigung, den Lebensunterhalt sichernde L�hne, Krankengeld und Ruhestandsbez�ge sowie das Recht, einer Gewerkschaft mit Kollektivverhandlungsbeziehungen zu ihrem wirklichen Arbeitgeber beizutreten.

Zur Unterst�tzung ihres Kampfes HIER KLICKEN, um eine Botschaft an Unilever zu senden. Macht der Konzernleitung klar, dass die Zeitarbeiter von Lipton Khanewal den Status von Dauerbesch�ftigten erhalten m�ssen - und der Weg hierzu sind direkte Verhandlungen mit der National Federation of Food, Beverage and Tobacco Workers of Pakistan.

Kopien eurer Botschaften gehen an die Unilever-Konzernleitung, das Unilever-Management in Pakistan, die Gewerkschaft und das IUL Sekretariat.

K�rzlich hat Unilever damit begonnen, bewusst irref�hrende automatische Antworten auf diese Botschaften zu verschicken - hier klicken, um mehr �ber die harte Realit�t hinter den Besch�nigungen des Unternehmens zu erfahren.

Ihr k�nnt eure Unterst�tzung noch verst�rken, indem ihr die folgende Website aufsucht http://www.unilever.com/sustainability/. Wenn ihr die Seite abrollt, findet ihr unten rechts einen Kasten mit der �berschrift "Sustainability during the credit crunch" (auf Deutsch: 'Nachhaltigkeit in der Kreditklemme' - als ob Nachhaltigkeit von den Zinss�tzen abhinge"). Hier k�nnt ihr die Frage "Do you consider sustainability in your product purchasing decisions?" (Legen Sie bei Ihren Kaufentscheidungen Wert auf Nachhaltigkeit?) mit Ja oder Nein beantworten. Danach folgen der Satz: "Please tell us what actions you are taking to make the world more sustainable" (Bitte sagen Sie uns, was Sie tun, um die Welt nachhaltiger zu machen) und Felder f�r euren Namen und eure Botschaft. Bitte nehmt euch einen Augenblick Zeit, um entweder die folgende Antwort oder eure eigene Botschaft zu senden: "Nachhaltigkeit hei�t Investitionen in nachhaltige Arbeitspl�tze - mehr als 700 Arbeitnehmer in der Lipton-Fabrik Khanewal sind �ber Leiharbeitsagenturen besch�ftigte ersetzbare Arbeitnehmer ohne Besch�ftigungssicherheit und mit niedrigeren L�hnen und Sozialleistungen, obwohl viele von ihnen seit Jahrzehnten ununterbrochen t�tig sind. Machen Sie die Arbeitnehmer von Khanewal auf dem Wege von direkten Verhandlungen mit der National Federation of Food, Beverage and Tobacco Workers of Pakistan zu Dauerbesch�ftigten!"